Eine magische Nacht. Roman
Richtige zu tun?«
»Das ist das Allerschlimmste daran, ich schwöre es dir.« Kane schüttelte den Kopf und wirkte gleichermaßen ratlos und defensiv. »Ich dachte nur, ich könnte ein Hindernis zwischen ihm und Mina beseitigen, wenn ich Duncan klarmache, dass ich sein Feind bin und nicht du. Ich wollte Frieden zwischen den beiden stiften. Ich habe mich geirrt. Es tut mir leid.«
»Wer hat dich darum gebeten, als unser Vermittler aufzutreten?« Wütend trat Riordan einen Schritt auf ihn zu.
Aber da sprang Janelle auf die Beine, bereit, ihm zu Kanes Verteidigung eins überzuziehen. »Er hat gesagt, dass es ihm leidtut.«
Riordan, der den Ausdruck in Janelles Augen offensichtlich kannte, ballte nur die Hände zu Fäusten, blieb stehen und wandte sich an Kane. »Also gut, verdammt. Du hast niemandem schaden wollen, hast aber trotzdem Schaden verursacht. Tue uns nie wieder einen Gefallen. Hast du verstanden? Halt dich von Minas Familie fern.«
»Ich schätze, das schließt Daphne mit ein«, murmelte Janelle. Sie hatte das Gefühl, Daphne könnte nützlich sein, auch um an Duncan heranzukommen. Egal, was Daphne von ihrem Vater hielt, der Mann hatte eine riesengroße Schwäche für sie.
»Ja, einschließlich Daphne.« Riordan warf ihnen beiden einen warnenden Blick zu und marschierte dann zum Parkplatz zurück.
»Weißt du, mit meinem Freund Teague hatte ich immer eine Menge Spaß«, schimpfte Janelle, als er schon weg war, jedoch absichtlich laut genug, dass Riordan sie hören musste. »Jetzt, wo er ein Mensch geworden ist, sich eine Freundin und einen neuen Namen zugelegt hat, ist er kribbeliger als ein pubertierender Jüngling mit Sackläusen.«
Als Antwort auf ihre Erklärung hörten sie eine Pick-up-Tür ungewöhnlich laut zuschlagen und dann das Aufheulen eines Motors.
»Nörgliger Quälgeist«, brummelte Janelle ihm noch nach.
»Es tut mir leid, Janelle«, murmelte Kane zerknirscht. »Diese ganze Wiedergutmacherei ist echt nicht meine Stärke.«
»Er wird darüber hinwegkommen. Los jetzt!« Sie ging zur Treppe. »Die reale Welt wartet auf Dr. Corrington.«
Ein paar Tage nach der Begegnung mit Forbes und Riordans anschließendem Auftritt wurde Janelle durch das Telefon aus einem Erschöpfungsschlaf gerissen. Verschlafen fuhr sie mit einer Hand über den Nachttisch, fand ihr Handy und drückte es ans Ohr. Nichts. Es klingelte immer noch. Ihr Festnetzanschluss?
Sie tastete sich ein Stück weiter vor und schaffte es, den Hörer aufs Bett zu manövrieren, dann kämpfte sie darum, die verdammte Taste zu finden.
»Hallo?«
»Janelle Corrington?«, fragte eine gedämpfte, wahrscheinlich männliche Stimme.
»J-ja.« Falls er ein Telefonverkäufer war, konnte er sich schon mal von seinem Gehör verabschieden. Wie spät war es überhaupt?
»Dr. med.? Und … Hüterin?«
Sie runzelte die Stirn und bemühte sich, den Nebel aus ihrem Kopf zu vertreiben. »Wer spricht da?«
»Sie müssen etwas wegen Ihres Schützlings unternehmen.«
»Wovon reden Sie?« Sie warf die Bettdecke zurück, schwang die Beine heraus und setzte sich auf.
Als sie Schritte hörte – sie vielmehr tief in ihrem Bauch fühlte –, blickte sie auf. Kane stand in der Tür. Janelle erstarrte. In stiller Übereinkunft hatten sie immer Abstand voneinander gehalten, wenn sie allein in ihrem Apartment waren. Wahrscheinlich weil sie sich beide noch gut an das letzte Mal erinnern konnten, als sie sich berührt hatten. Die Macht der Versuchung. Diese Situation zum Beispiel – sie auf dem Bett, nur mit einem Slip und einem Spitzenleibchen bekleidet – sollte absolut tabu sein.
Aber sie sagte nichts dazu.
Und er zog sich nicht zurück.
Nein, sein Blick wanderte die ganze Länge ihrer nackten Beine hinauf, bevor er sich ziemlich interessiert an Punkten festmachte, die weiter nördlich lagen. Zwei, um genau zu sein. Nun, ihr war kalt, verdammt. Jeder Arzt würde ihm bestätigen können, dass das mit den Brüsten einer Frau geschah, wenn sie fror. Sie zog die Bettdecke hoch und starrte ihn böse an, bis er den Blick auf ihr Gesicht lenkte. Fragend zog Kane die Augenbrauen hoch.
Mit einem vielsagenden Blick in seine Richtung zwang sie sich, ihrem Anrufer zuzuhören. »… Ihren Job nicht«, fuhr der Mann mit einer Stimme fort, die sie nicht erkannte und die leicht weinerlich klang. »Der Kerl ist eine Bedrohung. Niemand ist vor ihm sicher.«
»Wer sind Sie?«, unterbrach sie ihn schließlich.
»Nur ein besorgter und gut unterrichteter
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