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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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»Meinst du, es ist derselbe?«
    »Entweder das, oder es wäre ein gewaltiger Zufall, was ich kaum glauben kann.«
    Kane wiederholte die Frage: »Hat dein Vater Tremayne in seinen Tagebüchern erwähnt?«
    »Wohl kaum. Der Typ ist ungefähr in meinem Alter, und diese Tagebücher sind wahrscheinlich zwanzig Jahre alt. Damals muss er noch ein Kind gewesen sein.«
    Kane nickte. »Das macht es unwahrscheinlich, nicht wahr?«
    Er wechselte das Thema, aber die Unterhaltung fand dann auch sowieso ein ziemlich rasches Ende, als Daphne auf die Uhr schaute und etwas von einer Verabredung murmelte. Kurz darauf gingen sie ihrer Wege. Als Janelle und Kane allein im Auto saßen und nach Hause fuhren, spielte Janelle die Unterhaltung im Kopf noch einmal durch und dachte darüber nach. Nach einer Weile wandte sie sich an Kane.
    »Also, was glaubst du? War es derselbe Tremayne?«
    »Das halte ich für wahrscheinlich.«
    Kopfschüttelnd versuchte sie ihre momentane Situation einzuschätzen. Jepp. Eindeutig ein Übergewicht auf der unheimlichen Seite. Sie dankte Gott für das normale Leben. »Also, mein Lieber, ich fürchte, es ist an der Zeit, mich von allem Anderweltlichen zu verabschieden. Lass mich meinen Lebensunterhalt in dieser besonderen Welt hier verdienen. Ich muss mich umziehen und dann zur Arbeit.«
    Während sie noch sprach, fuhr sie in ihre übliche Parklücke und stellte dann fest, dass ein wohlbekannter Wagen gleich neben ihrem stand. Riordan. Er wohnte nicht mehr in dieser Anlage, und weiß Gott, sie hatte ihn vermisst. Oder jedenfalls Teague, ihren alten Freund. Mit Romantik hatte das nichts zu tun, aber es hatte ihr immer gefallen, nach einem schrecklichen Tag heimzukommen und ein freundliches Ohr zu haben, dem sie etwas vorschimpfen konnte. Auch wenn er den Gefallen immer dadurch aufwog, dass er sie mit Geschichten von magischem Hokuspokus überhäufte.
    »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Janelle schüttelte den Kopf und wies dann mit einem Nicken auf das Auto neben ihnen, während sie den Motor abstellte. »Riordan ist hier.«
    »Will er mich kontrollieren?«
    »Möglich wär’s. Vielleicht glaubt er ja, dass du mich in eine Ziege verwandelt hast.«
    »Das ist mal etwas, das ich nicht kann. Aber müsste sich das nicht auch auf mein Karma witzig auswirken?«
    »Mein Verstand schreckt davor zurück, mir das auszumalen.« Sie stieg aus dem Wagen und wartete, dass Kane sie einholte, bevor sie die Haustür aufschloss. Dann folgte sie Kane zu der Treppe, die in den zweiten Stock des Gebäudes führte.
    Aber noch ehe er die Treppe überhaupt erreichen konnte, kam Riordan ihnen bereits im Laufschritt von oben entgegen. Diesmal allerdings ohne ein einladendes Lächeln.
    »Hat es dir nicht gereicht, dass du mir mein Leben während all dieser Jahrhunderte versaut hast? Jetzt musst du auch noch hergehen und in Minas herumpfuschen? Was hat sie dir je getan?«
    »Hi, und ich freue mich auch, dich zu sehen«, warf Janelle ein.
    Riordan ignorierte sie und starrte Kane wütend an. »Ich habe dir den Namen von Minas Vater gegeben, damit du ihn nutzen kannst, um deine Freiheit zu gewinnen. Nicht um Mina dadurch zu demütigen, dass du ihn anbettelst, sie als seine Tochter anzuerkennen. Sie braucht ihn so nötig wie ein Loch im Kopf.«
    »Oh, das.« Kane verzog das Gesicht.
    »Ja, das.« Riordan wirkte richtig zornig. »Gerade eben hatte Mina eine heftige Auseinandersetzung mit ihm am Telefon. Der Mistkerl hat sie sogar zum Weinen gebracht. Und das ist deine Schuld.«
    Janelle plazierte ihren Hintern auf der untersten Stufe der Treppe und blickte missmutig zu Kane auf. »Ich hatte dir gesagt, dass ein Gespräch mit Forbes keine gute Idee ist.«
    »Ja, und immer wieder Ja. Du hast mir deine Meinung gesagt«, erwiderte Kane leise und verstimmt. Zweifellos war er über dieses »Ich hab’s dir doch gesagt« wenig erfreut, aber sie war sich ziemlich sicher, dass ihn vor allem Schuldgefühle plagten, weil er Mina in eine solch peinliche Lage gebracht hatte.
    »Möchte mir vielleicht mal jemand erklären, was zum Teufel hier abgeht?« Riordan klang ernsthaft beunruhigt. »Wenn ihr doch wusstet, dass es eine schlechte Idee war, warum habt ihr es dann getan?«
    »Es war Kanes Idee. Und wieder einmal hat er versucht, das Richtige zu tun, auch wenn es nicht hingehauen hat.«
    »Mann, welch eine Überraschung.« Unfreundlich sah Riordan seinen Bruder an. »Wie kommt es eigentlich, dass immer jemand darunter leiden muss, wenn du versuchst, das

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