Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)
versäumt!“
„Sieht so aus“, Alessandro grinste. „Das ist aber nicht der einzige Grund. Sie sagt außerdem, sie weiß zu wenig von mir und das verunsichert sie – ach ja, immerhin ist sie gestern Nachmittag auf Donatella getroffen“, für einen Moment schien sein Humor zurückzukehren. „Sie weiß also doch schon ein bisschen mehr als nichts!“
„Diese junge Dame scheint ja eine recht gute Nase zu haben, wenn ich das mal so sagen darf.“
Alessandro nickte schweigend.
„Ja, ich weiß“, gab er dann zu. „Deshalb habe ich euch ja um eure Mithilfe gebeten.“
„Aber was hast du nun genau vor?“
„Ich habe Lara schon vor einiger Zeit eine Stelle in einem Hotel vorgeschlagen, weil sie sich Arbeit suchen möchte, falls sie hier bleibt ...“
„In einem Hotel - ist ja interessant!“
„Also weißt du - auslachen kann ich mich selber!“
„Ich lache dich nicht aus. Erzähle weiter!“
„Und ich habe vor, es ihr heute Abend zu zeigen, damit sie es sich mal ansehen kann. Vielleicht fällt ihr die Entscheidung dann leichter. Früher oder später muss ich sie ja damit konfrontieren und sehen, wie sie reagiert, oder nicht?“
„Deshalb weiß sie aber genauso wenig wie vorher, richtig?“
„Richtig. Aber du weißt, welche Gründe ich dafür habe.“
„Ja, ja, ist mir schon klar“, winkte Cesare ungeduldig ab. „Trotzdem halte ich dein Vorgehen nicht für klug, um es mal vorsichtig auszudrücken.“
„An der ganzen Sache war von Anfang an nichts Kluges“, entgegnete Alessandro heftig. „Aber jetzt stecke ich da schon so tief drin, dass ich nicht mehr zurück kann. Und auch nicht will! Und bevor ich sie aufgebe, lasse ich lieber alles andere sausen.“
„Das, mein Sohn, ist uns allen schon lange klar“, entgegnete Cesare etwas schärfer als beabsichtigt, „deshalb ist es uns ja auch so wichtig. Möchtest du, dass jemand von uns da ist?“
„Oh, nein, Gott bewahre!“, wehrte Alessandro entschieden ab, „nur das nicht! Dann würde die Sache mit Sicherheit schief gehen, glaub mir. Haltet mir nur in jedem Fall Annamaria vom Hals, sonst – du weißt schon!“
„Oh ja, unbedingt! Zuerst Donatella, dann auch noch Annamaria – das wäre schon ein wenig viel auf einmal. Wir werden auf jeden Fall unser Bestes geben, du weißt, wenn wir dir irgendwie helfen können, dann tun wir das. Schließlich ist uns allen viel daran gelegen, dass endlich Ruhe und Ordnung in dein unstetes Leben kommt.“
„Ja, weiß ich! Wird schon alles klappen heute Abend. Aber jetzt muss ich langsam los!“
„Fährt sie denn nicht gleich mit dir?“
„Nein, das passt heute nicht. Ich will unbedingt schon vorher da sein und sehen, ob alles vorbereitet ist. Mir ist beim Gedanken an Rom sowieso nicht ganz wohl, ich hoffe nur, da kommt keine böse Überraschung auf uns zu.“
Cesare erhob sich.
„Du weißt, was es bedeutet, wenn dort etwas schief geht, oder?“
„Ja, leider. Nur zu gut. Aber um Himmels willen hoffentlich nicht heute!“
„Ich halte dir die Daumen. Aber nun will ich dich mal wieder deinen Ränkespielen überlassen. Wir wünschen dir alle, dass es so kommt, wie du dir das vorstellst. Und informiere uns bitte rechtzeitig über den geplanten Hochzeitstermin“, fügte er nicht ohne Ironie hinzu, ehe er sich verabschiedete.
Lara war am Vormittag zurückgekommen und gleichzeitig mit Valerie und Bert eingetroffen. Ihre Freunde hatten das schöne Wetter zu einem kleinen Spaziergang genutzt und waren bester Laune.
Bert zog sich mit einem Buch vor den Kamin zurück und Lara berichtete Valerie von der Begegnung, die sie am Tag zuvor bei Alessandro gehabt hatte.
„Damit musstest du schon lange einmal rechnen“, war Valeries lapidarer Kommentar. „Das hat dich hoffentlich nicht aus der Bahn geworfen, oder?“
„Na ja, anfangs ein bisschen. Aber dann“, sie zuckte die Schultern.
„Na hör mal“, meinte Valerie, „dir war doch hoffentlich klar, dass auch er eine Vergangenheit hat, nicht nur du, oder?“
„Ja, genau so hat Alessandro es auch formuliert. Es kam eben etwas überraschend.“
„Und sonst?“
„Was meinst du?“
„Habt ihr über seinen Antrag gesprochen?“
„Nicht so richtig“, wich Lara aus. „Er wollte schon, aber ich nicht.“
„Wie, du hast ihm noch immer keine Antwort gegeben?“
„Nein.“
„Warum denn nicht?“
„Ich weiß es nicht genau“, ratlos schüttelte Lara den Kopf. „Keine Ahnung, was in mich gefahren ist. Ich konnte mich nicht dazu
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