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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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befindet sich seit über siebzig Jahren in Familienbesitz. Warum würdest du all das, wofür wir gearbeitet haben, einem Fremden überlassen?«
    »Ich bin alt.«
    »Ich nicht. Ich bin hier und ich arbeite hart.«
    Seine dunklen Augen verengten sich. »Ja, im Moment. Aber wie lange noch?«
    Sie hatten diese Unterhaltung schon unzählige Male geführt. Die Ungerechtigkeit brannte wie Feuer in ihr. Ihr ganzes Leben lang hatte man ihr eingebläut, dass es ihre Pflicht war, zu heiraten, sobald sie achtzehn würde. Was sie auch getan hatte. Diese Beziehung hatte sie von dem Weingut weggeführt, das sie so sehr liebte.
    Wütend drehte sie sich um und ging davon. Ihr Körper schmerzte, aber der Schmerz war nichts im Gegensatz zu der Leere, die in ihrer Seele brannte.
    Ihr Großvater gab ihr die Schuld daran, dass sie das Weingut verlassen hatte. Nach all den Jahren, in denen er ihr gesagt hatte, sie solle heiraten, bestrafte er sie nun für ihren Gehorsam. Schlimmer noch, Brenna hatte seinen Vorwürfen nichts entgegenzusetzen. Sie wusste nicht, warum sie die Weinberge aufgegeben hatte, um dieses Arschloch von mittlerweile Exmann zu heiraten, der bereits mitten in den Vorbereitungen für die Hochzeit mit Ehefrau Nummer zwei steckte.
    Ihr brannten die Augen, doch sie weinte nicht. Keine Träne würde sie wegen Jeff vergießen. Nicht mehr. Sie hatte den Hass, das Bedauern und die Rachegelüste hinter sich gelassen. Jetzt wollte sie einfach nur, dass dieses Kapitel ihres Lebens endgültig abgeschlossen war. Sollte er doch wieder heiraten. Wenn es nach ihr ginge, konnte er noch ein Dutzend Mal vor den Traualtar treten. Solange sie ihre Weinstöcke hatte ...
    Sie stieg auf eine kleine Anhöhe und schaute über das Land. Sie war dazu geboren und aufgezogen worden, diese Reben zu hegen. Und doch hatte sie alldem den Rücken gekehrt. Wenn sie doch nur ...
    Das helle Sonnenlicht ließ sie die Augen zusammenkneifen. In der Ferne, auf dem angrenzenden Land der Giovannis, sah sie eine Bewegung. War das Nic? Sie war zu weit entfernt, um es mit Bestimmtheit sagen zu können.
    Wenn sie doch nur was? Wenn sie doch nur auf ihr Herz gehört hätte, anstatt den einfachen Weg zu wählen und Jeff zu heiraten? Dann stünden die Dinge zwischen ihr und ihrem Großvater heute ebenfalls nicht viel besser. Es gab kein Wenn sie doch nur ... Es gab das Hier und Jetzt und die Tatsache, dass sie endlich alles gefunden hatte, was sie wollte, nur um es in dem Augenblick wieder zu verlieren, wenn ihr Großvater das Weingut wirklich verkaufte.
    Sie hatte ihre Lektion gelernt. Unglücklicherweise war diese Einsicht etwas zu spät gekommen. Welche Bedeutung hatte es jetzt noch, dass sie nie wieder einem Mann ihr Herz und ihre Seele anvertrauen würde? Ohne Marcelli Wines war sie nichts.

4. KAPITEL
    F rancesca war noch nicht oft in Montecito gewesen, einem Viertel östlich von Santa Barbara, in dem die besser Betuchten lebten. Sie schaute kurz auf die Wegbeschreibung, die sie sich aufgeschrieben hatte, dann wieder zurück auf die Straßenschilder. Was würde sie tun, wenn sie sich verfuhr? Die Polizei würde ihren Truck ohne Frage beschlagnahmen, weil er so gar nicht in diese vornehme Gegend passte. In diesem Viertel fuhren sogar die Hausmädchen einen Volvo.
    Francesca unterdrückte ein Lachen, als sie an die Panik dachte, die Sams Anruf in ihr ausgelöst hatte. Er hatte ein Barbecue auf seiner Terrasse vorgeschlagen – oder, wie er es nannte, in Montecitos bester Grillküche. Sofort war ihr durch den Kopf geschossen, dass sie über keine funktionierende Empfängnisverhütung verfügte und aus diesem Grund diese Einladung unmöglich annehmen konnte. Dann war ihr der Gedanke ziemlich verlockend erschienen, woraufhin sie im nächsten Moment von einer betäubenden Angst gepackt worden war. Offensichtlich sollte sie öfter ausgehen. Erst als Sam seine Haushälterin erwähnte, die in seinem Haus wohnte und als Anstandsdame fungieren würde, hatte sie seinem Vorschlag zugestimmt.
    Knapp fünf Minuten später fand sie die richtige Straße und das richtige Haus. Besser gesagt, die richtige Einfahrt. Die schmale Straße wurde zu beiden Seiten von hohen Zäunen und mächtigen Toren gesäumt. Einige standen offen, andere waren fest verschlossen. Francesca bog in Sams Einfahrt, ließ ihr Fenster herunter und drückte den Knopf auf der Gegensprechanlage.
    Einige Sekunden vergingen, dann hörte sie eine vertraute Stimme: »Hallo, Francesca. Schön, dass du da bist.«
    Bei

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