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Eine Marcelli gibt nicht auf

Eine Marcelli gibt nicht auf

Titel: Eine Marcelli gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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dass ihre Seite des Bettes kalt und von ihr keine Spur mehr im Haus zu sehen war, hatte er einen Moment lang Mitleid mit all den Frauen gehabt, die er auf ähnliche Weise behandelt hatte.
    »Rache ist süß«, murmelte er.
    Er wusste, dass Katie die Zeit, die sie im Bett verbracht hatten, genauso genossen hatte wie er. Vermutlich hatte die körperliche Vereinigung sie ebenso aufgewühlt wie ihn. Sie brauchten beide Zeit, um sich wieder zu fangen. Kein Problem. Er konnte die Sache aussitzen.
    Doch diese kühle Selbstsicherheit, die er innerlich zur Schau trug, hinderte ihn nicht daran, noch einmal zum Telefon zu schauen und sich zu wundern, warum, zum Teufel, Katie ihn nicht angerufen hatte.
    Erneut wandte er seine Aufmerksamkeit den Unterlagen zu. Er war mit einem besonders komplizierten Fall beschäftigt, in dem es um die Scheidung eines Software-Multimillionärs und seiner Highschool-Liebe ging. Dieses Mal vertrat er den Ehemann, der herausgefunden hatte, dass die Liebe seines Lebens nicht nur mit ihrem Lover geschlafen, sondern auch noch eine stürmische Affäre mit dem Hausmädchen und dessen Ehemann gehabt hatte.
    »Jeder, wie er es mag«, murmelte er, während er ein paar juristische Details nachschlug.
    Eine Weile später schaltete David die Musik aus. Zach bemerkte es kaum. Als er kurz darauf jedoch Schritte auf der Holztreppe hörte, blickte er auf. Die Jugendlichen gingen zur Haustür.
    Ein paar von ihnen hielten kurz an und bedankten sich bei ihm dafür, dass sie zu Besuch kommen durften.
    »Kein Problem«, erwiderte Zach.
    David kam als Letzter die Treppe runter, vertieft in eine Unterhaltung mit einer hübschen Rothaarigen.
    Zach machte sich noch einige Notizen an den Rand seines Schriftstückes, ohne die beiden weiter zu beachten. Er und David hatten vor, zusammen zu essen und sich einen Film anzusehen. Da Mia andere Pläne hatte und den Abend in einem Club an der Uni verbringen wollte, konnten er und David einen wilden Männerabend verbringen.
    Sehr wild, dachte Zach grinsend. Essen und ins Kino, um noch vor zehn wieder zu Hause zu sein.
    Ein leises Kichern riss ihn aus seinen Gedanken. Er schaute auf und sah, dass David immer noch mit der Rothaarigen sprach. Sie lehnte an der Wand neben der Eingangstür, spielte mit einer Locke ihres langen Haares, während die andere Hand auf der Brust seines Sohnes lag. David stand verdammt dicht neben ihr, und weil es so wirkte, als wäre ihm das alles andere als unangenehm, kam Zach sich auf einmal wie ein Spanner vor.
    Im nächsten Moment fluchte er innerlich. Was zum Teufel trieb sein Sohn da?
    Er schlug das Gesetzbuch mit einem so lauten Knall zu, dass die beiden Teenager zusammenzuckten. David blickte über die Schulter zu ihm hin und öffnete dann die Haustür. »Ich bringe Julie noch zu ihrem Auto, Dad. Bin gleich zurück.«
    Wütend sah Zach ihm hinterher. Die Sache geht dich nichts an, redete er sich ein. Allerdings war David verlobt – etwas, das Zach am liebsten so schnell wie möglich zu ändern gedachte –, und wenn eine andere Frau im Spiel war, dann war das ein Grund mehr, dass die Hochzeit nicht stattfinden sollte.
    Unentschlossen blieb er noch einen Moment auf seinem Stuhl sitzen, bevor er aufstand und zum Fenster eilte. Julie hatte sich bereits in ihr Auto gesetzt, doch die Tür stand noch offen, und David hatte sich zu Julie hinuntergebeugt.
    Sie sprachen miteinander, so viel konnte Zach erkennen, aber natürlich hatte er keine Ahnung, worüber. Leider konnte er auch nicht sehen, was passierte, als David sich noch weiter vorbeugte. Mist. Hatte er sie geküsst? Betrog David seine Verlobte ? Ist damit mein Problem gelöst ? überlegte Zach. Oder trat David in die Fußstapfen seines Großvaters und würde es sich ebenfalls zur Regel machen, seine Ehefrau zu betrügen? Bei dem Gedanken an letztere Möglichkeit wurde Zach übel.
    Verärgert über David, weil der sich wie ein Schuft benahm, und auch über sich selbst, weil er das Ganze beobachtet hatte, ging Zach zurück zum Schreibtisch. David schlenderte kurz darauf zurück ins Haus und ließ sich auf dem Sofa gegenüber von Zachs Schreibtisch fallen.
    »Wie läuft die Arbeit?«, fragte sein Sohn und deutete mit einer Kopfbewegung zu den Papieren auf dem Tisch.
    »Es geht langsam voran, aber ich mache Fortschritte.«
    »Ich glaube, ich hätte keine Lust, Anwalt zu werden. Da muss man ja viel zu viel langweiliges Zeug lesen.«
    »Lesen muss man viel, stimmt.« Zach konnte sich nicht entscheiden, ob

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