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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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Bürger.«
    »Oh, was sind wir doch rechtschaffen. Wie wär’s denn mal mit einem Namen, Kumpel? Wenn Sie Anschuldigungen vorbringen, dann sollten Sie zumindest Manns genug sein, auch dazu zu stehen.«
    »Machen Sie sich um mich keine Gedanken. Haben Sie heute schon die Zeitung gelesen?«
    Sie rieb sich die Augen und schielte auf die Uhr. Glühende Flecken nahmen langsam die Form von Zahlen an. Es war fünf Uhr dreißig. Am Morgen. Sie hatte keine Rufbereitschaft. Keinen Dienst. Und dann rief so ein verfluchter Idiot morgens um halb sechs an, um sich über ein Puka-Problem zu beschweren? Also ehrlich, wie schlimm sollte das Problem schon sein, wenn der einzige Puka, den sie kannte, unmittelbar vor ihr stand und ihr auf die Titten starrte? Tatsächlich, jetzt wo sie darüber nachdachte … das war wirklich schlimm. Aber vor allem doch wohl für sie.
    »Nein. Ich habe die Zeitung noch nicht gelesen. Und ich habe auch nicht vor, die Zeitung zu lesen, bis ich nicht wenigstens noch drei Stunden geschlafen habe. Lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Warten Sie! Sie müssen sich das ansehen. Es ist im Lokalteil. Zweite Seite, Mitte. Suchen Sie den Artikel. Lesen Sie ihn. Dann tun Sie Ihre Pflicht und melden Sie es. Wir können nicht zulassen, dass sich dieser Wahnsinn ungezügelt in unserer Stadt austobt.« Ein Klicken, und er hatte aufgelegt.
    Verblüfft starrte sie den Hörer an. »Na toll. Er reißt mich aus dem besten Schlaf, den ich seit Wochen hatte, und dann ist
er
derjenige, der sauer wird? Du kannst mich mal.« Sie warf den Hörer auf den Nachttisch, zog die Beine unter die Bettdecke und vergrub den Kopf wieder in ihr Kissen.
    »Was wollte er denn?«
    Sie stöhnte und zog sich die Decke über den Kopf. »Folge dem Hinweis, Puka«, forderte sie ihn durch Laken und Decke hinweg auf. »Geh. Ich bin müde.« Und viel zu schwach, um mit einem potenten Puka-Macho fertig zu werden.
    Er wartete geduldig und weigerte sich offensichtlich, ohne die gewünschte Information zu gehen, war aber ausnahmsweise einmal zu höflich, sie direkt ihrem Kopf zu entnehmen. Diese winzige Gefälligkeit war es dann, die sie veranlasste, die Decke wieder herunterzuziehen. »Es ging um irgendwas in der Zeitung. Ein anonymer Anrufer, der über dich lästern wollte. Wahrscheinlich irgendein gehässiger Druide, denn sonst weiß ja niemand von dieser Hütergeschichte.«
    Kane trat nun ins Zimmer. »Jemand hat angerufen, um mich wegen irgendwas zu beschuldigen? Was soll ich denn angeblich getan haben?«
    »Das hat er nicht gesagt. Nur dass es wichtig genug für die zweite Seite des Lokalteils sei. Kann ich jetzt schlafen?«
    Ohne zu antworten, verließ Kane den Raum. Ein paar Minuten später hörte sie, wie die Wohnungstür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Dann vernahm sie erneut Schritte auf dem Weg zu ihrem Schlafzimmer.
    Böse fauchte sie ihn an: »Also wirklich. Kannst du sie nicht draußen lesen und es mir später erzählen? Sagen wir in zwei bis drei Stunden? Ich bin Ärztin, und unter meinem Schlafentzug leiden die Patienten.«
    »Es ist Samstag. Bis Montagnachmittag hast du frei.«
    »Dann schlafe ich eben nach.« Sie vergrub sich unter der Decke, nur um dann gellend aufzuschreien, als er die Nachttischlampe einschaltete, und rückwärts wegzurutschen, als er sich neben sie auf die Matratze fallen ließ. »Hallo? Was ist mit unseren Grenzen? Wir teilen uns kein Bett. Verstanden?«
    »Ich lese nur die Zeitung.« Er durchblätterte den Packen Zeitungspapier, bis er den richtigen Teil gefunden hatte und den Rest auf den Boden warf. Dann wandte er sich der Seite, die ihn interessierte, wieder zu und überflog sie, bis sein Blick etwa den Knick erreicht hatte, an dem sie gefaltet war. Er hielt inne und konzentrierte sich.
    Ohne es zu wollen, sah ihm Janelle nervös beim Lesen zu. »Was ist los? Es kann doch nicht so schlimm sein. Du hast doch nichts getan.«
    »Bist du dir da sicher?«
    »Das fragst du mich … warum? Was zum Teufel hast du angestellt?«
    Über den Rand der Zeitung hinweg sah er ihr in die Augen. »Ich habe nicht gesagt, dass ich etwas angestellt habe. Aber anscheinend warst du dir so sicher, dass ich nichts getan habe. Das überrascht mich.«
    »So überraschend ist es nun auch wieder nicht. Es ist einfach logisch. Wir sind doch wie siamesische Zwillinge an der Hüfte zusammengewachsen, seit uns die Druiden auf unsere fröhliche Wanderung geschickt haben. Das schränkt deine Möglichkeiten, Unfug anzurichten, erheblich

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