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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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ein.«
    Prüfend betrachtete er sie eine Weile. »Das glaubst du. Aber immer wieder gab es auch Zeitabschnitte, wo du mit deinen Patienten beschäftigt warst und ich frei herumlaufen konnte.«
    »Nicht wirklich.« Sie runzelte die Stirn. »Ich meine, du musst doch immer ziemlich in meiner Nähe bleiben, oder nicht? So war es jedenfalls bei Riordan und Mina.«
    Aber da schüttelte er auch schon den Kopf. »Ich kann dich verlassen.«
    »Was …?«
    »Nur dass es für keinen von uns eine gute Idee wäre, es zu tun«, erklärte er geduldig. »Von deinen Pflichten als Hüterin einmal abgesehen«, er grinste, »und auch deiner Rolle als Gewissen für einen Puka mit einer schlechten Erfolgsbilanz, bietest du mir darüber hinaus ein Alibi, falls Druiden vorbeischauen und Anschuldigungen erheben sollten.«
    »Anschuldigungen wie diese?« Mit einem Kopfnicken wies sie auf die Zeitung.
    »Ja.«
    Sie seufzte. »Okay, ich verstehe. Also dann erzähl’s mir einfach. Was steht dort? Hast du eine Bank ausgeraubt? Dich vor einer kleinen alten Dame entblößt? Was ist es?«
    Er drehte die Zeitung um und wies auf eine Überschrift in der Mitte der Seite:
    GEHEIMNISVOLLES PFERD TERRORISIERT CARYTOWN
    Janelle riss die Augen auf und griff nach der Zeitung, um selbst weiterzulesen. Offensichtlich war ein schwarzer Hengst in bester Imitation eines tollwütigen Hundes im Stadtzentrum von Richmond über die Cary Street durch den eleganten Fan District galoppiert. Abgesehen davon, dass er die Anwohner mit seinem protzigen Aufbäumen in Angst und Schrecken versetzte, hatte er Windschutzscheiben eingetreten und die Seiten mehrerer geparkter Wagen eingebeult. Selbst die Fassaden einiger Geschäfte hatte er zerstört und Fenster in Wohnhäusern zerschlagen.
    Als die Zeitung in Druck ging, klapperte die Polizei auf der Suche nach Informationen über das Tier und seinen Besitzer noch immer die Umgebung ab, vermutlich um Letzterem Gesetzesverstöße anzuhängen und ihn oder sie mit einer Geldbuße für den entstandenen Schaden zu belegen.
    Janelle hob die Augen und begegnete Kanes Blick. Sein Gesicht war ausdruckslos, während er ruhig auf sein Urteil wartete.
    »Also? Warst du das?« Als er nicht antwortete, sondern sie nur weiter ansah, hob sie eine Hand. »Und versuch gar nicht erst, mir Schuldgefühle einzuflößen nach dem Motto, wenn ich dich kennen würde, wüsste ich, dass du zu so etwas nicht fähig bist. Sieh mal, die Sache ist die, ich kenne dich
tatsächlich
nicht. Aber was ich von dir weiß, ist, dass du zu einigen wirklich abgedrehten Angriffen absolut fähig bist, wenn du meinst, das Opfer hätte es verdient.«
    »Verstehe. Aber das hier habe ich nicht getan. Es gab keinerlei Grund dafür. Willkürliche Gewalt und Zerstörung sind eine Verschwendung von Energie und Ressourcen. Es gibt bessere Möglichkeiten.«
    »Du würdest es wissen?«
    »Ich würde es wissen.« Sein Blick geriet nicht im mindesten ins Wanken.
    Seufzend lehnte sie sich ans Kopfende des Betts. »Also, was geht da vor sich? Alles nur ein komischer Zufall?«
    »Ein schwarzes Pferd, das auf der Cary Street verrücktspielt? Kommt so etwas häufiger vor?«
    »Nein. Aber möglich wär’s. Denk ich mal. Ich meine, was sollte es sonst sein? Wie viele von euch Typen gibt es denn?«
    »Wie gesagt, ich dachte, nur uns beide. Riordan und mich.«
    »Dann also nur noch dich, da Riordan jetzt ein Mensch ist. Und du warst es nicht, wenn ich mich auf dein Wort verlassen kann. Also muss es eine andere Erklärung dafür geben. Vielleicht tatsächlich doch so etwas wie der erwähnte Zufall?« Letzteres murmelte sie mit leiser Hoffnung in der Stimme.
    Kane allerdings schüttelte sofort den Kopf. »Es fällt mir sehr schwer, dabei an einen Zufall zu glauben.«
    »Was sollten wir dann also …«
    Wieder läutete das Telefon. Zuerst klingelte ihr Festnetzanschluss und dann auch ihr Handy. Noch mehr Leute hatten die Zeitung gelesen …
    Fünfundvierzig Minuten später, von denen sie beide nicht eine einzige friedlich schlafend im Bett verbracht hatten, stahl Janelle sich mit Kane auf den Fersen diskret aus ihrem Apartment.
    Sie schloss das Auto auf und setzte sich auf den Fahrersitz. Nachdem sie ihre Tür zugeschlagen und das entsprechende Zuschlagen auf seiner Seite vernommen hatte, schnallte sie sich an und startete den Motor.
    »Also.«
    »Ja?«
    Sie legte den Gang ein. »Du bist dir absolut sicher, dass du nicht, hm, schlaf-gestalt-wandelst … oder so was in der

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