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Eine Luege macht noch keine Liebe!

Eine Luege macht noch keine Liebe!

Titel: Eine Luege macht noch keine Liebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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verlassen.
    Ihre Freundin hatte sie in ihrem Gartenhaus untergebracht. Lara war ihr sehr dankbar dafür, doch sie hoffte, diese Gastfreundschaft nicht allzu lange in Anspruch nehmen zu müssen. Obwohl sie noch nicht wieder ganz die Alte war, fühlte sie sich voller Energie und Tatendrang. Sie hatte wieder eine Perspektive, ein Ziel, das sie verfolgen konnte und das würde sie zumindest für den heutigen Tag in Anspruch nehmen und morgen war morgen, dann wäre sie einen Schritt weiter. Oder auch nicht, ermahnte sie sich in einem halbherzigen Versuch, ihren glühenden Optimismus zu dämpfen.
    Gaia traf sie dabei an, wie sie ihre Schminksachen durchwühlte und spürte ihre Unruhe.
    „Was suchst du denn?“
    „Alessandros Ring. Er muss hier irgendwo sein – ah, da habe ich ihn ja.“
    Sie steckte ihn in die Hosentasche. Sie hatte ihn noch nie getragen und auch jetzt erschien es ihr nicht richtig. Erst, wenn ich weiß, dass Alessandro mich noch will, dachte sie.
    „Was hast du vor?“, wollte Gaia wissen, „du führst doch etwas im Schilde, oder?“
    „Ich muss mit Alessandro sprechen. Unbedingt.“
    Gaia schwieg einen Moment lang.
    „Wie das? Du hast nicht zufällig deine Meinung geändert?“
    „Doch“, lachte Lara, „ach Gaia, ich bin so dumm gewesen!“
    „Dem kann ich nur zustimmen“, war die trockene Antwort, „und ich bin heilfroh, dass du das endlich eingesehen hast. Aber woher kommt diese Erkenntnis so plötzlich?“
    „Ich habe dank Antonias Geschichte endlich begriffen, dass ich vollkommen im Unrecht war!“
    „Wie meinst du das?“
    Misstrauisch sah Gaia sie von der Seite an. Dieser Meinungsumschwung kam für sie etwas überraschend, sie begrüßte zwar die positive Stimmung ihrer Freundin, aber sie fürchtete auch, dass sie erneut enttäuscht werden könnte.
    „Weißt du, ich hätte auf dich hören und vernünftig mit ihm reden sollen. Ich hätte ihm die Möglichkeit geben müssen, mir selber alles das zu sagen, was seine Mutter mir erzählt hat. Du hattest von Anfang an Recht und ich war einfach nur uneinsichtig. Dass ich das nicht begreifen konnte!“
    Kopfschüttelnd griff sie nach ihren Autoschlüsseln.
    „Und was genau hast du nun begriffen?“
    „Ich dachte, der Alessandro, in den ich mich verliebt hatte, sei nur ein Phantom, das es gar nicht gibt, aber das stimmt nicht! Er ist beides, er ist der, den ich kenne und zugleich auch dieser Fremde, der mir fast unheimlich ist. Klingt ganz schön verrückt, was?“
    „Klingt ganz schön nach Lara! Was willst du also tun?“
    „Mit ihm reden und ihm ganz ehrlich sagen, dass ich meinen Fehler endlich eingesehen habe und wie fürchterlich albern es von mir war, so überdreht zu reagieren. Endlich seinen Heiratsantrag annehmen, wenn er mich überhaupt noch will!“
    „Lara“, Gaia griff nach ihrer Hand und zwang sie, inne zu halten und ihr in die Augen zu sehen, „ich will dir ja nicht den Mut nehmen, aber versuch bitte, deine Situation realistisch zu sehen! Du hast ihn sehr, sehr tief verletzt, es braucht nicht viel Phantasie, um sich das auszumalen. Vielleicht hast du den Bogen überspannt.“
    Lara senkte die Augen und nickte bedrückt.
    „Ich weiß, daran habe ich auch schon gedacht.“
    „Was ist, wenn er nun dir nicht mehr zuhören will? Wenn er es macht wie du und einfach nicht mehr mit dir redet? Anlass dazu hätte er nun wirklich genug."
    „Stimmt, das hätte er und genau das kann mir tatsächlich passieren, befürchte ich. Ich kenne ihn nicht gut genug, um mir vorzustellen, wie er reagieren wird. Außerdem muss ich ihn erst noch finden, ich habe keine Ahnung, wo er ist, aber ich muss es einfach versuchen! Ich würde es mir mein ganzes Leben lang nicht verzeihen, wenn ich es nicht wenigstens probiert hätte.“
    „Dann ruf ihn an, und zwar sofort.“
    „Hab ich schon. Nicht erreichbar.“
    „Und jetzt?“
    „Ich werde ihn eben suchen müssen, irgendwo werde ich ihn schon finden.“
    „Hoffentlich wird das so einfach, wie du dir das vorstellst“, Gaia seufzte und umarmte sie besorgt. „Wie fühlst du dich? Soll ich dich fahren?“
    „Nein, das geht schon aber danke für das Angebot!“
    „Na, dann viel Glück!“
    Lara machte sich auf den Weg. Die Bedenken, die Gaia geäußert hatte, hatte sie selber auch schon gehabt, aber sie war wild entschlossen, sich nicht schon entmutigen zu lassen, ehe sie überhaupt einen Versuch gemacht hatte. Sie würde sich erst geschlagen geben, wenn sie alle ihre Möglichkeiten ausgeschöpft

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