Eine Nacht wie Samt und Seide
Tier in ihm sah keinen Grund, innezuhalten und nachzudenken. Stattdessen widmete er sich der Aufgabe, ihr zu zeigen, welche Gefühle er in ihr wecken konnte, was sie alles empfinden konnte, wenn sie sich ihm schenkte.
Erfahrung besaß er genug, auf die er zurückgreifen konnte, und so hatte er sie bald schon so weit, dass sie vor Verlangen schluchzte. Ihr abgehackt gehender Atem klang ihm wie eine sinnliche Melodie in den Ohren.
Sein eigenes Verlangen forderte laut nach mehr, Vorfreude spornte ihn an; er hob den Kopf, lehnte sich zurück und stellte überrascht fest, dass auch er um Luft rang.
Ihr Kleid war ihr bis auf die Taille gerutscht und das Hemd gleich mit. Mit den Augen verschlang er ihren vollen Busen, die erhitzte Haut, von der er mit Händen und Lippen bereits Besitz ergriffen hatte.
Der Anblick gefiel ihm, erfreute ihn und sandte eine heiße Welle Leidenschaft in seinen Unterleib, immer drängender und nachdrücklicher. Diese Dringlichkeit überstieg alles, was er bislang erlebt hatte, war stärker, mächtiger und irgendwie realer.
Ein Blick auf ihr Gesicht, in ihre Augen, aus denen unter schweren Lidern das Verlangen leuchtete, verriet ihm über jeden Zweifel hinweg, dass sie es auch fühlte - das unbezähmbare, unwiderstehliche Sehnen, das sich einfach nicht leugnen ließ, dem nicht zu widerstehen war.
Er konnte sie jetzt haben. Sie saß rittlings auf ihm, ihre Knie in den Polstern zu beiden Seiten seiner Hüften. Er musste einfach nur ihre Röcke hochschieben, seine Hose öffnen und sich in ihr versenken - aber das Tier in ihm wollte viel mehr. Forderte mehr von ihr.
Nichts als völliges Ergeben, sinnliche Unterwerfung.
Die Welt war längst um sie versunken, nur sie beide blieben übrig, allein in dem mondbeschienenen stillen Sommerhaus. Die Stille unterbrach einzig ihr schwerer Atem, das Rascheln von Stoff.
Pris hatte ihn bereits von seiner Krawatte befreit. Sie hatte sein Hemd hochgeschoben, um an seine Brust zu gelangen, aber das war nicht genug. Sie wollte nicht nur fühlen, sondern auch sehen. Wollte es wissen. Alles.
Unter ihren halb geschlossenen Lidern fing sie seinen Blick auf, hielt ihn und begann sein Hemd aufzuknöpfen. Im Dunkeln konnte sie den Ausdruck in seinen Augen nicht lesen, aber während er sie beobachtete, verriet seine Miene eine gewisse Kontrolle, Wissen und Bedacht.
Es war keine Spur von Kälte in seinem Blick; er war heiß und versengte sie fast, als er ihn senkte und über ihren Busen gleiten ließ. Er betrachtete sie, hob dann langsam eine Hand und liebkoste sie träge.
Ihre Nerven zuckten, zogen sich zusammen unter der federleichten Berührung, und ihr drohte schwindelig zu werden. Sie schloss die Augen, genoss die Empfindungen. Sie saß, nackt bis auf die Taille, rittlings auf ihm, war aber weit davon entfernt, Scham zu fühlen oder zu zögern; sie wollte genau hier sein, wollte seine Augen auf sich spüren, sehnte sich nach dem flüchtigen, quälend verheißungsvollen Streicheln seiner langen Finger auf ihrer empfindsamen Haut.
Ihr Herzschlag raste, er war ein Echo des Drängens, das in ihr pochte, in jeder Ader, jedem Nerv. Wie sie nach etwas süchtig sein konnte, das sie noch nicht gekostet hatte, war ihr ein Rätsel, aber so war es. Sie wollte es einfach. Musste es haben.
Der letzte Knopf kam frei; sie öffnete die Augen und schob sein Hemd zurück, schaute nach unten. So wie er vorhin sie, verschlang nun sie ihn mit Blicken, nahm die Hände aus dem Stoff und berührte seine Brust, strich darüber, erkundete die gut erkennbaren Muskeln seines Brustkorbs und fuhr mit den Fingern durch das drahtige schwarze Haar, das sie überzog und sich zur Taille hin zu einem schmalen Strich verjüngte, ehe es in seinem Hosenbund verschwand. Sie entdeckte seine flachen Brustwarzen unter den Haaren, streichelte und liebkoste sie, spürte, wie sie sich zusammenzogen. Kühn beugte sie sich vor und leckte sie erst, biss dann vorsichtig hinein und spürte, wie er die Luft anhielt.
Sie richtete sich wieder auf, strich ihm mit gespreizten Fingern über die angespannten Bauchmuskeln, dann lehnte sie sich zurück und ließ ihre Augen über ihn wandern, sie musste schlucken. Er war stark, muskulös und ein viel zu gefährlicher Mann in der Blüte seiner Jahre.
Ein Mann, der halb nackt unter ihr lag.
Langsam verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln. Sie hob den Blick, bemerkte das Glitzern unter seinen langen Wimpern, sah ihm in die Augen, während sie mit den Händen wieder
Weitere Kostenlose Bücher