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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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wirkte.
    “Ich fühle mich ein wenig beobachtet.”
    Sie lachte und küsste seinen Hals. Dann verstummte das Lachen ebenso schnell, wie es gekommen war. Sie hätte ihn so gern gefragt, was es bedeutete. War es Liebe oder nur Sex? Anfangs war es ihr egal gewesen, was es bedeutete. Sie hatte ihn einfach begehrt. Doch jetzt, da es zu spät war, um noch etwas daran zu ändern, jetzt war ihr wichtig, was es bedeutete. Wenn er sagte, es wäre nur Sex wie mit seinen anderen Bekannten, würde sie sterben.
    Er zog sie näher an sich und kuschelte sich in die Kissen. Wenig später wurde sein Atem ruhiger, und er schlief ein.
    Er war eingeschlafen, während er immer noch in ihr war.
    Sicherlich bedeutete das irgendetwas. Lili hatte nur das ungute Gefühl, dass es nichts Gutes war.
    “Jetzt sind sie aber schon schrecklich lange drüben, Grandpa.” Erika hatte sich mit den Händen auf den Rand der Spüle gestemmt, ließ die Beine baumeln und starrte durchs Fenster zu Lilis Haus hinüber.
    “Lili hat viele Katzen zu füttern. Und dein Vater wollte sich noch einmal gründlich im Haus umsehen, ob wirklich nichts gestohlen wurde. Sie müssen in jedem Winkel, in jeder Ecke nachgucken, und das dauert nun mal sehr, sehr lange.”
    Erika sah ihn über die Schulter an. “Grandpa, ich weiß nicht, wie diese Sache funktionieren soll. Die meisten Leute tun genau das Gegenteil dessen, was man ihnen sagt. Wenn ich Dad also sage, er soll Lili heiraten, wird er es extra nicht tun.” Erika seufzte, sprang auf den Boden und schlug sich entsetzt eine Hand vor den Mund. “Was ist, wenn er jemand anderen heiratet?”
    “Schatz, du machst dir zu viele Gedanken. Es geht darum, dass man ein Samenkorn setzt. Erst beginnt es zu keimen, dann zu wachsen, und plötzlich hat man eine prächtige Pflanze, die in voller Blüte steht. Auch die Liebe beginnt zu blühen, wenn man sie sorgfältig und geduldig pflegt.”
    “Tja, dann hoffe ich mal, dass der Schuss für uns nicht nach hinten losgeht.”
    Roscoe schüttelte traurig den Kopf. “Oh, du kleine Zweiflerin. Komm, gehen wir Kekse backen.”
    Sie mussten sich irgendwie beschäftigen, denn Roscoe hatte den Verdacht, dass Tanner noch eine ganze Weile bei Lili sein würde.
    Lili wurde durch das laute Klopfen an der Haustür aus dem Schlaf gerissen. O mein Gott, sie war eingeschlafen. Sie sprang aus dem Bett und tapste im Dunkeln über ihre und Tanners Kleider, die am Boden lagen.
    Tanner rührte sich nicht. Nicht einmal, als zum zweiten Mal jemand donnernd an die Tür schlug.
    Lieber Himmel, vielleicht war es Roscoe, der sich fragte, warum um alles in der Welt das Füttern von ein paar Katzen so lange dauerte. Ihr Haar war völlig durcheinander, ihre Haut noch immer rosig und gut durchblutet, und sie war noch nicht ganz bei sich.
    Roscoe würde sofort merken, was los war.
    Sie fuhr eilig in ihre Hosen, machte den Reißverschluss zu, kämpfte mit dem Hosenknopf, zog sich einen Pulli über den Kopf und schlüpfte in ein paar Sandalen, die neben der Kommode standen. Für einen BH war keine Zeit. Das Klopfen würde Tanner jeden Moment aufwecken, und ihm
und
Roscoe fühlte sie sich derzeit nicht gewachsen.
    Du meine Güte, was hatten sie bloß getan? Was hatte
sie
getan? Sie war so dumm. Sie wollte unbedingt mit ihm schlafen und hatte keine Sekunde darüber nachgedacht, wie es danach weitergehen sollte. Na gut, sie hatte sehr wohl darüber nachgedacht, doch alle Bedenken letztlich über Bord geworfen. Für sie war es ein emotionales Erdbeben gewesen, aber Tanner war ein Mann. Männer hatten keine emotionalen Erdbeben beim Sex und dachten nicht gleich daran, von nun an immer und ewig mit einer Frau wie ihr zusammenzubleiben – einer geistig verwirrten Katzenfrau.
    Ihre Sandalen machten wahnsinnigen Krach auf der Treppe, aber das laute Klappern ließ sich leider nicht vermeiden. Hinter dem Milchglas der Haustür war schemenhaft ein Mann zu erkennen. Aber warum kam Roscoe nicht durch die Hintertür zur Küche?
    Sie riss die Tür auf und wusste sofort, was für ein Idiot sie war.
    Buddy Welch stand auf der Veranda – zwar ohne Gewehr, aber das Fehlen seiner Knarre trug nicht wirklich dazu bei, dass Lili sich wohler fühlte. Sein weißes Haar – zumindest das, was davon noch übrig war – stand ihm zu Berge, und sein langer Bart sah so aus, als hätte er noch nie einen Kamm gesehen. Sofern man einen Bart überhaupt kämmte. Seine Wangen waren entweder von der kalten Nachtluft oder von zu vielen Flaschen Bier

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