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Eine Nacht in der Hölle - Extrem (German Edition)

Eine Nacht in der Hölle - Extrem (German Edition)

Titel: Eine Nacht in der Hölle - Extrem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Southard
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Schlafzimmern.«
    Toby machte einen Schritt auf ihn zu. »Kevin …«
    »Jetzt sofort.«
    Toby nickte und ging zu Slug. Gemeinsam zerrten sie den Stuhl über den Boden, um Dillon durch den Flur zu ziehen. Ihr Teamkollege bewegte sich nicht, protestierte nicht und versuchte auch nicht, sich gegen sie zu wehren. Dieses Weichei.
    Sobald sie den Raum verlassen hatten, beugte sich Kevin zu Randy herunter und drehte ihn um. Der Körper fühlte sich schlaff an. Kevin war sich nicht sicher, aber es kam ihm so vor, als ob er vielleicht schon abkühlte.
    Die blutroten Überreste dessen, was kürzlich noch Randy Martins Gesicht gewesen war, sahen zu ihm auf. Nichts war davon übrig geblieben bis auf eine breiige Masse aus zerbrochenen Knochen und abgebrochenen Zähnen. In dieser Katastrophe lag kein Grauen, es gab keine weit aufgerissenen Augen, die ihn selbst im Tod noch anstarrten. Und ganz bestimmt gab es keinen Ausdruck des Friedens. Er hatte Randy Martin vernichtet, hatte alles genommen, was der Junge früher gewesen war, und es zu Brei geschlagen.
    Kevin wusste nicht, was er deswegen fühlen sollte.
    Er stand immer noch da, als Toby und Slug zurückkehrten. Sie starrten ihn an und warteten auf Instruktionen.
    »Habt ihr seine Fesseln überprüft?«
    »Ja«, antwortete Slug. »Sie halten. Wir haben ihn eingesperrt und außerdem noch das Vorhängeschloss vor die Tür gehängt. Der geht nirgendwohin.«
    »Gut.«
    Toby schluckte. Das Geräusch hallte durch den stillen Raum. »Und was jetzt?«
    Kevin warf einen Blick auf das, was von Randys Körper übrig war. Seine Gefühle waren immer noch durcheinander, verwirrt, aber er hatte angefangen nachzudenken.
    »Begrabt ihn. Ich geh erst mal duschen.«

FÜNF
    Dillon weigerte sich, die Augen zu öffnen. Er wusste, dass er das eigentlich tun sollte, wusste, dass er sich unbedingt zurechtfinden und nach einem Weg aus diesem schlimmen Chaos suchen musste. Aber das wollte er nicht tun. Auf gar keinen Fall. Denn dann konnte es sein, dass er Randy wiedersah. Vielleicht sah er dann den regungslosen Körper seines toten Geliebten wieder, die rote Pfütze, die seinen Kopf umgab. Er sah vielleicht Toby, der nach einem Puls suchte, die Panik in seinen Augen, als es ihm nicht gelang, einen zu finden.
    Die Art, wie sich Randys Körper kaum unter Kevins Fuß bewegt hatte.
    Randy war tot. Gestorben. Es war wahr, daran führte kein Weg vorbei. Aber wenn Dillon seine Augen nur lange genug geschlossen hielt, würde das alles vielleicht verschwinden. Vielleicht würden sich die Dinge ändern. Vielleicht war Toby gerade jetzt im Wohnzimmer und führte Wiederbelebungsmaßnahmen an Randy durch. Und er würde wieder ins Leben zurückgeholt. Vielleicht war Kevin zufrieden oder verängstigt. Vielleicht würden sie Randy sauber machen und sich den Arsch aufreißen, um sich zu entschuldigen. Dann würden sie Dillon losbinden und beide mit dem Auto in die Stadt zurückbringen. Sie würden sie anflehen, niemandem davon zu erzählen, und Dillon und Randy würden einwilligen, dankbar, dass die ganze Tortur vorbei war.
    Das war alles, was er wollte: dass es vorbei war.
    Also hielt er die Augen geschlossen.
    Aber die Geräusche strömten immer noch auf ihn ein.
    Er hörte Stimmen hinter der Tür. Sie hallten durch den Flur. Stimmen, die nicht wütend oder verängstigt klangen, sondern verwirrt und eher besorgt. Ein Wortwechsel war zu hören, kaum mehr als sechs Worte, die Dillon aber nicht verstehen konnte, und dann nahmen die Stimmen wieder eine normale Lautstärke an. Sie ertönten noch eine Weile, dann hallten die Schritte einer einzelnen Person durch den Flur.
    Eine Tür öffnete und schloss sich, nicht die Tür zu seinem derzeitigen Aufenthaltsort, sondern eine am anderen Ende des Korridors. Er vermutete, dass es vielleicht die Badezimmertür war, und das Geräusch von laufendem Wasser bestätigte kurz darauf seine Vermutung. Einen Moment später verwandelte sich das Geräusch in das Rauschen der Dusche.
    Vielleicht machten sie Randy sauber.
    Dillon ballte die Hände zu Fäusten. Er musste aufhören, sich selbst etwas vorzumachen. Er musste sich der Realität stellen, und zwar schnell.
    Aber möglicherweise …
    Noch mehr Stimmen übertönten den Lärm der Dusche. Sie klangen wütend. Aber es wurde nicht geschrien, sondern man giftete sich nur gegenseitig mit gedämpfter Stimme an, als ob man Angst hatte, gehört zu werden.
    Also war das da in der Dusche sicher Kevin, der entweder Randy oder sich selbst

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