Eine magische Begegnung
Buddy. “Ich gebe ihm noch die Gelegenheit, sich von den anderen zu verabschieden, und dann bringen wir ihn morgen oder übermorgen zu Ihnen, wenn es Ihnen recht ist.”
“Sie müssen dem Sheriff sagen, dass ich es nicht getan habe.”
Sie lächelte. “Ich sage ihm, dass Sie Fluffys vollstes Vertrauen genießen.”
Roscoe erschien in der Tür. “Möchte jemand Milch und Kekse?”
Erika stürmte, gefolgt von Fluffy, ins Haus. Einstein spazierte unauffällig hinterher.
“Du bist herzlich willkommen, Buddy”, sagte Tanner.
Buddy räusperte sich und kam die Verandatreppe hoch.
Lili zögerte und sah Tanner dann fragend an. Als er ihr einfach seine Hand entgegenstreckte, erschien ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht.
Verdammt, er hatte sich schon zu weit auf sie eingelassen. Er würde nie mehr da rauskommen, ohne jemandem – in diesem Fall vor allem Lili – wehzutun. Doch sie so lächeln zu sehen wie jetzt und dabei ihre Hand in seiner zu spüren, das war alles, was ihm momentan wichtig war.
Er wusste nur nicht, wie viel mehr er wollte. Für einen Mann, der sich rühmte, immer zu wissen, was man tun musste – und es auch tat –, war diese Unfähigkeit, eine Entscheidung zu treffen, ziemlich nervtötend.
17. KAPITEL
T anner würde zu spät zur Arbeit kommen, doch er wollte Lili auf keinen Fall mit dem Fahrrad zum Blumenladen fahren lassen. Er war sich bewusst, dass er übervorsichtig und auch leicht irrational agierte – aber er hatte fast die ganze Nacht wach gelegen und sich in seiner Fantasie abwechselnd ausgemalt, Lilis nackten Körper in seinem Bett oder aber tot draußen im Wald vorzufinden.
Und so saß er nun an einem Montagmorgen, halb neun, mit ihr in seinem Auto und war eingehüllt in den Duft ihres blumigen Parfums und den Klang ihrer Stimme. Sich darauf zu konzentrieren, was sie sagte, war so lange kein Problem, bis sie es sich bequem machte, eines ihrer langen Beine anzog und sich draufsetzte. Ihr durchscheinender, dünner Rock bedeckte sie zwar bis zu ihren Wanderschuhen, doch er betonte auch, was sich darunter befand. Den umwerfend schönen Körper nämlich, den er gestern Abend gestreichelt hatte.
Verdammt, er durfte nicht die ganze Zeit daran denken.
“Ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht”, sagte sie.
Er hatte auch die ganze Nacht darüber nachgedacht. Über jede ihrer Bewegungen, jeden Seufzer und jedes lustvolle Stöhnen.
“Und jetzt ist mir alles klar”, fuhr sie fort.
Er sah sie kurz an, dann richtete er den Blick wieder auf die Straße. Er hatte den leisen Verdacht, dass sie nicht über das Gleiche nachgedacht hatte wie er.
“Ich habe lange über Fluffys Reaktion auf Buddy nachgedacht. Und plötzlich war mir klar, dass Fluffy den Mörder finden kann. Er kann an Leuten schnüffeln, und wir können an seiner Reaktion erkennen, wer der Schuldige ist.” Sie strahlte. “Was hältst du davon?”
Er hielt es für das Absurdeste und Lächerlichste, was er je gehört hatte. Sollten sie vielleicht mit Fluffy durch die Stadt spazieren und ihn an allen Leuten schnüffeln lassen? Und falls das nichts brachte, würden sie dann von Tür zu Tür gehen und anklopfen?
Er hielt an der Ampel am Fuße des Hügels. “Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du bei dieser Idee alle Probleme mitbedacht hast, die sich ergeben könnten.” Das war diplomatisch genug ausgedrückt, oder?
Sie strich sich das Haar hinter die Ohren. “Mir ist klar, dass man viel Zeit dafür aufwenden muss und dass es unter Umständen ein wenig merkwürdig wirken könnte, aber wir müssen Sheriff Gresswell doch bei seinen Ermittlungen unterstützen.”
Auf der Fahrt in die Stadt war wenig Verkehr. Die Schüler hatten Ferien, und so waren auch keine Mütter unterwegs, die ihre Kinder zur Schule brachten.
“Du nimmst also an, dass es jemand aus Benton war”, sagte er mit – für die Umstände – vernünftig und souverän klingender Stimme. “Eigentlich ist es wahrscheinlicher, dass es ein Fremder war. Kein Mensch bringt jemanden in seiner unmittelbaren Umgebung, praktisch hinter dem eigenen Haus, um.”
“Und was war mit Reggie Demming?”
Gresswells Hilfssheriffs waren wegen unerlaubten Verbrennens von Abfällen zu Demming gefahren und hatten in den Flammen seinen toten Nachbarn vorgefunden.
“Das war eine Ausnahme.”
“Unser Fall ist auch eine Ausnahme.” Sie sah ihn von unten durch ihre dichten Wimpern an, und er musste daran denken, wie sie beim Orgasmus ausgesehen hatte.
Gott sei
Weitere Kostenlose Bücher