Eine Nacht wie Samt und Seide
wusste, der Augenblick der Wahrheit war gekommen, aber sie konnte nicht nachdenken - und sie war sich nicht länger sicher.
Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wo sie war, ganz zu schweigen, wohin sie wollte.
Dillon hob sie ein wenig an, griff zwischen ihre Körper und öffnete die Knöpfe an seinem Hosenbund. Mit zusammengebissenen Zähnen befreite er sein schmerzend erregtes Glied und atmete dabei flach.
Sie war ganz heiß, feucht und einladend und lag in sinnlicher Pose auf ihm, das Tier in ihm zeigte seine Klauen.
Er musste sie nur ein winziges Stück hochheben, um sich in ihr zu versenken, ihrem Leib, den er so geschickt vorbereitet hatte. Er war groß, ja, aber in ihrem gegenwärtigen Zustand konnte sie ihn ganz aufnehmen.
Das Blut rauschte pochend durch seine Adern, stachelte ihn an, es zu tun. Es war wichtiger für ihn, jetzt in sie zu kommen, als er Atem zum Leben brauchte, aber da war etwas, was der letzte Rest von Vernunft in ihm verzweifelt zu sagen versuchte ...
Sie atmete leise an seiner Wange aus.
Ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter. Er sah sie an, und die Erinnerung kehrte zurück.
Sie .
Das war es, woran er sich erinnern musste. Dass er sie wollte. Nicht nur für einen Tag, für eine Woche oder einen Monat.
Nein, er wollte sie für immer.
Sobald der Nebel sich gelichtet hatte, wusste er wieder, was er wirklich wollte.
Er unterdrückte ein Stöhnen; er konnte sich nicht dazu bringen, sie loszulassen, aber immerhin hatte er sich so weit in der Gewalt, nicht weiterzumachen. Weigerte sich, sie anzuheben.
Gütiger Himmel! Wie konnte es nur so weit kommen?
Sie hatte darauf bestanden, aber er wusste verdammt gut, dass sie nicht vorgehabt hatte, mit ihrem Überredungsversuch so weit zu gehen.
Er litt echte Schmerzen. Wenn er sie jetzt nähme, dem Drängen seiner niederen Triebe nachgab, wozu sie ihn eingeladen hatte, wie würde sie da später reagieren?
Würde sie es verstehen?
Er konnte ja seinen eigenen Gedanken kaum folgen; wie sollte er es da bei ihren schaffen?
Doch wie konnte er sie jetzt gehen lassen? Wie konnte er so tun, als wollte er sie nicht? Sie war nicht so unschuldig, wie er gedacht hatte; sie wusste, was er von ihr wollte, und würde sich wundern und fragen ... was genau sie sich fragen würde, hatte er keine Ahnung.
Sie regte sich in seinen Armen; sein Körper reagierte unwillkürlich. Nicht nur erwartungsvoll, nicht nur voller Eifer, sondern laut fordernd.
Er biss die Zähne zusammen, bezähmte das drängende Verlangen, hörte den weniger edelmütigen Teil seines Wesens verführerisch flüstern, wenn er sie jetzt nähme, dann könnte er sie später leichter an sich binden.
Sie begann den Kopf zu heben.
Er griff nach ihrer Hand, nahm sie in seine und zog sie nach unten. Ihre Augen öffneten sich, weiteten sich, als sie ihn unter ihren Fingern spürte. Seine Beherrschung erbebte; er konnte nicht atmen, als er gegen die Wirkung ihrer Berührung ankämpfte.
Ihre Augen, groß und voll wiedererwachten Verlangens gaben ihm die Kraft, das Tier in sich im Zaum zu halten.
Lange genug, um Luft zu holen und zu sagen: »Die Wahl liegt bei dir.«
Pris blinzelte verwundert. Die Versuchung, nach unten zu sehen, zu erkunden, worum ihre Finger geschlungen waren, war groß, aber sie widerstand, von dem Ausdruck in seinen Augen zurückgehalten.
Wieder einmal reute es sie, dass es so dunkel war, dass sie seine Gefühle nicht lesen konnte. Sie waren da, das konnte sie spüren, in den Tiefen seiner dunklen Augen, aber sie konnte nicht genug sehen, um sie näher zu bestimmen.
»Warum?« Das schien ihr die vordringlichste Frage.
Seine Lippen zuckten. Er klammerte sich an seine gewohnte Fassade, die er der Welt zeigte, aber der ungestüme, wilde Mann in ihm, der sich so wie sie nach Aufregung sehnte, war dicht unter der Oberfläche.
»Ich begehre dich - das ist offenkundig. Aber es wäre nicht fair, es auszunutzen, dich und deine ...«
Er brach ab.
Mit zu schmalen Schlitzen verengten Augen beendete sie den Satz für ihn: »Schwäche? Weibliche Zartheit?«
Seine Lippen wurden zu einem dünnen Strich. »Ich wollte >Unerfahrenheit< sagen.«
Mit einem Mal fühlte sie sich auf eine merkwürdige Art und Weise fast beleidigt. »Wenn du dich bitte erinnern willst, ich habe hiermit angefangen.«
Er erwiderte ihren Blick. »Genau. Du hast damit angefangen - nun liegt es an dir, zu entscheiden, wie weit du gehen willst, wie du es zu Ende bringen willst.«
Ob es schlicht ihr Temperament war,
Weitere Kostenlose Bücher