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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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mit. Es ist Zeitverschwendung, darüber zu streiten, und wir sollten uns beeilen.«
    Da hatte sie recht. Vielleicht war es ja möglich, das schnell abzuschließen, so dass er sich anschließend für immer weit von ihr entfernen könnte, bevor sich die Prophezeiung erfüllte. Er würde gestehen. Er würde sich für schuldig erklären. Er würde um einen anderen Hüter bitten. Alles. Aber das hier musste schnell erledigt werden. »Wie weit ist es bis zum Hain von hier aus?«
    »Dreißig Minuten über die Schnellstraße. Luftlinie ist kürzer.« Sie griff nach ihren Schlüsseln.
    Mit geschlossenen Augen konzentrierte Kane seine Energien. »Dann lass uns die Luftlinie nehmen.«
     
    Trotz der Schmerzen in Magen und Herz – Blödsinn, alles an ihr litt unter dem Verrat, den sie nun schon zum zweiten Mal erlebte – blieb Janelle wie versteinert stehen. Daran könnte und würde sie sich niemals gewöhnen. Kane schien zu glühen, seine Farben und Strukturen schimmerten und verschwammen, seine Gestalt wandelte sich, während sie in hilfloser Scheu zusah. Einen Augenblick später stupste ein großer Hengst seine Nase an ihre Schulter.
    Lass uns gehen.
    Janelle zögerte. »Da habe ich also einen Hengst in meinem Apartment und werde ihn jetzt einfach durch die Eingangstür nach draußen führen?«
    Ich hielt es für sicherer, die Wandlung unter vier Augen zu vollziehen, als unten auf dem Parkplatz. Ich selbst kann keinen Glamour anwenden, Janelle, und offen gesagt, deine Meisterschaft darin scheint mir doch recht fragwürdig zu sein. Es ist dunkel. Lass das Licht aus, und vielleicht können wir das Haus verlassen, ohne dass uns jemand sieht. Sollte es passieren, bin ich eben einfach ein Pferd. Das ist zwar seltsam, aber nicht anderweltlich seltsam.
    Mit Sicherheit seltsam genug für eine Kündigung. »Also gut. Die Prioritäten. Vergessen wir den Rest. Lass uns gehen.« Während sie überall die Lichtschalter betätigte, verließ Janelle leise das Apartment. Sie schaute nach links und rechts, bevor sie Kane schweigend zuwinkte, ihr zu folgen.
    Endlich einmal war das Glück auf ihrer Seite, und so schafften sie es, das Gebäude zu verlassen, ohne jemandem zu begegnen. Unten auf dem Parkplatz verlor Kane keine Zeit und gab Janelle mit der Nase zu verstehen, sie solle auf seinen Rücken steigen. Gleich darauf rasten sie auch schon querfeldein.
    »Also«, begann Janelle entschlossen und kühl. »Damit wärst du jetzt mein Verdächtiger, den ich, deine gehässige Vernehmungsbeamtin, in die Ecke gedrängt habe. Wieso wolltest du mich gerade verlassen?«
    »Müssen wir das jetzt besprechen?«
    »Wenn ich daran denke, dass es dein Hauptinstinkt ist, ohne Erklärung einfach abzuhauen, glaube ich, dass das jetzt meine einzige Chance sein könnte. Deshalb, ja. Jetzt. Warum wolltest du gehen? Erkläre dich. Ich fand den Sex gut. Du hast ihn anscheinend genossen. Hast du befürchtet, ich würde dich zwingen, dein Puka-Knie zu beugen und ein menschliches Wesen um seine Hand zu bitten? Ha! Dieses Knie ist durch Heiratsanträge in der Vergangenheit eh schon ganz schwielig, und wohin dich das gebracht hat, wissen wir ja beide. Mit mir das Bett teilen und kein Ring an irgendwelchen Fingern. Das heißt, guter Sex, keine weiteren Bedingungen. Was willst du mehr?« Wollte sie das wirklich wissen? Konnte sie sich so sehr in ihm getäuscht haben? Sie hatte geglaubt …
    Was
hatte
sie denn geglaubt?
    Hätte Kane ein weiteres Beinahe-Sex-Abenteuer angezettelt, wäre sie jetzt vielleicht davon überzeugt, dass Phil recht hatte. Dann hätte Kane sie verführt, ohne wirklich zur Sache zu kommen, was so viel gewesen wäre wie der Versuch, sich ihrer Loyalität zu versichern und gleichzeitig die Unversehrtheit ihrer Hüterbindung zu wahren. Die vollendete körperliche Liebe dagegen bedeutete … was genau eigentlich? Und dann sein Versuch, sie zu verlassen? Was zum Teufel sollte das heißen? Für nichts davon gab es eine logische Erklärung.
    Ihre Eigenschaft als Hüterin. Was hatte Kane davon, wenn sie als seine Hüterin ausschied? Warum Sex und dann weglaufen? Warum nicht lieber Sex und dann die Tatsache vor den Druiden verheimlichen und ihre Libido zu seinen Gunsten sprechen lassen? Warum nicht Traum-Sex oder Beinahe-Sex, der sie immer noch für ihn einnehmen und dafür sorgen würde, dass sie effektiv und eindeutig zu seinen Gunsten sprechen konnte? Alle Varianten würden sich günstig für ihn auswirken, aber keine einzige brachte es mit sich,

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