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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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junge Frau.
Ups. Ein Fettnäpfchen.
Aber was sollte sie sagen? Daphne hatte einfach etwas an sich, das Janelle spontan sympathisch fand, und so hatte sie ihre
     Vorsicht fallen lassen.
    »Er ist ein Puka? Ein richtiger Puka?« Daphne richtete ihre Aufmerksamkeit nun ganz auf Kane.
    »Und wenn es so wäre?« Janelle blieb vorsichtig.
    Daphne sah sie schief an. »Es ist ja nicht so, als könnte ich allen von deinem Puka hier erzählen und sie dazu bringen, mir das zu glauben.«
    »Aber du weißt, was ein Puka ist?«
    »So ungefähr. Ich habe in den Tagebüchern meines Vaters etwas darüber gelesen.«
    Kane richtete sich auf. »In den Tagebüchern deines Vaters?«
    »Sicher.«
    Kanes Stimme nahm einen schärferen Ton an. »Es gibt also Aufzeichnungen, in denen er sich über Pukas auslässt, die er irgendwo offen genug herumliegen lässt, dass du sie in die Finger bekommen konntest?«
    »O Gott, nein.« Daphne wirkte ganz entsetzt. »Sie lagen in einem Tresorfach. Und es ist Jahre her. Ich vermute, er hat den Tresor inzwischen entweder ausgetauscht oder die Aufzeichnungen woanders versteckt. Ich weiß nur, dass ich vor kurzem reingegangen bin und der Schlüssel, den ich mir nachmachen ließ, nicht mehr passte.«
    »Du hast dir einen Tresorschlüssel nachmachen lassen?« Diesmal war es Janelle, die sich Sorgen machte. »Ist das nicht illegal?«
    »Und kompliziert.« Daphne zuckte mit den Schultern. »Ich bin eben erfinderisch.« Sie lächelte gekünstelt. »Das sagt mein Vater immer.«
    »Dein Vater hat also etwas über Pukas geschrieben«, grübelte Kane. »Vor ein paar Wochen hätte die Information sich als ganz nützlich erweisen können. Also, wovon spricht dein Vater in diesen Aufzeichnungen?«
    Wieder zuckte sie mit den Schultern. »Überwiegend war es nur ärgerliches Geschimpfe. Er lehnte sich gegen dieses ganze Theater mit dem Familienkult auf und wollte seine Tochter komplett da heraushalten.«
    »Dann hatte er mit den Druiden also nie etwas zu tun?«
    »Oh, er war mit allen dick befreundet. Er wollte die Führung übernehmen. Als Phil ihn dann aber als Anführer ausstach, hat Daddy seine Spielsachen eingesammelt und ist beleidigt abgezogen. Wenn er nicht die Führung haben konnte, wollte er nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Und er weigerte sich, die Idee auch nur in Erwägung zu ziehen, mich an einem Kult teilnehmen zu lassen, der nicht von ihm selbst, sondern von jemand anders geleitet wurde.« Sie tippte sich an den Kopf und schien einen Augenblick über etwas nachzugrübeln. »Aber ich glaube ernsthaft, wenn er einen Weg finden könnte, die Führung zu übernehmen, wäre er binnen eines Herzschlags wieder dabei. Für manche Menschen ist Macht wie eine Droge. Er gehört dazu.«
    »Dafür ist er bekannt«, bemerkte Janelle nachdenklich. »Aber jetzt zurück zum Thema Puka. Was hat er über Pukas gesagt?«
    Daphne runzelte die Stirn. »Nun, tatsächlich hat er nie mehr als einen erwähnt. Es war immer der eine Puka. Der eine, den sie isolieren müssten, was immer das heißen soll. Auch waren es ältere Einträge. Und sehr kryptisch, als ob er Angst hätte, jemand könne seine Aufzeichnungen lesen, auch wenn er alles tat, um sie geheim zu halten. Man sollte doch meinen, dass er gar kein Tagebuch führt, wenn er so viel Angst hat, dass man es finden könnte.«
    Kane nickte bedächtig. »Und einen zweiten Puka hat er nie erwähnt.«
    »Nein, nicht dass ich mich entsinne. Ich meine, es ist zwar eine Weile her, aber die Lektüre war ziemlich faszinierend. Ich glaube, an einen zweiten Puka würde ich mich erinnern.«
    Janelle, die über eine andere Möglichkeit nachsann, fragte Daphne: »Mich würde interessieren, ob in den Aufzeichnungen deines Vaters noch jemand anders erwähnt wurde. Kein Druide, kein Puka, sondern jemand anders. Sein Name ist Tremayne.«
    Daphne schien überrascht. »Tremayne? Komisch, dass du diesen Namen erwähnst. Ich habe den Kerl getroffen …« Sie schüttelte den Kopf. »Oder jemanden, der so heißt.«
    Janelle verdrehte die Augen. »Dieser Name kommt nicht sehr häufig vor. Du hast einen Tremayne getroffen. Wie ist er?«
    »Abgesehen von scharf?« Daphne verzog die Lippen zu einem halbherzigen Grinsen. »Skrupellos. Ich vermute, dass er ein Privatdetektiv ist und meine Eltern das Ziel seiner neuesten Ermittlungen. Diesmal müssen sie etwas wirklich Hässliches angestellt haben. Ein weiterer Grund, aus der Stadt zu verschwinden, solange ich noch kann.«
    Janelle sah Kane fragend an.

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