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Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Titel: Eine Mutter fuer die kleine Cassie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Jane Sanders
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Sie musste lächeln. Und plötzlich war es ihr ega l, dass sie so aussah wie gestern und vorgestern auch.
    Grant fand sie hübsch, und irgendwie fühlte sie sich … na ja, vielleicht etwas hübscher, als sie sich bisher eingeschätzt hatte.
    Cassie bestand darauf, dass ihre Großeltern sie zu Bett brachten und Grant und Sharon ihr anschließend noch einmal gute Nacht sagten. Grant gab seiner Tochter gerade einen Kuss, als Brittany darum bettelte, ein letztes Mal nach draußen zu dürfen.
    “Ich gehe mit ihr”, bot Sharon an und ging mit ihr hinaus. Als sie zurückkehrten, war Cassie schon halb eingeschlafen und Grant nirgends zu sehen. Sharon wollte nicht daran denken, dass er vermutlich im seinem Zimmer wartete. In ihrem Schlafzimmer.
    Du bist eine wunderschöne Frau …
    Brittany sprang aufs Bett und rollte sich neben dem kleinen Mädchen zusammen.
    “Ich liebe dich, Sharon”, flüsterte Cassie, bevor sie sich zu Brittany umdrehte und sich an sie kuschelte.
    “Ich liebe dich auch”, sagte Sharon leise und musste schlucken, weil sie plötzlich einen Kloß im Hals hatte. Als sie aufstand und sich umdrehte, stand Dorothy in der Tür.
    “Ich wollte nur noch einmal nach ihr sehen”, erklärte Cassies Großmutter und hob dabei leicht das Kinn an, als wollte sie ihr Verhalten rechtfertigen.
    “Natürlich”, erwiderte Sharon und ging um sie herum aus dem Zimmer. Bei jedem Schritt, den sie machte, wünschte sie, sie müsste nicht immerzu an Grant denken. Daran, dass er sie mit ein paar schlichten Worten oder einem einzigen Blick dazu brachte, sich mehr als Frau zu fühlen denn je zuvor. Sie wusste, dass ihre Bedürfnisse nicht zu befriedigen waren, denn mehr als Freunde konnten sie beide nie sein.
    Grant saß auf dem Bett, auf einem Bett, das ihr heute viel schmaler vorkam als gestern. Sie holte tief Luft und setzte sich neben ihn. Dicht, aber nicht zu dicht.

    “Ich glaube, wir haben es heute abend ganz gut hinbekommen”, sagte sie, und als er sie ansah, schaffte sie es nicht, seinem Blick auszuweichen. Wie gebannt schaute sie ihm in die Augen und konnte an nichts anderes denken als daran, dass sie in dieser Nacht neben ihm liegen würde.
    Irgendwann gelang es ihr sich loszureißen. Sie sprang auf und ging an die Kommode, um einen frischen Schlafanzug herauszuholen.
    “Sharon.”
    Sie zuckte zusammen, zögerte kurz und drehte sich zu ihm um. Er hielt eine große Einkaufstüte hoch.
    “Ich habe dir auf dem Heimweg etwas besorgt”, sagte er, ohne sie anzusehen.
    Überrascht legte sie den Schlafanzug aufs Bett und nahm die Tüte. Seine offensichtliche Verlegenheit steigerte ihre Neugier. Sie griff hinein und nahm einen Bademantel heraus.
    “Oh”, hauchte sie und hielt ihn hoch. Er war aus dickem, robustem Material, mit einem Reißverschluss, der vom Hals bis sie zu den Füßen verlief. Er war bunt. Selbst im Halbdunkel schienen die grellen Farben, pink und rot, zu leuchten. Sharon schluckte und griff noch einmal in die Tüte. Zum Vorschein kam ein Flanellnachthemd, rot-weiß gestreift, mit roten herzförmigen Knöpfen so groß wie ein Vierteldollar. Am Hals und an den Ärmeln war es mit breiten Rüschen versehen.
    Sie starrte es an und schloss den Mund wieder. “Es ist…”
    “Alles, was sie hatten”, sagte Grant grimmig.
    Sie sah ihn an und fragte sich, wie lange sie das Nachthemd und den Bademantel wohl würde tragen müssen, bevor sie sie guten Gewissens in den Secondhandshop bringen konnte.
    Er musterte sie mit gerunzelter Stirn. “Sie waren im Angebot”, fügte er hinzu.
    Du hast auch noch Geld dafür bezahlt? hätte sie ihn am liebsten gefragt. “Sie sind …
    originell”, sagte sie statt dessen, weil sie ihn nicht kränken wollte. Aber dass er zu glauben schien, ihr würden solche …
    “Schrecklich wäre wohl die passendere Bezeichnung.” Ein Mundwinkel zuckte, als er das sagte.
    “Nun ja …” Verzweifelt suchte sie nach Worten, “Ich würde sie eher schrill nennen”, gab sie schließlich zu, denn wie immer siegte bei ihr die Ehrlichkeit.
    Er lachte. Es war ein befreiendes, ansteckendes Lachen. Seine Augen blitzten, sein sonst so ernstes Gesicht spiegelte eine fast jungenhafte Unbeschwertheit, die ihr ans Herz ging. Sie musste einfach mit einstimmen, und es tat ihr gut.
    “Warum?” keuchte sie und warf ihm das Nachthemd zu. Es landete auf seinem Kopf, rutschte ihm um die Schulter und fiel schließlich aufs Bett. “Womit habe ich das verdient?”
    Er schüttelte nur den Kopf, begann

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