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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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Art?«
    »Schlafgestaltwandeln?« Er klang amüsiert, verwirrt und leicht entwaffnet. Als hätte jemand etwas absolut Hanebüchenes behauptet. Wie zum Beispiel, dass es Elfen und Pukas wirklich gebe.
    »Hey, das ist eine berechtigte Frage. Menschen schlafwandeln, schlaf-essen und haben – nach allem, was ich höre – sogar Sex, während sie schlafen. Da meine ich doch, dass ein Puka theoretisch auch die Schau mit dem Hengst im Schlaf abziehen könnte.«
    »Sie haben Sex, während sie schlafen? Wirklich?« Kane schien ganz fasziniert.
    »Lieber Himmel. Ich werfe dir vor, dass du das tollwütige Pferdchen auf der Hauptstraße von Richmond spielst, und du machst einen mentalen Abstecher in die Erosgasse. Hallo? Bleib beim Thema und beantworte die Frage. Schon mal im Schlaf gestaltwandelt? Könntest du es gewesen sein?«
    Er seufzte. »Nein, das war ich nicht.«
    »Nun, also gut. Da gibt es eine einfache Lösung. Wir werden uns dort mal umschauen und«, sie stöhnte, »abwarten, was meine neuen Spiderman-Sinne mir über den Weg des Hengstes durch die Stadt zu sagen haben.« Und es war einfach bizarr. Die Druiden hatten behauptet, sie wäre in der Lage festzustellen, ob irgendein Unheil die Tat eines Pukas war, dass sie die Energiemuster herausfühlen würde, die Puka-Magie hinterließ. Jedenfalls war es das, was Kane ihr erklärt hatte: Energiemuster. Fast wie Fußspuren. Aber wie sollte sie überhaupt wissen, ob dieses komische Talent funktionierte?
    »Du wirst es wissen.«
    »Du scheinst dir da so sicher zu sein. Ist es einer von den Sinnen, die du normalerweise besitzt?«
    »Nein. Das ist eine Gabe der Druiden. Unterstützt durch …«
    »Puka-Magie«, intonierte sie schon fast im Singsang. »Ja, ich habe verstanden. Weißt du, ich bekomme Angst, wenn ich die nächste verrückte Bemerkung schon voraussehen kann, die aus deinem Mund kommen wird.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Wenn es dir irgendwie weiterhilft – auch ich werde wissen, ob deine Macht funktioniert.«
    »Ach ja? Wie kommt’s?«
    »Nun, es ist meine Energie, die du aufsaugst.«
    »Ein Energieparasit. Das bin ich also. Und ich finde es absolut passend, dass du derjenige bist, den ich benutze, wenn ich schon jemanden benutzen muss.«
    »Da scheinen sich alle einig zu sein.«
    »Also sag’s mir: das Ding mit dem Hengst.« Janelle warf ihm einen Blick zu. »Aus welchem Grund macht ihr das überhaupt? Damit will ich gar nicht sagen, dass dieser spezielle Vorfall mit dem Hengst hier irgendwas mit dir zu tun hat. Ich frage aus reiner Neugier. Und Verpflichtung, denke ich mal. Ich muss wissen, ob es sich dabei um einen unwiderstehlichen Trieb handelt oder was. Und ich muss wissen, was du alles anstellen kannst, solange du unter dem equinen Einfluss stehst.«
    »Equiner Einfluss?« In seinen Augen blitzte es amüsiert.
    Ein wenig defensiv zuckte sie mit den Schultern. »Ich frage ja nur. Ist das ein total wilder Zustand, wie zum Beispiel in der Werwolflegende? Oder bist du dann noch vernunftfähig?«
    »Ich schätze, du musst wirklich mehr von mir wissen, wenn die Sache hier funktionieren soll.« Nachdenklich runzelte er einen Moment lang die Stirn. »Ganz ehrlich, ich hatte diesen Streich mit dem Puka-Ritt seit Jahrhunderten nicht mehr abgezogen. Länger sogar.«
    »Warum?«
    »Der Puka-Ritt entspringt gewöhnlich dem angeborenen Wunsch, jemanden zu verändern. Es kommt vor, dass dieses Bedürfnis ein positiver Antrieb ist. Vielleicht, um jemandem zu helfen, klar zu sehen, wenn er sich im Irrtum befindet. Es kann aber auch weniger altruistisch sein.«
    »Ooh, warte.« Sie hauchte die Worte in gespielter Begeisterung. »Lass mich raten. Könnte es …
Rache
sein?«
    Seine Lippen verzogen sich zu einem ironischen Lächeln. »Ja. Aber in einem sehr viel geringeren Umfang als die Art von Rache, die ich verfolgt habe. Tatsächlich ist das zum Teil auch schon die Antwort auf deine Frage. Meine gesamte Rachekapazität war auf Riordan konzentriert. Für eine sehr lange Zeit.«
    »Und es macht wirklich keinen Sinn, mit einem Eckstein einen Puka-Ritt zu machen?«
    »So kann man es auch sehen.« Stirnrunzelnd spähte Kane durch die Windschutzscheibe. »Ist das da vorne ein Straßenschild zur Cary Street? Sieht aus, als wäre sie für den Durchgangsverkehr gesperrt. Vermutlich die Polizei.«
    Janelle überlegte, welche Möglichkeiten sie hatten, fuhr schließlich in eine gebührenpflichtige Parklücke kurz vor der Kreuzung und stellte den Motor ab. Bald würde die

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