Eine magische Nacht. Roman
gleichzeitig so vertraut. Am Ende läuft es darauf hinaus, dass es entweder du oder Riordan sein muss, dessen Magie diesen ganzen Ärger verursacht. Aber verdammt, ich will weder das eine noch das andere glauben. Ist es Riordan? Würde
er
dich betrügen? Bewusst oder unbewusst? Vielleicht ist er ja wirklich ein Schlafgestaltwandler oder so was in der Art?«
»Oder … ich bin es«, schloss er leise.
Janelle stöhnte. »Siehst du, wie unmöglich das ist? Deshalb haben die Druiden auch darauf bestanden: keine Verflechtung. Ich kann das nicht.«
»Was kannst du nicht?«
Janelle blickte zur Seite und rieb sich die Augen, bevor sie den Kopf wieder drehte und Kane trotzig ansah. »Ich bin inzwischen völlig irrational.« Scheiß auf Hüterschaft. Scheiß auf Beweise. Scheiß auf Objektivität. Sie folgte ihrem Herzen. »Du warst es nicht. Also muss es Riordan gewesen sein. Es sei denn, es gibt tatsächlich wie vermutet diesen dritten Puka.«
Kane seufzte. »Wie kannst du dir so sicher sein, dass ich es nicht war? Ich bin immer noch der Hauptverdächtige. Wir reden hier von Puka-Kräften, und soweit bekannt, gibt es nur noch einen Puka, der darüber verfügen kann. Addiere Motiv, Gelegenheit und einen Hintergrund ähnlicher Verbrechen hinzu. Da braucht es nicht viel, um diese Punkte miteinander zu verbinden. Verflucht, vielleicht bin ich es ja, der es im Schlaf tut.«
»Du bist es nicht.« Sie war sich sicher.
»Aber woher willst du das so genau wissen? Deine ›Spidey-Sinne‹? Irgendeine andere Gabe, von der ich nichts weiß?«
»Liebe.« Mist. Das hatte sie nicht sagen wollen, nicht jetzt. Nun stand sie da wie die rührseligste, naivste Idiotin, die jemals eine Spritze in die Hand genommen und dann stattdessen mit den Fingerspitzen die Heilung vollzogen hatte. Aber nicht alles lässt sich erklären. »Ich kenne dich. Ich liebe dich. Auch wenn du mich extrem damit nervst, dass du darauf bestehst, mich ›zu meinem eigenen Besten‹ im Dunkeln tappen zu lassen. Ich weiß, dass du nicht für diesen Puka-Ritt in der Innenstadt verantwortlich bist, ebenso wenig für Cindys Unfall in der Klinik noch sonst etwas. Du warst es nicht. Jemand wollte dir etwas anhängen.«
Mit einer unbeschreiblich sanften Miene hob Kane eine Hand und legte sie an ihr Gesicht. Er zeichnete die Linie ihrer Wangenknochen nach, während sein Blick sie streichelte. »Ich sollte es nicht gestehen. Nicht jetzt. Aber du musst es wissen, denn du bist anscheinend in der Lage, mir beinahe alles zu entlocken. Ich liebe dich auch. Ich wusste es vor acht Jahren, und ich weiß es jetzt.«
»Wegen Maegth?« Sie hielt den Atem an.
Er schüttelte den Kopf. Ihre Angst hatte er bereits gehört, bevor sie es aussprach. »Maegth hat mich nicht dazu verflucht, dich zu lieben. Sie hat mich dazu verflucht, keinerlei romantische Neigungen für andere Frauen zu entwickeln. Sie konnte mich nicht
veranlassen,
mich in dich zu verlieben, und sie konnte mir nicht
verbieten,
mich in dich zu verlieben, denn es ist unser Schicksal, dass wir uns lieben. Und das wusste sie. Du bist dazu bestimmt, meine einzige große Liebe zu sein. Allerdings hat sie mir gesagt, dass ich dich niemals haben könnte und dass ich es niemals ertragen würde, mich an deiner Stelle mit einer anderen Frau zufriedenzugeben. Und da hatte sie recht. Ich liebe dich. Dich allein.« Kane machte eine Pause und fügte dann zutiefst erregt hinzu: »Deshalb musst du mich auch gehen lassen, sobald wir das hier hinter uns haben. Bevor es zu spät ist. Ich möchte nicht sehen, dass du stirbst. Bitte. Mit allem anderen, was die Druiden mir als Strafe aufbrummen könnten, werde ich fertig. Und wenn ich unglaubliches Glück habe, werden sie mir einen anderen Hüter zuweisen. Aber ich glaube nicht, dass ich es überleben würde, mit anzusehen, wie du stirbst, und zu wissen, dass ich es hätte verhindern können.«
Unfähig, den Blick abzuwenden, schaute Janelle zu ihm auf, sosehr sie auch darunter litt. Also wollte er sie anschließend noch immer verlassen. Auch nachdem sie sich jetzt ihre Liebe gegenseitig laut gestanden hatten. Er hatte ja bereits davon gesprochen, daher sollte sie nicht überrascht sein. »Aber mit der Gabe der Heilung …«
»Denk nicht mal daran. Selbst eine von den Druiden verliehene Gabe ist nicht unfehlbar. Ich werde dich nicht in Gefahr bringen. Würde ich bleiben, wäre das nur der Beweis dafür, dass ich immer noch das selbstsüchtige Arschloch bin, das seinen Bruder vor zweitausend
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