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Eine Luege macht noch keine Liebe!

Eine Luege macht noch keine Liebe!

Titel: Eine Luege macht noch keine Liebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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Wegrand vor dem großen Tamariskenbusch, der neben der Einfahrt wuchs, und überlegte, was sie tun sollte.
    Sie war eindeutig zu früh. Eigentlich, das war ihr klar, sollte sie der Höflichkeit halber noch ein wenig abwarten, ehe sie klingelte. Schließlich hatte auch er mit ihr noch nicht gerechnet und vielleicht gab es etwas zu besprechen, bei dem sie nicht stören sollte.
    Eigentlich …
    Aber schließlich erwartete Alessandro sie ja und hatte die Unterhaltung bestimmt so gelenkt, dass sie nun wohl bald zu Ende war und sie annehmen konnte, nicht mitten in eine Diskussion zu platzen.
    Lara spürte plötzlich, dass ihre Handflächen feucht waren und ihr Atem schneller ging. Das konnte die Vorfreude auf das Wiedersehen sein, aber auch etwas anderes.
    Sie hatte schon einmal ein fremdes Auto vor dem Haus stehen sehen, in das sie ging! Nichts ahnend und unvorbereitet. Dieses Mal war sie vorbereitet! Ihre Kehle war wie zugeschnürt, als sie entschlossen aus ihrem Auto stieg und das Grundstück betrat. Sie musste sofort wissen, was hier vor sich ging!
    Lara hatte die Haustüre noch nicht ganz erreicht, da wurde sie bereits unvermittelt von innen aufgerissen. Eine laute weibliche Stimme rief etwas in unverständlichem Dialekt und eine sehr attraktive junge Frau mit wehenden roten Locken stürmte heraus, stutzte, als sie Lara sah und lief dann weiter. Beinahe hätte sie sie umgerannt, als sie an ihr vorbei auf das fremde Auto zu hastete, einstieg und mit aufheulendem Motor davon schoss.
    Fassungslos wandte Lara sich der Türe zu, in der in diesem Moment Alessandro erschien. Seine Miene war finster und er verdrehte die Augen zum Himmel, als er sie mitten im Garten stehen sah
    „Oh dio! Was für ein Timing!“
    Lara stand da, unfähig zu einer Bewegung, und starrte ihn an. Ihre Knie zitterten.
    Also doch, also auch er!
    „Ich dachte nicht, dass ich so ungelegen kommen würde“, meinte sie mit frostiger Stimme.
    „Tust du auch nicht!“, er rang sich zu einem gequälten Lächeln durch und streckte die Hand nach ihr aus, „komm rein!“
    Lara stand wie angewachsen, eine eisige Kälte breitete sich in ihr aus. Das war ein Gefühl, das sie nur zu gut kannte.
    „Na, nun komm schon“, Alessandro machte eine aufmunternde Handbewegung und tat einen Schritt auf sie zu, „komm jetzt, ich hatte mir diesen Moment auch etwas anders vorgestellt!"
    „Anders vorgestellt?“, Lara wich unwillkürlich zurück, „anders vorgestellt? Mehr fällt dir dazu nicht ein?“
    „Komm rein, dann erkläre ich dir alles!“
    „Du brauchst mir gar nichts zu erklären, ich weiß, was ich gesehen habe!“ Nun kam Bewegung in sie. „Du kannst mich mal, erspar mir deine Erklärungen!“
    Sie wandte sich abrupt ab und hastete auf ihr Auto zu. Jetzt wollte sie nur noch weg, so weit weg von ihm, wie nur möglich. Wie hatte sie nur so dumm sein können! Wie hatte sie nur annehmen können, dass seine Beteuerungen aufrichtig waren, dass er ihr treu war, dass er wirklich nur sie wollte! Kaum war sie ein paar Tage außer Reichweite, schon konnte er es sich nicht verkneifen, sie zu betrügen! Mit einer hübschen, feurigen Rothaarigen!
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Als sie endlich bei ihrem Auto angelangt war, hatte sie Mühe, den Schlüssel in ihrer Tasche zu finden. Schließlich bekam sie ihn zu fassen und schloss den Wagen auf, doch dieser kurze Moment hatte Alessandro die Zeit verschafft, die er brauchte, um sie zu erreichen.
    Er griff nach ihrem Arm.
    „Warte, Lara, es ist nicht so, wie es aussieht, verdammt, lass es dir doch erklären!“
    „Es ist nie so, wie es aussieht, das weiß ich selber!“, sie schüttelte wütend seine Hand ab. „Lass mich bloß in Ruhe mit deinen blöden Sprüchen, die kenne ich!“
    Sie versuchte erneut, ins Auto zu steigen, doch er war schneller und diesmal war er auf ihre Reaktion gefasst. Er schlang von hinten beide Arme um sie und umklammerte sie mit solcher Kraft, dass ihr fast die Luft wegblieb, sie hatte keinerlei Spielraum, sich zu bewegen oder gar ihn abzuschütteln. So sehr sie sich auch wand und aufbäumte und nach ihm trat, er war stärker, viel stärker. Schließlich ging ihr die Puste aus, heftig atmend hing sie in seinen Armen.
    Alessandro wartete einen Moment ab, ehe er anfing zu sprechen.
    „Du wirst mir jetzt zuhören, Lara, okay? Du wirst dir anhören, was ich zu sagen habe!“
    Sie schüttelte heftig den Kopf, machte aber keine weitere Bewegung. Ihm blieb keine Wahl, er musste sie um jeden Preis

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