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Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Titel: Eine Mutter fuer die kleine Cassie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Jane Sanders
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Wangen. Verlangen stieg in ihm auf, das letzte, war er jetzt wollte. Er rollte sich herum und vergrub stöhnend das Gesicht im Kissen. In einem Kissen, das ihren Duft verströmte.
    Er schob es vom Bett, ballte die Hände zu Fäusten und befahl sich, endlich einzuschlafen was ungefähr so wirkungsvoll war wie der Versuch, die Einfahrt mit einem Suppenlöffel vom Schnee zu befreien.
    Als er sich an ihren Kuss erinnerte und spürte, wie die unerwünschte Erinnerung ihn zu erregen begann, murmelte er eine Verwünschung. Irgendwann schlief er endlich ein, rastlos und immer wieder von Sharon träumend. Es waren Träume, die er sich im wachen Zustand niemals gestattet hätte. Als er auf wachte, war er müde und wütend auf sich.
    Über der Brause in der Dusche hing eine Strumpfhose. Grant starrte sie an und nahm sie ab, ganz vorsichtig, als wäre sie eine Bombe, die jeden Moment explodieren konnte. Er trug sie ins Schlafzimmer, und als er kurz darauf duschte, stellte er sich vor, das Wasser, das seine Haut Wärmte, wäre Sharons Hand, die ihn streichelte. Er griff nach dem Shampoo, und erst als er sich das Haar wusch, merkte er, dass der Schaum nach Zitronen duftete.
    Es ist hoffnungslos, entschied er seufzend. Das Verlangen, das ihn erfüllte, war stärker als er. Er würde es besiegen müssen, hatte aber nicht die leiseste Ahnung, wie er das anstellen sollte.
    Vielleicht würde es ja von allein wieder vergehen, wenn er sich nicht dagegen wehrte. Oder er könnte Sharon vorschlagen, dass sie ihre Abmachung ein wenig erweiterten und in ihre Ehe auch die körperliche Seite …
    Ja, sicher. Vermutlich würde sie ihn zum Teufel jagen.
    Oder nicht?
    Er erstarrte. Langsam begann er seine Kopfhaut zu massieren. Der Kuss war von ihm ausgegangen, aber sie hatte gewiss nichts dagegen gehabt.
    Eigentlich mussten sie nicht ineinander verliebt sein, um ihr Verlangen zu stillen. Und Sharon war eine gesunde und attraktive Frau. Bestimmt hatte auch sie solche Bedürfnisse.
    Schnaubend trat er unter den Wasserstrahl. Der Schaum ließ sich wegspülen, aber nicht seine Gedanken.

9. KAPITEL
    Cassie war auf einer Pyjamaparty. Sharon nahm es als gutes Zeichen, dass das kleine Mädchen keine Angst hatte, bei einer Freundin zu übernachten. Aber … die ungewohnte Stille im Haus war drückend und raubte ihr fast den Atem.
    Brittany war mit einem Lederknochen beschä ftigt. Grant musste jede Minute nach Hause kommen. Rastlos eilte Sharon in die Küche. Sie setzte Reis auf und nahm Hühnchenfleisch und Gemüse aus dem Kühlschrank. Als Grant eintrat, war sie dabei, die Zutaten für das Abendessen vorzubereiten.
    “Ich wollte dir vorschlagen, essen zu gehen”, sagte er und ging an ihr vorbei zum Kühlschrank. Die Kälte von draußen und ein Hauch seines Aftershave folgten ihm.
    Sie lächelte nur, obwohl sie innerlich angespannt war. Grant stand nur wenige Zentimeter von ihr entfernt. Er hatte sich die Ärmel aufgerollt, und an den Unterarmen traten die kräftigen Muskeln hervor.
    Er riss eine Getränkedose auf. Das Zischen ließ Sharon zusammenzucken. Er legte den Kopf in den Nacken und nahm einen Schluck. Sharon starrte auf seinen Hals, auf die Sehnen, die sich unter der straffen Haut bewegten. Er ließ die Dose sinken, und mit heftig klopfendem Herzen drehte sie sich zum Tresen um.
    Falls das Verliebtsein sich so auswirkte, wollte sie lieber seine gute Freundin bleiben.
    “Das Essen ist in ein paar Minuten fertig”, verkündete sie und war heilfroh, dass ihre Stimme ruhig klang. Denn als sie die Pilze zerkleinerte, zitterten ihre Hände.
    “Ich decke den Tisch.”
    Er trat näher und griff an ihr vorbei nach den Tellern. Sie schloss unwillkürlich die Augen, das Messer verfehlte den nächsten Pilz und schnitt ihr statt dessen in die Fingerkuppe.
    Sie schrie auf und ließ das Messer fallen. Grant schnappte sich ein Geschirrtuch und wickelte es um den blutenden Finger. “Was zum Teufel tust du da?” fragte er unwirsch und zog sie an die Spüle, um die Schnittwunde auszuspülen.
    “Etwas mehr Proteine ins Essen?” versuchte sie zu scherzen. Sie fühlte seine Berührung wesentlich intensiver als den Schnitt. “Ich bin okay, Grant. Es ist nur ein Kratzer.” Sie wollte ihm die Hand entziehen, doch er ließ sie nicht los, sondern holte den Verbandskasten unter der Spüle hervor. Eine Minute später war der Finger verbunden.
    “So.”
    Er sah hoch. Ihre Blicke trafen sich und verschmolzen. Sie standen so dicht voreinander, dass sein Atem ihre

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