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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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dass er sie verließ. Genau genommen konnte es seiner Sache nur schaden und nicht nützen, wenn er sie verließ. Irgendetwas übersah sie da.
    »Sag mir nur, warum, Kane.«
    »Ich muss einfach gehen. Deine Aufgabe als meine Hüterin zerstört doch dein ganzes Leben. Gib es zu. Deine Klinik wurde verwüstet, und deine Freunde wurden attackiert. Alles nur wegen mir und dieser blöden Verbindung, die von den Druiden geknüpft wurde. Wenn das nicht wäre, hätte dieser Kerl, der mir etwas anhängen will, keinerlei Grund, dir nahe zu kommen. Davon, dass du deinen Job verloren hast, einmal ganz zu schweigen. Und lieber Himmel. Was, wenn
du
das in der Klinik gewesen wärst?«, fuhr er fort. »Was, wenn er dich anstelle von Cindy so gefährlich verletzt hätte? Hättest du dich von einer so schweren Verletzung selbst heilen können? Was wäre geschehen, wenn du dabei das Bewusstsein verloren hättest und nicht mehr in der Lage gewesen wärst, dich selbst zu heilen? Verstehst du das denn nicht? Ich kann es nicht zulassen, dass du verletzt wirst oder sogar noch Schlimmeres passiert.«
    In Janelle wuchs der Frust, und sie hörte ihm kaum noch zu. Seine Ausreden waren dürftig, denn er kam nicht auf den Punkt. Er hatte versucht, sie zu
verlassen!
Genau wie damals hatte er einfach verschwinden wollen, während sie schlief. Und hätte sie damit wieder einmal völlig fertiggemacht. Nein, sogar noch schlimmer als damals. Denn jetzt liebte sie ihn.
    »Dann willst du also den Märtyrer spielen und jedes Urteil annehmen, das die Druiden gegen dich verhängen. Oder hoffst du auf einen anderen Hüter, auch wenn sie mir erzählt haben, dass dies deine letzte Chance ist? Wie aufopferungsvoll. Wirklich hinreißend. Oder sollte es etwa ein raffinierter Versuch sein, alle um dich herum zu entschädigen? Den selbstlosen Märtyrer spielen und Mitleid erwecken? Nun, ich kläre dich wirklich nur ungern auf, aber ich glaube nicht, dass du damit durchkommst. Nimm mich zum Beispiel. Ich bin vor allem einfach stinksauer. Und nicht das geringste Tröpfchen Mitleid in Aussicht.«
    »Ach ja?« Er warf ihr einen provozierenden Blick zu. »Nun, wenn du so sauer auf mich bist, warum versuchst du dann immer noch zu helfen? Die beste Rache wäre doch, zuzulassen, dass man mich reinlegt, so wie ich meinen Bruder vor all diesen Jahren reingelegt habe.«
    »Das habe ich dir bereits erklärt. Du bist derjenige, der so lebt, nicht ich. Ich gründe nicht meine ganzen Entscheidungen im Leben auf Rache. Ich suche lieber eine Lösung für die Dinge, helfe den Menschen weiter und gehe nicht her und schaffe Probleme und Leiden.«
    Fast konnte sie hören, wie seine großen Pferdezähne knirschten, als er erwiderte: »Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass es Probleme und Leiden
schaffen
könnte, wenn du mit mir zum Hain kommst?«
    »Du meinst für dich? Ausgezeichnet.« Sie sprach mit gespielter Fröhlichkeit. »Zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich werde meine Antworten finden, und du wirst dich derweil drehen und winden. Klingt doch gut. Hier musst du abbiegen.« Sie wies nach links.
    Er tat es und sah sich dann nach ihr um. »Hattest du nicht gesagt, du wärst nicht rachsüchtig?«
    »Bin ich auch nicht. Jedenfalls nicht im großen Stil. Aber ein bisschen jammern? Zu sehen, wie du dich drehst und windest, würde mir zum Beispiel schon gefallen.«
    Kane schwieg einige Sekunden. »Janelle, bitte. Ich werde mich drehen und winden. Ich werde betteln. Ich werde alles tun, was du willst, wenn du dich nur hier raushältst. Lauf so weit wie möglich weg von mir und bleibe dort.«
    Janelle hielt die Luft an und brachte einige wenige Augenblicke kein Wort heraus. Dann, ganz vorsichtig, versuchte sie es: »So eilig möchtest du mich loswerden?«
    »Ja. Das möchte ich, mehr als ich sagen kann. Ich
muss
dich loswerden.«
    Wieder zuckte Janelle zusammen, aber dann hörte sie ihn in ihrem Herzen.
Mehr als ich sagen kann.
Also konnte er es ihr nicht sagen. Und er konnte sie nicht gefährden. Er wollte sie nicht in seiner Nähe haben und konnte ihr nicht sagen, warum.
    Lieber Himmel, und sie hatte ihn in Gedanken beinahe verurteilt. Trotz widersprüchlicher Indizien. Trotz allem, was ihr eigenes Herz ihr sagte. Während er die ganze Zeit … »Ich schwöre dir, ich werde dich eigenhändig aufknüpfen, Puka. Also gut, erzähl mir einfach, was zum Teufel du vor mir verbirgst. Du schiebst mich von dir, um mich zu beschützen. Und komm mir jetzt nicht mit irgendwelchem Blödsinn

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