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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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weiter.« Sie hoffte, dass er die Metapher kannte.
    Es sah ganz danach aus. »Ach, nun komm schon. Lass mich wenigstens um die
home plate
tanzen.«
    »Siehst du? Das ist genau das, was ich meine. Sind uns andere Dinge erlaubt?«
    Er schaute sie durchdringend an, seine schönen Augen eine heiße Mischung aus Vergnügen und hoffnungsloser Erregung. Eine berauschende, knieerweichende Kombination. Aber würde sie widerstehen können?
    »Du? Was ist denn mit mir?«, beklagte er sich. »Ich leide die größten Qualen, weil ich in deinen Phantasien spazieren gehen kann. Und trotzdem muss ich mich zurückhalten.« Der Bernsteinton seiner Augen vertiefte sich. »Wie jetzt zum Beispiel.«
    Ihre Phantasien? Wie neulich Nacht. Also hatte sie recht gehabt, es war mehr gewesen als ein Traum. Er war daran beteiligt.
    »Ja.« Ein Wort. Hitze schoss ihr in die Wangen. Und in seinen Augen erkannte sie Wissen und Erinnerung. »Ich dachte, ich würde wahnsinnig.«
    Weil sie sich emotional nackt fühlte, brach Janelle den Augenkontakt ab.
    »Janelle Corrington, Dr. med. Und rot wird sie.« Aber seine Worte klangen weich und liebevoll. Sie wurden sogar noch weicher. »Wie gesagt, es war eine Qual, das mitzuerleben, ohne zu dir zu gehen. Die süßeste Qual, die man sich vorstellen kann. Ich glaube, du hast mir dabei auch noch die letzte Hirnzelle gegrillt, die mir geblieben war.«
    Sie genoss den verwunderten Ernst in seiner Stimme. Es klang so respektvoll. Bewundernd. Fast schon anbetungsvoll? Nein, das wäre …
    »Anbetungsvoll kommt schon hin. Ich meine, ich … bete dich an. Nur damit du es weißt.« Er holte Luft und stieß sich von der Wand ab, dann bot er ihr den Arm. »Also. Zu dem Mädchen mit der Wunde am Knie.«
    Benommen schielte Janelle ihn an, während sie darauf wartete, dass ihre Gehirnzellen sich wieder in ein halbwegs funktionsfähiges Ganzes fügten. Sie räusperte sich und merkte, wie sein Lächeln breiter wurde. Dieses Lächeln war reines Glück für sie und bewirkte, dass sie sich ganz, energiegeladen und geheilt fühlte.
    Heilung.
Das Mädchen dort im Gebäude. Die Patientin, die jetzt nicht mehr genäht werden musste, fiel ihr ein. Dann stöhnte Janelle innerlich auf, als sie sich wieder an alles erinnerte.
    »Ja. Ich habe sie aus Versehen geheilt. Was natürlich eine völlig unlogische Art ist, die ganze Geschichte zu betrachten, ich weiß. Aber ich kann einfach nicht offen dabei vorgehen, und das macht mich verrückt. Diesmal ist sogar ihr Tattoo dabei verschwunden, und es wird mir verdammt schwerfallen, das zu erklären.« Aus dem Augenwinkel warf sie Kane einen Blick zu. »Und als würde das nicht reichen, sollte ich nach einer Heilung immer einen weiten Bogen um dich machen, denn sonst enden wir jedes Mal in einer dummen Umklammerung.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich komme mir vor wie eine Prostituierte. Heilkraft für Sex.«
    »Interessante Perspektive, die du da hast«, bemerkte Kane.
    »Eher entsetzlich. Wie konnte es so weit kommen? Noch vor sechs Monaten hätte ich meine Seele dafür verkauft, Menschen auf der Stelle heilen zu können. Und jetzt … jetzt muss ich mich bemühen, sie
nicht
zu heilen. Das ist grotesk.«
    Kane dachte einen Augenblick nach. »Es sollte eine Gabe sein. Ein Segen. Ein Ausgleich. Und du erlebst es jetzt nur noch als Last.«
So wie ich,
hörte sie ihn denken.
    »Nicht wie du. Nun, also gut, ja, wie du. Irgendwie schon.«
    Er grinste betrübt. »Toll, dass du bei alledem so entschieden vorgehst.«
    »Das siehst du? Ich musste es lernen. Ein Arzt kann es sich nicht leisten, unentschlossen zu sein. Vor allem bei einem Notfall. Wenn ich mir Sorgen mache …«
    Fast hätte er gelacht. »Ich garantiere dir, bei einem medizinischen Notfall wirst du nicht unentschlossen sein. Im Augenblick reden wir über Magie. Über eine Wissenschaftlerin, die mit ihrer frisch erworbenen Magie konfrontiert ist. Wie solltest du da nicht aus dem Gleichgewicht geraten?«
    Janelle schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht nur aus dem Gleichgewicht geraten; ich bin ein ethisches Chaos. Ja, ich möchte Menschen heilen. Aber diese Gabe ist eine so völlig andere Liga. Absolut jenseits meiner Kontrolle. Was, wenn wirklich jemand zu Schaden kommt, bloß weil ich mir über ihr Potenzial nicht im Klaren bin? Und dann ist da das Risiko, dass es publik werden könnte, was wiederum bedeutet, dass ich mich zurückhalten muss, von meiner Gabe Gebrauch zu machen. Wenn ich sie einsetze, dann nur insgeheim. Es werden

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