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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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über dein aufgeblasenes Ego und ständige Selbstsucht oder meine Tendenz zu blind optimistischen Schlussfolgerungen. Ich weiß, dass ich recht habe. Du bist doch derjenige, der dauernd sagt, dass du mich nicht gefährden kannst. Also willst du mich jetzt im Augenblick nicht gefährden. Und du willst, dass ich nicht bei dir bin. Weißt du, wie sich das für mich anhört? Dass du aus irgendeinem Grund glaubst, eine Gefahr für mich zu sein.«
    Er sagte nichts, lief im leichten Galopp zwar weiter, aber sie hätte schwören können, dass er ein wenig stolperte.
    Bingo.
Sie stöhnte. »Ich bin erwachsen, Kane. Behandle mich nicht wie ein Kind. Ich möchte nicht verletzt werden, und ich möchte nicht sterben. Sieh mich doch einfach als Verbündete in dieser ganzen Janelle-nicht-gefährden-Mission und sag mir, was los ist. Je mehr ich weiß, desto besser kann ich mich vorsehen und kluge Entscheidungen treffen.«
    Sie konnte beinahe fühlen, wie er ihre Worte im Hirn herumwälzte, seine Wünsche, seine Ängste, ihre Wut. Dann hörte sie – eher mental als mit den Ohren –, wie er seufzend kapitulierte.
    »Gott sei Dank. Jetzt rede, Puka. Wir sind schon fast da, und ich wette, du hast eine Menge auszuspucken, bevor wir ankommen.«
    »Hüterinnen werden herrschsüchtig, wenn man mit ihnen schläft.« Aber es lag ein Lächeln in seiner Stimme, aus der sie sowohl Traurigkeit als auch Erleichterung herausfühlte. Und die Fülle der Liebe, die er vor ihr verborgen hatte, seit sie die Augen aufgeschlagen hatte.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht hatte Riordan ja recht. Vielleicht ist es besser, dich zu warnen. Du bist eine vernünftige Frau und wirst deinen Kopf gebrauchen, anstatt wie ein aufgescheuchtes Huhn herumzulaufen«, überlegte er laut.
    »Riordan wusste Bescheid? Und
mir
hast du nichts davon gesagt?«
    Er stöhnte. »Ganz ehrlich, es sollte keine Kränkung sein. Bestimmt nicht. Ich wollte nur versuchen, dich zu beschützen, und vielleicht fällt dir ja auf, dass auch er dir nichts davon gesagt hat. Dafür gibt es einen guten Grund, wenn du mich mal ausreden lässt.«
    Im Stillen räumte sie ein, dass es nicht der richtige Zeitpunkt zu sein schien für kleinliche Klagen. »Okay, okay. Also sag es mir.«
    »Bevor ich dir jetzt alles erkläre, erinnere dich bitte an dein Versprechen, vernünftig zu bleiben und nicht emotional oder heroisch zu reagieren. Wir werden unsere Chancen nutzen. Einverstanden?«
    »In angemessenem Rahmen, das heißt unterm Strich: Ich werde in deiner Nähe bleiben, wenn du mich nicht davon überzeugen kannst, etwas anderes zu tun.«
    »Dickkopf.« Er unterbrach sich, nahm einen leichten Richtungswechsel vor und rannte weiter. »Ich hatte dir bereits von dem Fluch erzählt, mit dem Maegth mich belegt hatte. Dabei habe ich dir das Ganze aber nur umschrieben.«
    »Ich erinnere mich. Sie hatte gesagt, dass du niemals für eine Frau romantische Gefühle haben würdest, mit einer seltsamen Ausnahme, nämlich ich.«
    »Ja. Aber die zweite Hälfte dieses Fluchs lautete, dass ich dich niemals haben könnte. Du würdest für mich zwar die Einzige sein, aber du wärst mir verboten.«
    Janelle machte ein finsteres Gesicht. »Nun, so weit hat sie ja recht behalten. Aber was ändert das?«
    »Das ist noch nicht alles. Vor acht Jahren, als ich dich verließ, war das genau am ersten November. Weißt du, was dieser Tag für einen Puka bedeutet?«
    Sie runzelte die Stirn. »Nicht wirklich. Allerheiligen? Der Tag nach Halloween?« Sie versuchte zu lächeln. »Hatte es damit zu tun, dass wir an Halloween nicht
Süßes oder Saures
gespielt haben?« Der Witz klang so lahm, wie er war, aber sie konnte die Spannung kaum noch ertragen. Sie fühlte sich zerbrechlich und hätte wie Glas zerspringen können. Was immer er ihr zu sagen hatte, es musste schlimmer sein als der Fluch selbst. Mit Sicherheit.
    »Der erste Tag des elften Monats wird Novembertag genannt. Der Tag des Pukas.«
    »Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Vielleicht hat Mina es mal erwähnt. Der Tag, an dem Riordan seine Verhandlung hatte.«
    »Eine ungewöhnliche Version, aber ja, es trifft den Kern. Am Novembertag muss der Puka sich zivil benehmen und die Wahrheit sagen. Und er hat die Macht der Vision. Nun, das ist genau das, was ich vor acht Jahren getan habe.«
    »Die Wahrheit gesagt?« Ihre Lippen zuckten. »Mir gegenüber ging das wohl nicht.«
    »Ich weiß.« Er klang niedergeschlagen.
    »Hey, das war ein Scherz, Dummy. Soweit ich weiß, hast du mich

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