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Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Titel: Eine Mutter fuer die kleine Cassie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Jane Sanders
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Küche zurückkehrten, mussten sie sich einen ausführlichen Bericht über den Skiausflug anhören.
    Hugh und Dorothy zögerten, als die dampfenden Platten mit gebratenem Fleisch und Reis auf den Tisch gestellt wurden. Vermutlich überlegen sie, ob es vergiftet ist, dachte Sharon.
    Grant schien zu ahnen, was in ihr vorging, denn er zwinkerte ihr unauffällig zu.
    Das Essen war reichlich. Ganz im Gegenteil zum Tischgespräch, das nur durch Cassies begeisterte Erzählungen in Gang gehalten wurde.
    “Das Abendessen war ausgezeichnet”, sagte Hugh, und Dorothy stimmte ihm zu. “Wir helfen beim Abräumen.”
    “Das tun Sharon und ich”, erwiderte Grant. “Ihr geht ins Wohnzimmer. Ich mache ein Feuer im Kamin.”
    Cassie zerrte die beiden hinter ihrem Vater her aus der Küche. Sharon war froh über die plötzliche Stille und fühlte, wie ihre Anspannung abnahm.
    “Danke”, sagte sie zu Grant, als er wiederkam. “Ich hatte keine Ahnung, wie … anstrengend die beiden sein können.”
    “Es läuft doch gar nicht schlecht, oder?”
    Zwischen uns? dachte sie unwillkürlich, behielt die Frage jedoch für sich. “Ich glaube, wir bekommen es schon hin”, antwortete sie.
    Er sah aus, als wollte er noch etwas sagen, doch dann lächelte er nur und begann die Teller einzusammeln. Gemeinsam deckten sie den Tisch ab und räumten den Geschirrspüler ein.
    Danach kochte Grant Kaffee, während Sharon Kekse auf einen Teller legte.
    Vor der Küchentür stießen sie zusammen. Sharon starrte auf den Teller in ihrer Hand. Sie schaffte es, ihn gerade noch festzuhalten. Die Kekse jedoch gerieten ins Rutschen. Grant gr iff zu, um den Stapel festzuhalten, und drückte sie samt Teller an seine Brust.
    Sharon hielt den Atem an, und das nicht nur vor Schreck. Die Kekse waren zerdrückt und klebten an seinem schokoladenverschmierten Hemd. “Ich glaube, die sollten wir nicht mehr anbieten”, sagte sie.
    Grant schnaubte. Sie lächelte. Und dann lachten sie beide so sehr, dass Sharon das Gleichgewicht verlor und sich an ihm festhalten musste. Es war ein befreiendes, ungemein wohltuendes Lachen.
    Irgendwann gelang es Sharon, die Fassung wiederzugewinnen. Sie sah Grant an. Ihre Blicke trafen sich und schienen einander festzuhalten. Sein Lächeln verging, seine Augen wurden dunkler. Und die Spannung, die zwischen ihnen entstand, hatte absolut nichts mit Hugh und Dorothy zu tun.
    Sein Blick wanderte zu ihren Lippen. Ihr Mund wurde trocken. Wie in Zeitlupe senkte er den Kopf und …
    Plötzlich ertönte hinter ihnen ein verlegenes Räuspern. Hastig lösten sie sich voneinander.
    “Wir wollten nur nachsehen, ob wir helfen können”, sagte Dorothy kühl und mit tadelndem Blick.
    Hugh stand hinter ihr, eine Augenbraue hochgezogen. Sharon errötete. Sie konnte nichts dagegen tun.

    “Ihr könnt die Kaffeebecher nehmen. Ich hole neue Kekse”, erwiderte Grant unbeschwert.
    Er wartete, bis die beiden fort waren, dann schmunzelte er schadenfroh. Es klang nicht hämisch, aber man hörte ihm an, dass er es genossen hatte, ihre Gäste ein wenig zu schockieren.
    Der Mann, der jetzt vor Sharon stand, war der Grant, mit dem sie aufgewachsen war. Seine Augen blitzten belustigt. Ein strahlendes Lächeln gab seinen markanten Zügen etwas Atemberaubendes.
    “Fühlst du dich nicht auch, als wären wir wieder sechzehn Jahre alt und man hätte uns gerade beim Küssen erwischt?” flüsterte er, während er die zermatschten Kekse in den Abfalleimer kippte und durch neue ersetzte. Sharon goss den Kaffee in eine Thermoskanne, bevor sie sich zu ihm umdrehte.
    Sie sagte einfach, was ihr als erstes in den Sinn kam. “Mit sechzehn hättest du mich nie im Leben geküsst.”
    Seine Miene wurde ernst. Sie wünschte, sie hätte den Mund gehalten
    “Wirklich nicht”, beharrte sie. Sie wollte die lustige Stimmung nicht verderben, aber sie hatte auch das Gefühl, sich verteidigen zu müssen. “Dazu warst du viel zu sehr mit den hübschen Mädchen beschäftigt.”
    Sie wollte hinausgehen, denn die Art, wie er sie schweigend ansah, machte sie nervös.
    “Sharon.”
    Seine leise Stimme ließ sie stehenbleiben. Sie drehte sich um. Sein Blick wanderte an ihrem Körper hinauf, bis er auf ihrem Gesicht ruhte.
    “Du bist eine wunderschöne Frau. Du warst es schon immer”, sagte er heiser.
    Dann ging er um sie herum und verließ die Küche. Mit offenem Mund starrte sie ihm nach.
    Er fand sie wunderschön?
    Unmöglich, dachte sie.
    Aber … Grant würde sie niemals anlügen.

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