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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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Reihe zu kriegen...«
    Sie werden es schlucken, dachte Jane. Catherine war ausgeschert, Ivor war aus dem Gleichgewicht geraten. Seine Position war geschwächt, weil es so übel aussah, daß er die Akten aus ihrem Schreibtisch entfernt hatte. Er hatte wohl eingesehen, daß er zeigen mußte, daß man ihm trauen konnte. Jetzt hing es nur noch davon ab, ob er das Gesicht wahren konnte.
    »Die Probleme, die dir Sorgen machen, Ivor«, sagte Jane mit sanfterer Stimme, »sind real, das weiß ich. Ich möchte, daß du gleich mit der Arbeit an der nächsten Version beginnst. Ich hoffe, alles beschleunigen zu können. Neun Monate statt ein Jahr. Ihr habt genug Verbesserungen in der Planung, um das zu schaffen.«
    »Ja, ja, das stimmt.« Er sah seine Kollegen an. Catherine erwiderte seinen Blick ohne Wärme. Red wich ihm aus.
    »Red«, fragte Jane, »habe ich deine Unterstützung?«
    »Ich muß darüber nachdenken. Mann, was für beschissene Alternativen.«
    Die Pizza kam, und sie wechselten alle dankbar das Thema. Doch als das letzte Stück verspeist war, brachte Jane die Angelegenheit noch einmal zur Sprache. »Nun? Red? Ivor? Seid ihr drinnen oder draußen?« Sie sah, wie Ivor Red anschaute, und merkte wie schon zuvor, daß Red sich auf ihre und Catherines Seite schlagen würde.
    »Ich ruf’ dich an«, sagte Ivor.
    Jane wußte, daß Ivor versuchen würde, die beiden anderen umzustimmen. Doch diesmal bereitete ihr das kein Kopfzerbrechen. Zumindest was Crystal betraf, waren die Dinge jetzt wieder im Lot.
    Red wollte etwas sagen, doch Ivor setzte sich über ihn hinweg. »Wir müssen darüber nachdenken«, erklärte er und brachte Red mit einem Blick zum Schweigen. »Gib uns etwas Zeit. Wenn wir zustimmen, soll es eine hundertprozentige Zustimmung sein.«
    »Sicher, laßt euch Zeit, nehmt euch den ganzen Tag«, sagte Jane.
    Sie legte Geld für das Essen hin, schob ihren Stuhl zurück und stand auf. Sie hatte noch viel ernstere Dinge im Kopf; diese Sache hier würde sie sich jedoch trotzdem nicht entgleiten lassen. »Denkt so intensiv nach, wie ihr wollt«, sagte sie. »Aber ruft mich heute abend zu Hause an. Oder wir machen gleich ab morgen früh ohne euch weiter.«

Jane vermißte Tom . Der Kummer, den er verursacht hatte, zog sie zu ihm hin; sie brauchte Trost, und Tom, der Mann, der sie liebte, war in ihren Augen automatisch die Quelle des Trostes, den sie sich erhoffte. Wenn ihre beste Freundin Kersti nicht mit einem Auftrag unterwegs gewesen wäre, hätte Jane sich eventuell an sie gewandt. Aber sie wußte es nicht genau. So gern sie Kersti auch hatte, so nah sie sich waren, vielleicht hätte sie auch nicht gewollt, daß Kersti von ihrer Demütigung erfuhr. Ebensowenig wollte sie Kerstis zynische Kommentare hören, die negativen Bemerkungen, die sie machen würde. Jane konnte sich vorstellen, was Kersti sagen würde. Sie glaubte, all diese Kommentare nach dem Muster »das tun doch alle Männer, was hast du erwartet« oder »Männer sind nicht fähig zur Liebe, wie wir Frauen sie verstehen« nicht ertragen zu können. Auf gar keinen Fall wollte sie ein Ferngespräch nach Libanon führen und solche Dinge übers Telefon diskutieren. Außerdem hatte sie Kerstis Komplimente über Tom noch in Erinnerung. Kersti hatte gesagt, er sei ein außergewöhnlich sensibler und verständnisvoller Mann. Wenn sie erfuhr, wie locker und gedankenlos er Jane betrogen hatte, wäre Kersti vermutlich gegen ihn aufgebracht. Das wollte Jane nicht.
    So endete es schließlich damit, daß sie am Montagabend, nach ihrem Gespräch mit Sergeant Barrodale, als Tom anrief, den Anrufbeantworter ausschaltete und mit ihm sprach, ihm sagte, ja, sie müßten reden, und ja, er könne vorbeikommen. Denn trotz allem, was zwischen ihnen vorgefallen war, wollte sie nach wie vor Toms Rat, was sie wegen Simon unternehmen sollte. Sie wollte seine Meinung hören, eventuell, so dachte sie, würde er Dinge sehen, die ihr entgangen waren.
    Tom sah abgespannt aus. Seine Haut war fahl, die Kleidung hing schlaff an ihm herunter, als hätte er abgenommen. Jane freute sich darüber. Sie hoffte, daß er genauso litt wie sie. Sie empfand boshaftes Vergnügen an seiner deprimierten Stimmung, aber diese Genugtuung trug nicht dazu bei, ihren eigenen Kummer oder ihre Scham zu lindern. Sie hörte zu, als Tom ihr erneut erklärte, wie wenig ihm seine Gelegenheitsaffären bedeuteten. »Es ist einfach nicht dasselbe wie bei dir. Es ist bloß ein momentaner Reiz, so was machen Männer nun

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