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Eine Luege macht noch keine Liebe!

Eine Luege macht noch keine Liebe!

Titel: Eine Luege macht noch keine Liebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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Anspruch nehmen?“
    „Natürlich, worum geht es denn?“
    „Ich suche Alessandro.“
    Am anderen Ende der Leitung war es still.
    „Antonia?“
    „Ja, ich bin noch dran! Ich war nur etwas überrascht.“
    „Das glaube ich gerne, aber kannst du mir bitte sagen, wo ich ihn finden könnte? Ich möchte unbedingt noch einmal mit ihm sprechen.“
    Ihre Stimme musste wohl sehr eindringlich und verzweifelt geklungen haben, denn sie hörte Antonia leise seufzen.
    „Also gut - er ist zu meinen Eltern gefahren, ob er jetzt noch dort ist, weiß ich nicht. Er wollte sich von ihnen verabschieden.“
    „Verabschieden?“
    „Beeil dich, vielleicht triffst du ihn ja noch an.“
    „Mache ich, vielen Dank!“
    Mit wild klopfendem Herzen fuhr sie los, so hastig, dass unter ihren Reifen der Kies aufwirbelte.
    Ihre schlimmsten, uneingestandenen Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten: Alessandro war dabei, sich zu verabschieden und sie würde unter Umständen zu spät kommen! Was hatte er vor, wo wollte er hin? Dass er sich auch von seinen geliebten Großeltern verabschiedete, war sicher kein gutes Zeichen! Was plante er?
    Sie war erst einmal dort gewesen und erinnerte sich nur noch undeutlich an den Weg. Ein paar Mal fuhr sie im Kreis, doch schließlich fand sie die Straße, an deren Ende das Haus lag. Sein Auto war nicht da, dennoch fasste sie sich ein Herz und stieg aus. Ehe sie läuten konnte, wurde die Tür geöffnet und sie stand Alessandros Großmutter gegenüber.
    „Buongiorno, Signora“, presste sie verlegen heraus, „entschuldigen Sie die Störung, aber ich suche Alessandro!“
    „Ja, Kind, ich weiß schon Bescheid“, entgegnete die alte Dame zu ihrer Überraschung mit verständnisvollem Kopfnicken, „meine Tochter hat mich gerade angerufen.“
    „Ah“, Lara spürte, dass ihre Knie zitterten. „Ist er noch da?“
    „Nein, er ist vor etwa einer halben Stunde weggefahren.“
    Eiskalte Enttäuschung nahm ihr den Atem. Sie war zu spät gekommen!
    „Aber wenn du Glück hast“, fuhr sie fort, „dann findest du ihn unten am Strand. Er hat erwähnt, dass er noch dorthin fahren wollte. Du musst wissen, er ist früher immer so gerne dort gewesen, immer wenn er Kummer hatte oder einfach nur keine Menschenseele sehen wollte, ist er dorthin verschwunden und stundenlang nicht wiedergekommen. Weißt du, wo das ist?“
    Lara verneinte. Ihr Mund war trocken, dafür hatte sie schweißnasse Hände. Konzentriert lauschte sie der Wegbeschreibung, die sie bekam, bedankte sich und fuhr eilig los.
    Wie ihr Alessandros Großmutter geschildert hatte, endete der Weg hinter ihrem Haus nach etwa zwei Kilometern vor einem Damm, der die Felder vom Strand abtrennte. Von hier aus führte nur noch ein sandiger Fußpfad weiter und ihr Herz machte einen heftigen Sprung, als sie tatsächlich Alessandros Auto ganz am Ende dieses Weges stehen sah. Dicht hinter ihm hielt sie an. So konnte er wenigstens nicht wegfahren, ohne dass sie ihr Auto ebenfalls bewegen musste, dachte sie.
    Einen Moment lang blieb sie sitzen, die Hände nervös ums Lenkrad geklammert. Weiter als bis hierher hatte sie nie gedacht, sie wollte ihn nur finden, mit ihm reden, aber was? Sie hatte keinerlei konkrete Vorstellung, was sie ihm sagen sollte, hatte sich nichts überlegt, hatte keine Argumente, keine Gesprächstaktik. Wie würde er reagieren, wenn er sie sah, was würde er tun? Davonlaufen? Vielleicht hätte sie ihm lieber schreiben sollen! Sie schluckte hart. Es half nichts, sie musste es darauf ankommen lassen! Schließlich stieg sie aus und kletterte die paar Schritte zur Dammkrone hinauf.
    Von ihrem erhöhten Standort aus überblickte sie einen weiten Bogen des vor ihr liegenden Strandes. Und dann sah sie ihn.
    Alessandro saß auf einem von den Winterstürmen angeschwemmten Baumstamm nicht weit von ihr entfernt. Lara musste all ihren Mut zusammennehmen, damit ihre Beine ihr gehorchten. Die Strecke bis dorthin, wo er saß, erschien ihr endlos, aber wenigstens saß er mit dem Rücken zu ihr und sah sie nicht schon von weitem kommen. Es wäre ihr unerträglich gewesen, wenn er ihr entgegen gesehen hätte. Beim näher kommen erkannte sie, dass er hin und wieder gedankenverloren etwas ins Wasser warf. Die Wellen berührten fast seine Füße. Das Rauschen des Meeres übertönte das leise Geräusch ihrer Schritte im Sand, und so nahm er sie erst wahr, als sie schon dicht bei ihm war.
    Er sah auf, als sie neben ihn trat. Sein Gesicht zeigte keine Reaktion, nur seine

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