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Eine Meerjungfrau am Haken

Eine Meerjungfrau am Haken

Titel: Eine Meerjungfrau am Haken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobbi JG Weiss und David C. Weiss
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sich bewegt, dann ist es tabu!“
    Aber Salem konnte nicht gegen seine Instinkte handeln und sprang sofort wieder auf das Becken, um im Wasser zu fischen. „Schau sie dir doch nur an, Sabrina! Sie sind viel besser als meine Spielzeugmaus! Und sie riechen soooo gut! Ich wette, sie schmecken auch besser!“
    Als Sabrina ihn wieder schnappte, jaulte er herzerweichend. „Ich kann doch auch nichts dagegen tun! Das ist nun mal meine Natur!“ Schließlich beruhigte er sich. „Was denkst du? Sollten wir uns nicht auch ein Aquarium anschaffen?“
    „Klar, gleich wenn dieses hier weg ist.“ Sie ließ Salem auf den Boden fallen. Er landete lautlos auf allen Vieren und miaute gereizt. „Irgendwelche konstruktiven Vorschläge, Katze?“, sagte Sabrina.
    Salem war beleidigt, das konnte man seinem Tonfall anhören. Dennoch schlug er vor: „Wie wäre es mit dem Üblichen? Magie?“
    „Geht nicht.“
    „Warum nicht?“
    „Glaubst du, Mr. Kraft wundert sich nicht, wenn das Aquarium urplötzlich in der Schule auftaucht?“
    „Wenn es ihn nichts kostet? Das ist ja so klasse an den Sterblichen. Sie akzeptieren die haarsträubendsten Erklärungen, nur um die Existenz von Magie nicht einräumen zu müssen.“
    Sabrina dachte nach. „Du könntest Recht haben. Mr. Kraft hat schon so einiges geschluckt, was ich ihm aufgetischt habe.“ Sie hob ihre Hand und machte ihren Finger zauberfertig. „Okay, dann eben so. Was denkst du? Sollte ich die Fische getrennt zaubern, oder alles zusammen?“
    „Das fragst du ausgerechnet mich? Als ich ein Kind war, ist mir mal etwas Schreckliches mit einem Goldfischglas passiert. Seitdem habe ich ein gestörtes Verhältnis zu Fischen. Ich esse sie nur noch.“
    „Ich zaubere am besten alles auf einmal. Also los!“ Sabrina richtete ihren magischen Finger auf das Aquarium.
    „Moment noch!“, unterbrach Salem sie. „Solltest du dich nicht erst davon überzeugen, dass niemand in der Nähe des Wartungsgebäudes ist?“
    „Oh! Gute Idee! Auf dem Schulgelände sind nach dem Unterricht immer irgendwelche Handwerker zugange.“ Sie dachte kurz nach. „Ich werde mir ein Guckloch zaubern!“
    Sabrina ließ ihren ausgestreckten Zeigefinger in der Luft rotieren und murmelte einen Zauberspruch. Eine leuchtende Scheibe in exakt der Größe des gezeichneten Kreises entstand, flackerte kurz und verwandelte sich dann in ein Guckloch ins Innere des Wartungsgebäudes ihrer Schule.
    Sabrina bewegte die Scheibe, um jede Ecke des Raumes abzusuchen. Schließlich war sie überzeugt, dass niemand mehr da war. Sie sprach einen Transportzauber und im Handumdrehen befand sie sich zusammen mit Salem, dem Aquarium, seinem Sockel, dem Palast und all den vielen kleinen Fischen etwa elf Kilometer entfernt im Wartungsgebäude der Schule.
    Sabrina schaute das Becken genau an. Sie hatte es so platziert, dass noch genügend Platz zum Herumlaufen war. „Das wär’s“, sagte sie zufrieden. „Mr. Kraft wird staunen!“
    „Vielleicht solltest du noch kontrollieren, wie es den Fischen geht“, schlug Salem vor. „Ich kann das aber auch sehr gerne für dich übernehmen...“
    „Nein, nein! Danke für das Angebot. Das mache ich besser selbst“, unterbrach Sabrina ihn.
    Die Beobachtung von Ereignissen in großer Entfernung war nur eine der Möglichkeiten, die die Gucklochtechnik bot. Hexen konnten damit auch in andere Wesen hineinschauen, also in gewisser Weise deren Gedanken „vergrößern“.
    Sabrina schob das Guckloch zwischen sich und das Aquarium und schaute hindurch. Sie konzentrierte sich auf einen Fisch. Es war ein rundlicher mit hervorstehenden Augen und eigenartigen Stacheln.
    Als sie sich immer tiefer in ihn versenkte, vergaß sie nahezu ihre menschliche Existenz. Alles in dieser ihr neuen Welt drehte sich um Druckveränderungen, Strömungen und Strahlen gefilterten Lichts. Langsam formten sich die Gedanken des Fischs in ihrem Kopf. „Futter. Fressen. Atmen. Futter. Futter. Schwimmen. Atmen. Futter.“ Sabrina bemerkte, dass ihr Mund sich wie der des Fisches öffnete und schloss. Ihre Wangen füllten und leerten sich mit jeder Bewegung wie kleine Luftballons. Sie schüttelte heftig ihren Kopf und holte sich damit aus ihrer Trance.
    „Mann, das sah vielleicht sexy aus!“, foppte Salem sie. „Ich glaube, der kleine Pafferfisch da drüben hat sich voll in dich verknallt.“
    Sabrina wollte ihm antworten, besann sich jedoch eines Besseren. Der kleine Pafferfisch schaute sie tatsächlich ziemlich interessiert an.

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