Eine Reise beginnt
Gamburen und das Gezeter der Tarinmutter sichtlich erheitert war.
„ So ein dummes, lautes Weib", schimpfte der Halbkobold,
„ soll doch behalten den blöden Balg!"
„ Du solltest deine Nase nicht in jedes Gebüsch hängen", schmunzelte Koperian und achtete nicht auf die beleidigte Miene des Freundes. Indo saß einige Zeit schweigsam und mit erhobenem Haupt auf der Schulter des Elfen, bevor er dann beleidigt sagte:
„ Pah, ich bin nicht neugierig!
Tarims sind nur furchtbar ... zickig."
Der Elf lächelte: „Wie es in den Wald....“
„ Untersteh dich!", gab der Gambur erzürnt zurück und sprang wieder ins Geäst.
Nach einem langen Marsch erreichten sie dann endlich die Lichtung, auf der Hoobs Hütte stand. Aber irgendetwas stimmte hier nicht.
Kein Rauch stieg auf. Alle Fenster und Türen waren weit aufgerissen und der Wald schien sich seinen Platz wieder zurück zu erobern. Alles war verwahrlost und verlassen und es sah aus, als hätte jemand absichtlich die Hütte so verwüstet.
„ Ob Hoob etwas zugestoßen ist“, fragte sich der Druide laut.
„ Ordnung ist in der Wildnis Pflicht,
wer nicht ordentlich ist,
dessen Leben mehr als gefährdet ist", erwiderte Indo nachdenklich.
Koperian ging langsam und vorsichtig mit erhobener Machete weiter, doch es rührte sich nichts. Sie lugten und lauschten vorsichtig in alle Richtungen, und begutachteten langsam die Hütte von außen. Indo blieb dabei, vor Aufregung unsichtbar geworden, auf den Schultern seines Freundes sitzen. Endlich betraten sie dann vorsichtig die Hütte. Alles war verstaubt und verdreckt. Hier hatte schon länger niemand mehr gewohnt und von Hoob fehlte jede Spur.
- Entweder hatte der Einsiedler seine Hütte sehr überstürzt verlassen müssen, oder es war ihm Gewalt angetan worden-, dachte Koperian entsetzt.
Den beiden Freunden blieb keine Zeit. Bald würde es dunkel und ungemütlich werden. Indo machte sich daran Feuer zu entfachen, während Koperian kehrte und die Hütte einigermaßen aufzuräumen versuchte.
Der Elf überprüfte sorgfältig allen Fenster und die Tür. Er stellte fest, ob die alten Holzläden noch funktionierten und verschloss sie dann sorgsam. Er traute der Nacht nicht. Bevor es dunkel wurde sammelten sie Holz, damit ihnen das Feuer nicht ausgehen konnte. Mit Einbruch der Dämmerung igelten sie sich dann in der Hütte ein und begannen hungrig etwas aus ihren Vorräten zu essen. Koperian hatte die Gegend nach Spuren abgesucht, doch hatte er keinerlei Hinweise entdecken können, wann und wo Hoob verschwunden war. Der Druide musste an sein vorhergegangenes Erlebnis in der Dunkelheit denken und er schauderte dabei. Vielleicht war Hoob etwas Ähnliches widerfahren und vielleicht hatte es der Einsiedler einfach nicht überlebt.
Den beiden Gefährten war nicht wohl in ihrer Haut und sie beschlossen so schnell wie möglich diese Unheil verkündende Hütte wieder zu verlassen.
Die Nacht brach schnell herein. Sie war so schwarz, wie die Nächte zuvor. Indo standen die Haare zu Berge und er zuckte bei jedem Blitz und jedem Donner zusammen. Koperian achtete fast zwanghaft darauf, dass das Feuer nicht ausging. Immer wieder legte er großzügig Holz nach. Der Wind fing wieder an zu pfeifen und leichter Regen setzte ein. Die beiden Kameraden beschlossen abwechselnd Wache zu halten, und das Feuer zu schüren. Kurz nach Mitternacht löste Indo seinen Ziehvater ab und der Elf kuschelte sich so gut er konnte in seine Felle.
Plötzlich rumpelte es vor Tür des Blockhauses. Nach einer kleinen Pause klopfte jemand stürmisch an die Tür. Koperian und Indo schreckten auf. Eine heißere und lallende Stimme meldete sich zu Wort:
„ Heei, ah! Verfflucht! Meine tü ist ssu? Unn Licht? Verdammt, wasss solll dasss! Eiiii! Auffmachen!"
Kein Zweifel, es war Hoobs Stimme. Sie wirkte verändert und sehr seltsam, doch es war unverkennbar des Menschen Stimme.
- Wie konnte es sein, dass er mitten in der Nacht auftauchte? - Koperian nahm sich vor, vorsichtig zu sein.
Der kleine Gambur war von einem Schimmer umgeben, der den Eindruck vermittelte, als löse sich der Halbkobold auf. Aber anscheinend reichte die Angst nicht, um ihn ganz unsichtbar zu machen.
Die Freunde schauten sich kurz an. Koperian stand auf, zündete eine Fackel an, nahm seine Machete in die Hände und ging zur Tür. Indo folgte ihm mit Abstand.
"Wir öffnen ganz vorsichtig die Tür. Es ist zwar seltsam, das Hoob mitten in der Nacht auftaucht, aber draußen lassen können
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