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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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übersehen.«
    »Sie war nicht da. Also habe ich sie gestern Abend sperren lassen. Lustig, dass nur ein Kauf mit ihr getätigt worden ist. In einem Klamottenladen im Internet.« Finster schaute er sie an. »Die Bestellung habe ich auch rückgängig gemacht.«
    »Du hast was getan?«, fragte sie ungläubig. »Das ist wieder so typisch. Immer musst du alles kaputtmachen.«
    Er hatte sie beim Stehlen erwischt und erwartet, dass sie in die Luft gehen würde, doch dass sie ihm vorwarf, die Bestellung storniert zu haben, verblüffte ihn.
    »Du hast mich beklaut«, brüllte er.
    »Du mich auch!« Sie trat in den Flur hinaus und funkelte ihn wütend an. »Du hattest kein Recht, mir meine alte Kreditkarte wegzunehmen. Ich habe nichts Schlimmes mit ihr getan. Und dieses Mal hab ich auch nichts Böses angestellt.«
    »Du hast gestohlen. Vielleicht ist das in New York normal, aber hier zählt das definitiv nicht zum guten Ton.«
    »Ich habe dich nach Taschengeld gefragt, und du hast gesagt, du würdest darüber nachdenken. Seitdem habe ich nichts mehr von dir gehört und ich konnte nicht länger warten. Ich hatte keine andere Wahl.«
    »Also ist das alles mein Fehler? Was ist los mit dir? Wenn du erwachsen genug bist, um zu klauen, wieso kannst du dann nicht auch erwachsen genug sein, die Verantwortung für dein Tun zu übernehmen?«
    »Ich bin erst zwölf. Was willst du von mir?«
    »Ein besseres Benehmen als das. Du hast Hausarrest.«
    »Tolle Neuigkeiten.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Dir gefällt es, der Starke zu sein, oder? Hast du als Kind auch immer die kleineren Kinder vermöbelt?«
    Er hätte nicht gedacht, noch wütender werden zu können, doch er hatte sich geirrt. »Versuch nicht, von dir abzulenken. Du bist diejenige, die gestohlen hat. Ich sehe schon, dass ich wohl anfangen muss, mein Geld und meine Kreditkarten wegzuschließen, was ein ziemlich erbärmliches Zeugnis über den Stand unserer Beziehung ablegt.«
    »Warum schließt du mich nicht auch einfach weg?«, forderte sie ihn heraus. »Das ist doch das, was du willst.«
    »Vielleicht sehe nur ich das so, aber von meinem Standpunkt aus klingt es so, als wenn ihr beide einmal tief durchatmen und euch beruhigen müsstet«, schaltete Francesca sich da plötzlich ein.
    Sam drehte sich um und sah sie am Treppengeländer stehen. Erleichterung durchflutete ihn. Sie würde wenigstens wissen, was zu tun war.
    »Wie lange bist du schon hier?«, fragte er.
    »Ich kam irgendwann zwischen dem ersten Schuss und der letzten Salve«, sagte sie. »Wollt ihr darüber sprechen?«
    Kelly funkelte sie an. »Er liegt einhundertprozentig falsch. Wage es ja nicht, seine Partei zu ergreifen.«
    »Sprich nicht so mit ihr«, ermahnte Sam sie.
    Kelly stieß einen verächtlichen Laut aus. Sam kochte vor Wut, und Francesca beschlich langsam das Gefühl, sie hätte lieber ausschlafen und so den ganzen Streit umgehen sollen. Aber jetzt war sie nun einmal hier und steckte mittendrin in einer ziemlich verfahrenen Situation. Denn sosehr Sam auch das Recht hatte, auf seine Tochter wütend zu sein, fehlte doch ein Teil des Puzzles. Warum hatte Kelly die Kreditkarte genommen?
    In den letzten paar Wochen war ihr restliches Zeug aus New York angekommen, sie war im Einkaufszentrum gewesen, um ihre Garderobe zu ergänzen, und nach allem, was Francesca wusste, lebte sie sich hier gut ein und war ziemlich glücklich. Warum also sollte sie es riskieren, den Zorn ihres Vaters auf sich zu ziehen, indem sie seine Kreditkarte stahl?
    Langsam wandte sie sich an Sam. »Erzähl mir, was passiert ist.«
    Er erklärte, wie er am Tag zuvor tanken gewesen war, seine Kreditkarte nicht finden konnte und bei der Gesellschaft angerufen hatte, um sie sperren zu lassen.
    »Es hat gestern nur eine Belastung gegeben«, sagte er. »Bei einem Klamottenladen im Internet.« Er warf seiner Tochter einen wütenden Blick zu. »Wir alle wissen, dass Kelly im WWW shoppen geht.«
    Francesca ignorierte seinen Sarkasmus. »Okay. Kelly, jetzt lass uns deine Geschichte hören. Hast du die Kreditkarte genommen?«
    Sam wollte gerade einwerfen, dass sie sie natürlich genommen hatte, aber Francescas erhobene Hand ließ ihn verstummen. »Bitte, lass sie selber antworten.«
    Kelly seufzte schwer. Sie senkte den Kopf, sodass die Locken ihr ins Gesicht fielen. »Es ist nicht so, wie ihr denkt.«
    »Siehst du?«, sagte Sam.
    Francesca ignorierte ihn. »Kelly, kannst du bitte meine Frage beantworten?«
    Kelly hob den Kopf und

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