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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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ziemlich rot. So wie er gerade aussah, hätte man ihn ohne Weiteres als Verrückten bezeichnen können. Wären da nicht diese Augen gewesen. Buddy Welch sah, analysierte, verstand und speicherte alle Informationen in seinem Kopf. Ihm entging nichts.
    Lili kam sich wie ein Kaninchen vor, Auge in Auge mit dem Jäger.
    “Ich habe gehört, Sie erzählen überall, dass ich den Typen umgebracht habe.”
    Sie hielt sich an der Tür fest, bereit, sie ihm sofort vor der Nase zuzuwerfen, falls er sich auf sie stürzte. “Nein, so etwas habe ich nie gesagt.”
    “Aber Sie haben der Polizei gesagt, dass Ihr Katzenvieh gesehen hat, wie ich ihn umgebracht habe.”
    “Das habe ich auch nicht gesagt.”
    Buddy Welch zog erst fragend eine weiße Augenbraue hoch – alles, was ihm an Haar am Kopf fehlte, schien üppig über den Augen zu sprießen –, dann verengten sich seine Augen zu Schlitzen. “Was zum Teufel haben Sie dann erzählt?”
    “Dass wir Sie auf der Wiese getroffen haben, kurz bevor wir es entdeckt haben. Die Leiche, meine ich.”
    “Warum sagt dann Gresswell, dieser miese Schnüffler, dass er meine Waffensammlung sehen will?”
    “Hm …” Sie zuckte mit den Achseln. “Keine Ahnung.”
    Buddy Welch spreizte seine von Arthritis verkrümmten Finger. Dann ballte er die Hände zu Fäusten. Lili wusste nicht, ob es ein Zeichen von Aggression war oder ob Buddy seine steifen Finger einfach zwischendurch öfter lockern musste.
    “Fluffy ist nicht Lilis Kater, sondern meiner.”
    Sie hatte Tanner nicht kommen gehört. Doch Gott sei Dank war er da. Und angezogen. Sogar mit Schuhen. Lili wusste zwar nicht, was ihm die intimen Momente mit ihr bedeutet hatten, doch sie war froh, dass sie nicht mehr allein mit Buddy Welch war.
    “Ich habe der Polizei erzählt, dass du gestern auf der Wiese warst. Wenn du also mit jemandem ein Hühnchen rupfen möchtest, bin ich derjenige, Buddy.”
    Tanner schob seine Hand durch Lilis Haar und legte sie ihr auf den Nacken. Dann zog er sie zurück und an sich. Sie kam sich unglaublich hilflos und wunderbar beschützt vor. Es war schön, einen Mann im Haus zu haben. Genauer gesagt war es schön, Tanner hierzuhaben.
    Sie sollte sich besser nicht zu sehr daran gewöhnen. Tanner konnte heißblütig, dann aber sofort wieder kühl sein.
    “Ich sage lediglich”, fuhr Buddy fort, “dass ich nicht erfreut darüber bin, dass man mich verdächtigt, nur weil ich zufällig Waffen im Haus habe. Charlton Heston war Präsident der Nationalen Schusswaffenvereinigung und hat trotzdem Moses gespielt.”
    Lili wurde nicht recht schlau daraus, was Gewehre und Moses miteinander zu tun haben sollten. Tss, und da behaupteten die Leute immer,
sie
wäre unlogisch. Da Buddy jedoch immer noch böse dreinguckte, mussten Moses und diese Schusswaffenvereinigung in seinem Leben wohl etwas Wichtiges bedeuten.
    Tanner erwiderte seinen wütenden Blick. “Deine Gewehre interessieren uns nicht. Aber Miss Goodweather fühlt sich von dir bedroht, und wenn du nicht sofort von dieser Veranda verschwindest, rufe ich die Polizei.”
    “Ich bedrohe sie doch nicht.”
    “Du hast gestern deine Knarre auf sie gerichtet.”
    “Sie war nicht geladen.”
    “Betonen die Typen von der Schusswaffenvereinigung nicht immer, dass man niemals eine Waffe auf eine unschuldige Person richten soll? Egal ob sie geladen ist oder nicht?”
    Buddy stutzte. “Meinst du, dass die Waffe geladen ist oder die Person?”
    “Ersparen wir uns doch solche Wortspielereien, Mr. Welch.”
    Bring ihn zu Fluffy.
    Lili drehte sich um und sah Einstein auf der untersten Treppenstufe sitzen.
    Wenn Fluffy faucht und schreit, heißt das, dass er Angst vor dem Alten hat. Obwohl er ja bei allem und jedem herumjammert, weil er nun mal ein Schlappschwanz ist …
    Einstein sah Lili eindringlich und mit einer hochgezogenen Augenbraue an – was für eine Katze ein recht unübliches mimisches Kunststück war. Einstein hatte offensichtlich begonnen, sich die menschliche Körpersprache anzueignen.
    “Mr. Welch”, sagte Lili und sah den alten Mann entschlossen an. “Wie wäre es mit einem kleinen Test?”
    Buddy starrte Lili argwöhnisch an. “Was für ein Test?”
    “Wir lassen Fluffy an Ihnen schnüffeln, und wenn er nicht vor lauter Angst durchdreht, wissen wir vielleicht, dass Sie nicht der Mörder sind.”
    “Definieren Sie 'durchdrehen'.”
    Lili seufzte. “Wenn er nicht faucht, kratzt oder die Flucht ergreift.”
    Buddy kniff die Lippen zusammen und dachte

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