Eine magische Nacht. Roman
dem Schlaf.
Sofort heftete sich ihr Blick auf Kane, erst noch verwirrt, dann mit einem kühlen Vorwurf. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, knipste sie die Lampe an und griff nach dem Telefon.
»Hallo?« Ihre Stimme klang heiser. Dann veränderte sich ihr Ausdruck, und sie setzte sich auf. »Riordan? Was ist los?«
Die Angst in ihrer Stimme bremste Kane in seinen Überlegungen und Plänen. »Was ist passiert?«, fragte er.
Janelle hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Was? Der Hain? Warum? Welche Ant…« Sie riss die Augen auf. »Nein, aber warte …« Als die Verbindung abbrach, hörte sie mitten im Satz zu reden auf und nahm den Hörer vom Ohr. »Verflucht.«
»Was ist los? Steckt Riordan in Schwierigkeiten? Oder Mina?«
»Ich weiß nicht. Möglich wär’s.« Sie seufzte. »Er will, dass wir ihn im Hain treffen. Sofort. Er sagt, dort könnten wir vielleicht ein paar Antworten finden. Allerdings schien er es eilig zu haben und hat gleich aufgelegt, ohne mir viel zu erklären.«
Kane nickte. »Du bleibst hier, und ich werde dem nachge…«
»Denk nicht mal im Traum daran, Puka. Ich werde gehen. Ich möchte mir die Antworten von Riordan anhören, und dann hätte ich gern ein paar Antworten von dir. Du wirst mir sagen, weshalb du dich ständig aus meinem Bett schleichst. Vor allem dann, wenn du das ganze Geschehen heute Abend selbst angestoßen hast.«
Zwei Höhepunkte
. Die Worte vibrierten in der Luft zwischen ihnen. Die Definition des Begriffs war heute Abend mit Sicherheit in allen Aspekten erfüllt worden – von absoluter Hingabe bis hin zu gegenseitiger Befriedigung. Ah, aber die Herzen … Sie stoppte ihre Gedanken und blickte zur Seite. »Ich kann nicht fassen, dass du das schon wieder vorhattest. Aber du wolltest es tun. Genau wie damals. Du wolltest einfach gehen. Und wage nicht, das zu leugnen.«
Er versuchte es nicht mal. »Du musst nicht zum Hain gehen. Es ist nicht mehr dein Problem. Sollte ich Hilfe brauchen, wird mein Bruder dort sein.«
Janelle schüttelte den Kopf, während sie sich von der Decke freistrampelte. »Ich muss gehen. Riordan hält es für möglich, dass derjenige, der versucht dich zu verleumden, dort auftauchen könnte.«
»Hat er einen bestimmten Verdacht?«, wollte Kane wissen. »Vielleicht Tremayne?«
»Ich weiß nicht. Namen hat er nicht genannt. Allerdings will er, dass ich nachschaue, ob irgendeine Magie spürbar ist. Erinnerst du dich noch daran, dass ich gesagt hatte, wie sie mir irgendwie ein wenig anders vorkam? Irgendwie daneben? Ich glaube, er will mich im Hain dabeihaben, damit ich feststellen kann, ob die Spur der Magie dieselbe ist wie bei Mina und in der Klinik.« Noch immer nackt, stieg sie aus dem Bett, wobei sie Kanes aufmerksamen Blick scheinbar ignorierte, auch wenn sie es beide besser wussten: Beide waren sie sich dessen bewusst.
Kane sah zur Seite. »Aber es ist nicht mehr dein Problem«, betonte er noch einmal. »Ich kann Riordan selbst treffen und dich völlig da heraushalten. Weißt du, ich könnte es ihnen sogar erzählen. Den Druiden. Das, was heute hier geschehen ist. Dass die Verbindung der Hüterschaft kompromittiert wurde. Das würde dich von alldem hier befreien.«
»Versuch’s nur, und ich werde es bestreiten. Jedem Druiden oder Elfen werde ich gerade in die Augen sehen und nach Strich und Faden lügen.« Und ihrem Blick nach zu urteilen, meinte sie, was sie sagte.
»Was ist denn mit deinem Wertesystem passiert?«
»Das hat mit meinem vagabundierenden Schützling geschlafen und ist jetzt wirklich stinksauer. Das ist passiert.« Sie schoss ihm einen wütenden Blick zu, sprang in ihre Jeans, warf sich ein T-Shirt über und durchstöberte dann auf der Suche nach ihren Tennisschuhen das ganze Zimmer. »Deshalb werden wir jetzt losziehen, um uns mit Riordan zu treffen. Du wirst als reumütiger Puka gehen, und ich werde für den Abend deine Hüterin sein. Alles klar?«
»Ich kann dich nicht gefährden.« Er stieß die Worte regelrecht hervor, denn darauf lief alles hinaus. Und jetzt konnte er auch schon den blauen Fleck sehen, wie er ihr Kinn verdunkelte. Genau wie in seiner Vision.
»Du wiederholst dich.« Sie fand den zweiten Schuh, zog sich beide an und drehte sich wieder zu Kane um.
»Es ist die Wahrheit«
»Aber sieh doch mal, das hast nicht du zu entscheiden. Es ist mein Leben, das gefährdet wäre.« Sie schnappte sich Handy und Ausweis und steckte beides in ihre Taschen.
»Janelle …«
»Gib es auf. Ich komme
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