Eine Nacht mit Folgen
das Leben?"
"Ja. Wir können die Vergangenheit nicht ändern, also müssen wir weitergehen."
"Und was soll das genau bedeuten?" fragte er, überrascht von ihrer Haltung.
Sie wandte sich wieder dem Fenster zu. "Ich werde nicht versuchen, dich von dem Kind fern zu halten, Graham. Wir werden über die Zeiten sprechen, in denen du das Kind sehen oder sogar zu dir nehmen kannst. Jetzt, da wir diese ..." sie fuhr mit der Hand durch die Luft, "... diese unvernünftige Leidenschaft endlich gelöscht haben, werden wir in aller Ruhe über alles sprechen können."
Graham schaute auf ihren Hals, auf diese unglaublich zarte Haut, die er in der vergangenen Nacht immer und immer wieder geküsst hatte. "Vielleicht ist sie bei dir gelöscht, bei mir nicht."
Nie zuvor hatte er sich mit solch einer Stärke sexuell zu einer Frau hingezogen gefühlt.
"Ich bin nicht an einer Beziehung interessiert, Graham. Ich will nur das Beste für unser Kind." Sie legte eine Pause ein. "Ich nehme an, dass wir eine Affäre haben könnten - eine vorübergehende."
Interessant, dachte er. Es ist wirklich interessant, dass sie bereit ist, für eine Weile meine Geliebte zu sein, aber auf keinen Fall meine Frau werden will.
"Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre", erwiderte er.
So verlockend er ihr Angebot auch fand.
"Ich auch nicht."
Er hatte das Gefühl, noch einmal das Klicken des Schlosses zu hören, als sie im Mai die Tür hinter sich zugezogen hatte.
Auch jetzt entfernte sie sich von ihm - genau wie damals im Mai. Auch wenn sie noch vor ihm stand, hatte sie sich doch innerlich bereits von ihm zurückgezogen. Es war die reinste Ironie. Sie hatte ihm gerade gewährt, was er sich wünschte einen Platz im Leben seines Kindes. Aber das genügte ihm nicht, und daran würde auch eine Affäre nichts ändern.
Doch er wusste, dass er sie jetzt nicht bedrängen durfte. Sie hatte bereits Zugeständnisse gemacht. Und vielleicht würde sie mit der Zeit erkennen, dass er sich in den letzten Monaten genau wie sie geändert hatte. Mit der Zeit würde sie bestimmt merken, dass ein gemeinsames Sorgerecht das einzig Richtige für ihr Kind war.
Er wusste, dass er ein guter Vater sein könnte. Trotz ihrer Skepsis glaubte er fest daran. Seine Reaktion auf die Kindsbewegungen und seine Freude beim Einkauf der Babyartikel sagten ihm das. Er war enttäuscht über ihre Reaktion gewesen. Er hatte jedes einzelne Stück mit Liebe ausgesucht. Vie lleicht hatte sie ihre Einstellung, jetzt, da ihr Ärger verraucht war, geändert.
"Und was ist mit den Sachen, die ich gekauft habe?" fragte er.
Sie ging zu den Päckchen und Tüten hinüber, die immer noch auf der Couch lagen.
"Ich habe wohl ein wenig übertrieben reagiert", erklärte sie.
"Wenn du wirklich nur Dinge von der Liste gekauft hast, werde ich sie wohl gebrauchen können." Sie seufzte. "Es war eine nette Geste von dir, Graham. Und ... es tut mir Leid, dass ich dich so angeschrien habe."
Sie packten die Geschenke zusammen aus, und zu seiner Freude stellte Graham fest, dass Serena die Sachen gefielen, die er ausgesucht hatte.
"Hast du Hunger?" fragte er schließlich.
"Und wie."
"Zimmerservice?"
Sie nickte.
Während Serena ins Badezimmer ging, um zu duschen, telefonierte Graham mit Jake. Er hatte gestern Abend keine Gespräche mehr entgegengenommen und sogar sein Handy abgestellt.
Aber Jake beklagte sich nicht, und Graham hatte das Gefühl, dass Jake bereits begriffen hatte, warum sein Chef ungestört sein wollte.
"Ich habe übrigens eine gute Maklerin gefunden", sagte Jake.
Er gab ihm die Nummer durch. "Sie wartet schon auf Ihren Anruf. Ich habe ihr gesagt, was Sie sich vorstellen, und sie hat bereits eine Liste verfasst."
"Hört sich gut an."
Jake räusperte sich. "Da gibt es noch etwas. Es sieht so aus, als ob wir mit BradleyTech ein wenig Ärger bekommen würden.
Irgendwas in der Führungsspitze. Kurt Jackson hat was gehört, als er Golf spielen war, und ..."
"Jake", unterbrach er seinen Assistenten. "Ich vertraue Ihnen.
Ich bin sicher, dass Sie alles zu meiner Zufriedenheit lösen werden."
"Danke, Sir."
"Und noch was, Jake, ich glaube, es ist eine Gehaltserhöhung fällig."
Etwas später in dieser Woche besuchten Serena und Meg ihren wöchentlichen Yogakurs und verbrachten dann den Rest des Abends gemütlich zu Hause. Sie lümmelten sich auf der Couch, aßen Popcorn und sahen sich einen kitschigen Liebesfilm im Fernsehen an.
"So", fragte Meg nach dem rührseligen Happy End. "Wie
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