Eine magische Nacht. Roman
Eigentlich nichts Neues. Die Tatsache, dass seine physischen Wünsche und ihre ehrgesteuerten Bedürfnisse diesmal zusammenfielen, bedeutete aber doch nicht einfach die stille Erlaubnis, sich schamlos zu nehmen, was er sich so sehr wünschte. Und wogegen er nun schon seit Tagen ankämpfte.
Natürlich, was er wirklich wollte, war nicht bloß Sex. Nicht wirklich. Okay, ja, er wollte den Sex. Er war kein Heiliger. Und er wusste genau, wie gut es mit Janelle sein würde. Aber verdammt, er wollte auch mehr, so viel mehr als das.
Er wollte Liebe mit ihr machen, so süß und verzehrend, bis sie vergaß, dass er sie jemals verletzt hatte. Dass überhaupt jemand sie jemals verletzt hatte. Er wollte sie vergessen lassen, dass er sie sogar noch einmal verletzen würde – denn dazu war er gezwungen. Er wollte sie alles vergessen lassen außer der Lust und dem, was sie füreinander sein konnten. Und dann wollte er immer und ewig mit ihr zusammen sein. Sie niemals verlieren.
Das Immer und Ewig mit ihr aber konnte er nicht haben. Das sah er so klar wie irgendwas. Und trotz allem, heute Nacht konnte und wollte er sich sehr gründlich von ihr verabschieden … womit allen, die vielleicht noch Zweifel daran hegten, endgültig bewiesen wäre, dass Kane Oberon derselbe egoistische Schuft war, der er immer gewesen war.
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16. Kapitel
U nruhig wechselte Janelle zwischen Schlaf und Wachen hin und her, während ihre Gedanken, Ängste und Träume sich zu einem hässlichen, langen Alptraum verflochten, geeignet, sie für den Rest ihrer Tage zu verfolgen. Sie versuchte der Realität zu entfliehen, nur um dann Schlimmeres in ihren Träumen zu finden. Dann versuchte sie aus ihren Träumen aufzuwachen, nur um über eine entsetzliche Zukunft nachzusinnen. Immer wieder aufs Neue drehte sie sich so im Kreis …
So lange, bis ein anderer, willkommener Körper sich neben sie aufs Bett legte. Bis eine Berührung sie besänftigend mit süßen Gedanken und warmen Lippen streifte. Lange, gefühlvolle Küsse erzählten von Liebe und Wertschätzung, von Bewunderung und Bestätigung. Sie würde dies überleben, so wie sie auch bisher alles überlebt hatte. Nun war sie nicht mehr allein. Und selbst wenn sie sich in Zukunft allein fühlen sollte, sie würde es niemals sein. Nicht wirklich. Er wäre immer für sie da. Kane würde immer auf sie achten, für ihr Glück und ihre Sicherheit sorgen, gleichgültig, welchen Preis er selbst dafür zahlen müsste.
Ihre Küsse wurden leidenschaftlicher, und Janelle öffnete sich ihnen. Liebte das Rauhe daran. Sie wollte ihn, nur ihn und hatte immer nur Kane gewollt.
Sie öffnete die Augen in der Dunkelheit, die nur durch das warme Gold in Kanes Augen nahe vor ihr erhellt war. »Hi.« Wieder senkte er seinen Mund auf ihren. Das Spiel der Lippen. Zupfen, Festhalten. Er wollte sie und brauchte sie. Liebte sie, so sehr und so lang. »Ich dachte, wir sollten mal diese Definition austesten. Du weißt schon, ein paarmal um die
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tanzen.«
»Kane«, hauchte sie. Sie fühlte, wie seine wohlvertraute Erregung sich auf sie übertrug, sie von innen erhitzte, bis ihr eigenes Verlangen sie zu verschlingen drohte. Er presste seinen Mund auf ihren und gab sich die Ehre. Er tauchte tief und noch tiefer, auch als sein Bewusstsein sie längst in den Grundfesten erschütterte. Er hatte sie immer geliebt. Immer. Und wollte sie niemals verlassen.
»Dann lass es doch«, stöhnte sie amüsiert, zuckte aber gleich darauf zusammen, als ihre Nervenenden – nacheinander – unter seiner Berührung sirrten. Er streifte ihr den Mantel ab, zog an den Knöpfen ihrer Bluse, den Trägern ihres BH s. Lange, rauhe Finger schoben sich in die Körbchen und hoben ihre Brüste heraus.
Er senkte den Kopf und nahm eine Spitze in den Mund.
Süß, so süß.
Ihre Gedanken waren ein wechselseitiges Echo, und Janelle schrie auf.
»Ja, genau so«, flüsterte er gegen feuchte Haut. Sein Atem kitzelte und rief eine Gänsehaut hervor. Dann widmete er sich ihrer anderen Brust. Und Janelle fand süße Erleichterung. Kane sog an ihrem Nippel, nahm ihn tief in den Mund, und Janelle empfand bis ins tiefste Innere einen lustvollen Schmerz. Als sie sich unter seinem Mund aufbäumte, schob er ihr die Bluse von den Schultern, ließ aber zu, dass die Ärmel sie an den Seiten fesselten. Lächelnd konnte sie erst in der Vorstellung und dann an ihrer erregten Haut wahrnehmen, wie er den Stoff losließ und sehr bewusst mit trickreichen Fingern auf
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