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Eine Luege macht noch keine Liebe!

Eine Luege macht noch keine Liebe!

Titel: Eine Luege macht noch keine Liebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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wirklich erreichen würde, aber ihr Kopf hielt dagegen, dass es höchste Zeit war, die Karten offen auf den Tisch zu legen.
    Was also sollte sie tun?
    Sie entschied sich erst einmal für die kürzeste Variante und fiel gleich mit der Tür ins Haus.
    „Ich werde auf gar keinen Fall hier arbeiten, Alessandro!“
    Er hielt einen Moment erstaunt inne.
    „Warum denn nicht? Es wäre doch schön, wenn wir in Zukunft noch öfter zusammen sein könnten, meinst du nicht?“
    „Doch, das wäre schön. Aber wenn ich dich richtig verstanden habe, dann willst du diese Arbeit hier entsprechend ernst nehmen. Und dann kann ich mir kaum vorstellen, dass du noch viel Zeit für mich haben wirst.“
    „Wenn ich hier etwas erreichen will, dann muss ich das aber tun, siehst du das denn nicht ein? Lara, ich bin echt erstaunt – wo ist denn bloß plötzlich deine Toleranz geblieben?“
    „Ich verstehe ja, dass du etwas erreichen willst“, nun musste sie ehrlich sein, wenn es ihr auch schwer fiel. Verletzen wollte sie ihn schließlich auch nicht. „Aber muss es denn wirklich ausgerechnet hier sein? Diese Umgebung ist doch nichts für dich! Und für mich auch nicht, siehst du das denn nicht?“
    „Wie zum Teufel meinst du das?“
    Nun hatte auch er die Gabel aus der Hand gelegt, nein, eher auf den Tisch geknallt, und sah sie ziemlich ärgerlich an.
    „Was soll das bitte heißen – das ist keine Umgebung für mich? Bin ich deiner Meinung nach nicht gut genug für diese Umgebung? Meinst du, ein ungebildeter Fischer aus Goro kann sich nicht benehmen in so einer Umgebung?“
    Er schien sich tatsächlich in Rage zu reden und Lara hob verzweifelt abwehrend die Hände.
    „Nein, um Himmels willen, so hab ich das doch nicht gemeint! Ich finde im Gegenteil, du bist zu schade dafür“, versuchte sie zu einer Erklärung anzusetzen, doch seine Miene war starr geworden.
    „So siehst du mich also!“, seine Worte klirrten wie Eiszapfen.
    Er hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sollte er wirklich Recht behalten mit seinen Befürchtungen, was sie betraf? Hatte sie tatsächlich deshalb seinen Antrag nicht angenommen und die Antwort so lange hinausgezögert?
    „Nein, tue ich nicht. Wenn du mich nur erklären ließest“, fing sie an und hielt dann inne, weil es ihr bei der Aussicht auf diesen wirklich ernsten Streit, der sich gerade beim wichtigsten Thema anzubahnen schien, die Kehle zuschnürte.
    Sie schluckte heftig und versuchte, ihrer Verwirrung Herr zu werden. Das Gespräch drohte sich gar nicht gut zu entwickeln, wenn es ihr nicht schnell gelang, die Richtung zu korrigieren!
    „Nein, nein und nochmals nein. Stopp erst mal“, sie hob abwehrend die Hände, atmete tief ein und wurde tatsächlich wieder etwas ruhiger. „Hier gewinnen gerade jede Menge Missverständnisse und das ist nicht gut.“
    „Also schön, dann klär mich bitte auf.“
    Nun schob auch er seinen Teller zur Seite, verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie erwartungsvoll an.
    „Ich fange wohl am besten noch mal ganz von vorne an.“
    „Wenn’s dir hilft…“
    „Ich habe entschieden, dass ich nicht hier arbeiten werde und das hat nichts mit dir zu tun. Mir wäre es lieber, wenn du auf Dauer auch nicht hier bleiben würdest und das hat etwas mit uns zu tun. Diese Arbeit vereinnahmt dich so sehr, dass du plötzlich nicht mehr der Alessandro zu sein scheinst, den ich kenne…“
    Das Telefon, das er nach der Bestellung wieder in die Jackentasche gesteckt hatte, fing an zu läuten. Lara sah ihn gequält an.
    „Siehst du?“
    Er ließ es klingeln, bis es von selber aufhörte.
    „Sprich weiter“, forderte er sie mit ruhiger Stimme auf und einen Moment lang war sie nicht sicher, ob seine Ruhe echt war oder ob er kurz vor einem Ausbruch stand.
    Das Telefon fing wieder an und wieder machte er keine Anstalten, zu antworten, sondern ließ es durchläuten.
    „Willst du nicht doch lieber rangehen“, schlug sie genervt vor.
    „Nein. Du bist mir jetzt wichtiger.“
    Es klang sehr entschieden und Lara fasste etwas Mut.
    „Alessandro, ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll, aber du bist mir heute so fremd wie noch nie, seit wir uns kennen. Ich kann es selber kaum begreifen und ich kann es schon gar nicht präzise in Worte fassen, aber heute erscheinst du mir nicht du selbst.“
    „Damit kann ich leider herzlich wenig anfangen.“
    Sie nickte und runzelte die Stirn, suchte nach Worten, um ihre vagen Befürchtungen auszudrücken.
    Da

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