Eine Mutter fuer die kleine Cassie
wieder zu lachen und hielt sich den Bauch. Sharon bog sich vor Lachen, schaffte es gerade noch bis zum Bett und ließ sich neben ihm darauf fallen.
“Hör auf”, sagte sie atemlos. “Bitte, ich kann nicht mehr.”
“Ich versuche es ja”, brachte er mühsam heraus.
Das Bett wackelte unter ihnen, während sie beide Tränen lachten. Sharon warf sich auf die Seite und vergrub das Gesicht in ihrem neuen Bademantel. Nach einer Weile atmete Grant tief durch und verstummte. Kurz darauf schaffte auch Sharon es, den nächsten Lachkrampf zu unterdrücken.
Grant sah sie an, und sein Lächeln verblasste.
“Solange wir zusammen schlafen, wirst du es tragen müssen”, sagte er und zeigte auf das Nachthemd.
“Aber ich habe doch einen Schlafanzug …”
Er legte ihr einen Finger auf den Mund.
“Sharon, dein Schlafanzug ist viel zu … freizügig”, erwiderte er leise.
Sie wollte protestieren und ihn darauf hinweisen, dass er aus Shorts und einem ärmellosen T-Shirt bestand. Doch dann wurde ihr klar, was er meinte.
Ihr Hals wurde trocken, und ihr wurde bewusst, dass sie auf seinem Bett lag, auf dem Bett, das sie gleich miteinander teilen würden. Die Wärme seiner Schenkel drang durch ihre Haut, und eine Mischung aus Angst und Verlangen stieg in ihr auf. Die Angst war so groß, dass sie fast aufgesprungen und aus dem Zimmer gerannt wäre. Vielleicht hätte sie es sogar getan, wenn das Verlangen sie nicht daran gehindert hätte. Das Verlangen danach, nur einmal in Grants Armen zu liegen, einmal Frau sein und einen Mann zu spüren.
Ich kann nicht bleiben, dachte sie.
Ich muss bleiben, befahl sie sich streng.
Sie malte sich aus, wie Hugh und Dorothy reagieren würden, wenn sie schreiend aus dem Schlafzimmer gelaufen kam. Weder sie selbst noch Grant durften auf der Couch schlafen, wenn sie das Bild einer heilen und glücklichen Ehe aufrechterhalten wollten.
“Wir … sollten jetzt besser schlafen”, sagte Grant und klang, als würde er vorschlagen, zu seiner eigenen Hinrichtung zu gehen. “Meinst du, du kannst… das hier tragen?”
Bleibt mir etwas anderes übrig? dachte Sharon. Doch dann nickte sie. “Stellen wir uns einfach vor, dass wir in unseren Schlaf sacken in einem Zelt liegen”, sagte sie.
“Na ja, wenigstens brauchen wir keine Angst davor zu haben, dass meine Brüder mitten in der Nacht angeschlichen kommen, am Zelt rütteln und wie Bären knurren. Dein Entsetzensschrei hat mich damals fast das Trommelfell gekostet.” Sein Blick wurde warm, als er sich daran erinnerte.
Sharon musste lachen. Es war nur ein leises, zaghaftes Lachen, aber es hätte ihr gutgetan, wenn sie nicht gewusst hätte, dass sie hier niemand stören würde. Sie würden ganz allein sein.
Zu zweit. Die ganze Nacht hindurch.
“Du kannst zuerst ins Bad”, sagte er leise.
Sie stand auf und ging nach nebenan. Das Nachthemd sah an ihrem Körper fast noch schlimmer aus als in der Hand. Ein Blick, und wahrscheinlich würde nicht sie, sondern Grant schreiend aus dem Schlafzimmer laufen. Aber so wollten sie es doch, oder? Sie sollte absolut abschreckend aussehen. Als sie in den Spiegel schaute, erstarrte sie.
Grant sah hoch, als sie zurückkam.
“Ein abfälliges Wort, und du bist tot”, warnte sie.
Er zögerte. “Ich würde sagen, ab jetzt… brauchen wir uns um … nichts mehr Sorgen zu machen.”
Sie marschierte zum Bett, zog den Bademantel aus und schlüpfte so würdevoll wie möglich unter die Decke. Wenn Grant auch nur einen Laut von sich gab, ein Lachen, ein Kichern, ein Schnauben, konnte er das Nachthemd tragen!
Grant verschwand im Bad. Einige Minuten später kehrte er zurück. Mit einem leisen Klick schloss die Tür sich hinter ihm. Sharon hielt den Atem an und wandte den Blick ab, als Grant sich neben sie legte. Die Matratze bewegte sich, und ihr Herz schlug immer schneller. Dann schaltete er die Lampe aus und tauchte den Raum in intime Dunkelheit.
Sie lagen beide auf der Seite, Rücken an Rücken, dicht am Bettrand.
Es hätte so komisch sein können. Eigentlich sollten sie beide in der Lage sein, über ihre Situation zu lachen und darüber zu scherzen. Aber irgendwie brachte keiner den Humor auf.
Außerdem war es keine große Sache. Es war so wie früher, als sie zusammen im Zelt übernachteten.
8. KAPITEL
Jedesmal, wenn Grant einzuschlafen begann, entspannte er sich. Dann bewegte er einen Arm oder ein Bein und streifte Sharon. Jedesmal zuckte er zusammen, als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen,
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