Eine Marcelli geht aufs Ganze
konnte. Sam grinste.
»Hey, Schönheit.«
»Selber hey.«
Sie schauten einander an. Sein Haar war zerzaust, seine Miene amüsiert. Sein Grinsen reichte beinahe von einem Ohr zum anderen. Er war ein Mann, der wusste, dass er schon sehr bald flachgelegt werden würde.
Sie nahm sein Hawaiihemd in Augenschein, die abgetragene Jeans, die bloßen Füße und dachte, dass er gut genug aussähe, um als Lexikonabbildung für den Begriff »Sünde" herzuhalten. Sie war nicht sicher, was er sah, wenn er sie anschaute, aber es schien ihm gut genug zu gefallen, um sie an sich zu ziehen und sie leidenschaftlich zu küssen.
»Dieses Mal habe ich wirklich vor, dir etwas zum Abendessen zuzubereiten«, sagte er und ließ sie kurz los, nur um sie dann gleich wieder zu küssen. »Aber es könnte etwas später werden.«
»Bin ich vollkommen mit einverstanden.«
Er zog sie ins Haus und schloss die Tür hinter sich. »Wie wäre es mit einem Schluck Wein?«
»Sicher. Mach mich nur betrunken. Das ist so typisch.«
Er lachte leise. Dann legte er ihr einen Arm um die Schultern und geleitete sie zur Küche.
»Wie war dein Tag?« Er schaute sie an, bevor er den Merlot vom Marcelli-Weingut öffnete.
»Gut. Ich war bei meiner Familie. Wir brunchen jeden Sonntag zusammen. Das ist so eine Art Pflichtveranstaltung, von der man nur befreit wird, wenn man nicht in der Stadt weilt. Sie machen mich verrückt, aber ich liebe sie. Wie war's bei dir?«
Er goss den Wein in zwei Gläser. »Ich war arbeiten. Normalerweise mache ich sonntags frei, aber heute war ich irgendwie unruhig.« Er hob die Augenbrauen. »Ich schätze, das ist deine Schuld.«
»Meine Schuld? Was hab ich denn getan?«
»Zum einen ist da dieses Geräusch, das du machst, wenn du...«
»Okay, schon klar«, unterbrach sie ihn, bevor er ins Detail gehen konnte. Sie hatte den ganzen Tag über versucht, nicht an die wilde Lust zu denken, die sie in Sams Bett gezeigt hatte ... und in seiner Dusche. Sie hatte sich selbst immer als sexuell konservativ und nicht sonderlich leidenschaftlich eingestuft. Offensichtlich hatte sie sich geirrt.
Sie nahm ihr Weinglas in beide Hände und brachte einen Gedanken zur Sprache, der sie schon die ganze Zeit über störte. »Ich hoffe, wir haben Elena nicht belästigt. Das wäre mir wirklich peinlich.«
»Keine Sorge. Ihre Wohnung liegt im Erdgeschoss auf der anderen Seite des Hauses. Dort kann sie unmöglich etwas von uns gehört haben. Aber vielleicht beruhigt es dich, zu wissen, dass sie eine Weile nicht hier sein wird.«
»Wieso nicht?«
»Ihre Schwester ist hingefallen und hat sich die Hüfte gebrochen. Elena ist heute Morgen zu ihr geflogen und wird vermutlich den ganzen Monat über bei ihr bleiben.« Er stellte sich vor sie. »Also sind wir beide ganz allein. Kein Erwachsener, der auf uns aufpasst.«
Je näher Sam ihr kam, desto mehr pochte Francescas Herz. Ihr Atem beschleunigte sich, und noch bevor er die Hand nach ihr ausstreckte, spannten sich ihre Muskeln erwartungsvoll an.
Sie stellte ihr Glas auf die Arbeitsfläche und streckte die Arme nach Sam aus. »Also können wir uns so richtig austoben?«
»Du hast es erfasst. Ich hatte vorhin schon eine recht lebhafte Fantasie, in der du, etwas Champagner und der Küchentresen drin vorkamen.«
Sie erschauerte vor Entzücken. »Das klingt gut ...«
Schon war sein heißer Mund auf ihrem, und Francesca ergab sich dem leidenschaftlichen Kuss. Ihre Lippen öffneten sich, und sie ließ ihre Zunge um seine tanzen. Sofort schwollen ihre Brüste, ihr Höschen wurde feucht, und die Hitze ging ihr durch Mark und Bein.
Der Hunger meldete sich erneut. Trotz der unzähligen Vergnügungen, die sie in der vergangenen Nacht und an diesem Morgen genossen hatte, wollte sie ihn schon wieder. Wollte ihn berühren, ihn in sich spüren. Es war, als wenn sie nie zuvor wirklich Liebe gemacht hätte. Es war ...
Das Telefonklingeln durchbrach die Stille in der Küche. Sam hob kaum den Kopf.
»Der Anrufbeantworter wird gleich rangehen«, murmelte er nur und zog weiter eine heiße Spur aus Küssen über ihren Hals.
»Was, wenn es eine deiner Frauen ist?«
Er lachte leise. »Ich habe im Moment keine Frau. Nein, das stimmt nicht. Ich habe ja dich.«
Er widmete sich wieder ihrem Mund. Das Telefon klingelte noch drei Mal, beim vierten Mal hörte sie Sams Stimme, die dem Anrufer erklärte, dass er bitte einen Namen und eine Nummer hinterlassen solle. Ein kurzer Piepton erklang.
»Verdammt, Sam, wenn du nicht in
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