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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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erschöpft. Mavis’ Tränenströme und ihr Unglück hatten ihr die Energie geraubt, und so hatte sie die Freundin schließlich mit einem großen Eisbecher und mehreren Videofilmen in ihrer alten Wohnung einquartiert.
    Um das gefühlsmäßige Chaos und jeden Gedanken an Mode zu vergessen, flüchtete Eve direkt ins Schlafzimmer und fiel mit dem Gesicht zuerst aufs Bett. Galahad, der Kater, sprang neben ihr auf die Decke, stieß sie schnurrend an und schlief, als Eve nicht reagierte, schließlich einfach ein.
    Sie blieb unbeweglich liegen, bis Roarke sie schließlich fand.
    »Und, wie war dein freier Tag?«
    »Ich hasse es, einkaufen zu gehen.«
    »Du hast den Bogen einfach noch nicht raus.«
    »Will ich auch gar nicht.« Sie rollte sich auf die Seite und blickte ihn an. »Im Gegensatz zu dir. Ich glaube, dir macht es wirklich Spaß, irgendwelches Zeug zu kaufen.«
    »Allerdings.« Roarke streckte sich neben ihr aus und streichelte den Kater, der sich dezent auf seine Brust schob. »Es ist beinahe so befriedigend, wie Dinge zu besitzen. Arm zu sein, Lieutenant, ist schlichtweg Scheiße.«
    Sie dachte darüber nach. Da sie selbst nur unter großen Mühen die Armut abgeschüttelt hatte, stimmte sie ihm zu. »Trotzdem denke ich, dass ich das Schlimmste hinter mir habe.«
    »Das ging aber ziemlich schnell.« Und es war gerade dieses Tempo, das ihn ein wenig beunruhigte. »Weißt du, Eve, du musst keine Kompromisse eingehen.«
    »Das tue ich auch nicht. Leonardo und ich sind uns tatsächlich einig geworden.« Eve starrte durch das Oberlicht in den bleichen Himmel und runzelte die Stirn. »Mavis ist in ihn verliebt.«
    »Um-hmm.« Roarke streichelte weiter den schnurrenden Kater und zog in Erwägung, diese Zärtlichkeit statt dem fetten Galahad Eve zuteil werden zu lassen.
    »Nein, ich meine, diesmal scheint es ihr wirklich vollkommen ernst zu sein.« Sie atmete tief ein. »Nur ist die Sache offenbar recht problematisch.«
    Er verdrängte die Zahlen für drei große Geschäfte, die ihm durch den Kopf gegangen waren, und rückte dichter an Eve heran. »Und wo liegen die Probleme?«
    »Leonardo ist ein Koloss von einem Mann, doch zugleich selten attraktiv… ich weiß nicht. Ich würde sagen, dass er überwiegend indianische Vorfahren hat. Er hat fein gemeißelte Knochen, einen makellosen, leicht rötlichen Teint, und zugleich hat er Oberarme wie Torpedos und eine Stimme sanft wie der Duft einer Magnolie. Auch wenn ich keine allzu große Ahnung von seiner Arbeit habe, wirkte er, als er sich hinsetzte und ein paar Skizzen machte, äußerst konzentriert und durchaus talentiert. Tja, also, ich stand gerade splitternackt in seinem Laden – «
    »Ach ja?«, fragte Roarke mit milder Stimme, schubste den Kater zur Seite und rollte sich auf sie.
    »Weil er meine Maße nehmen wollte«, erklärte sie verächtlich.
    »Sprich ruhig weiter.«
    »Also gut. Mavis holte gerade Tee – «
    »Wie praktisch.«
    »Und plötzlich kam diese Frau hereingeplatzt, der vor lauter Zorn beinahe die Flammen aus dem Mund schlugen. Ein Bild von einer Frau – beinahe eins achtzig groß, dünn wie ein Laserstrahl, ungefähr einen Meter lange rote Haare und ein Gesicht… tja, am besten verwende ich wieder den Vergleich mit den Magnolien. Sie kreischt ihn an und dieser hünenhafte Kerl kauert sich furchtsam zusammen, also stürzt sie sich auf mich. Ich musste sie außer Gefecht setzen.«
    »Du hast sie geschlagen.«
    »Nun ja, sonst hätte sie ganz sicher mein Gesicht mit ihren messerscharfen Fingernägeln in Fetzen gerissen.«
    »Meine süße, kleine Eve.« Er küsste sie erst auf beide Wangen und dann auf das kleine Grübchen mitten in ihrem Kinn. »Ich frage mich immer wieder, was du an dir hast, was die Menschen zu Bestien werden lässt.«
    »Ich schätze, das ist einfach Zufall. Also, diese Pandora – «
    »Pandora?« Er hob den Kopf und kniff die Augen zusammen. »Das Model.«
    »Ja, angeblich ist sie eine der ganz Großen im Geschäft.«
    Er begann zu lachen und das Lachen wurde derart heftig, dass er sich auf den Rücken rollen musste, sonst wäre er erstickt. »Dann hast du also der guten Pandora einen Schlag in ihr milliardenschweres Puppengesicht verpasst? Hast du ihr vielleicht auch noch ihr hübsches Hinterteil versohlt?«
    Eve begriff, und mit dem Begreifen wogten plötzlich bis dahin unbekannte Besitzansprüche in ihr auf. »Du kennst sie.«
    »So könnte man es nennen.«
    »Tja.«
    Er zog amüsiert eine Braue in die Höhe. Eve jedoch setzte

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