Eine Reise beginnt
Hände an die Stirn und sank auf die Knie. Wilde Rauchschwaden umtanzten ihn in Gedanken und bahnten der großen Hand den Weg durch die Magie des Elfen. Koperian war nahe daran das Bewusstsein zu verlieren. Plötzlich durchdrang ein ganz weit entfernt klingender Schrei seinen Kampf. Die Kopfschmerzen ließen langsam nach und die Schatten zogen sich zurück. Er öffnete benommen die Augen und sah Hoob an der Feuerstelle auf dem Boden liegen. Das Feuer brannte und leuchtete die ganze Hütte aus. Der Einsiedler bot einen fürchterlichen Anblick. Seine Augen waren verdreht, er zuckte am ganzen Körper und blutete aus vielen Wunden. Das Licht des neu entfachten Feuers schienen die bösen Kräfte in ihm zu lähmen. Er hatte das Bewusstsein, - welches auch immer -, verloren.
Der Elf taumelte zur Tür und verriegelte sie fest. Dann lief er zu dem alten Mann, verband die vielen Wunden so gut es ging, fesselte ihn und schnürte ihn fest in eine Decke ein. Als alles erledigt war, schaute er zu Indo hoch, der gerade wieder sichtbar wurde.
Die Dankbarkeit, die er verspürte, konnte er nicht in Worte fassen.
Indo schnappte vor Aufregung nach Luft. Hatte er sich die ganze Zeit furchtbar zusammengerissen, so war seine Haltung jetzt vollends dahin. Seine Knie wurden weich und er sackte langsam zusammen. Ihm wurde schwarz vor Augen und er viel in Ohnmacht. Schnell fing der Elf den kleinen Gambur auf, bevor dieser in das Feuer kippen konnte und trug ihn zu seinem Schlafplatz. Koperian wachte die ganze Nacht am Feuer. Er hatte Angst es könne ausgehen und die böse Macht zurückkommen. Vor dem Morgengrauen löste Indo ihn ab. Wortlos verständigten sie sich denn keiner der Beiden mochte etwas sprechen.
- Warum hatten sie sich dieser Gefahr aussetzen müssen? -
Hoob zuckte immer noch, mit verdrehten Augen, in seiner Decke. Sein Zustand veränderte sich jedoch nicht. Erschöpft sank der Elf in einen kurzen und traumlosen Schlaf, aus dem ihn Indo erst wieder erweckte, als die Sonne schon am Himmel stand. Kurz bevor sie ihre Sachen zum Aufbruch packten, aßen die beiden Freunde eine Kleinigkeit und Koperian versuchte dem alten Mann vergeblich etwas Flüssigkeit einzuflößen. Hoobs Körper war fest wie ein Bogen gespannt und die Muskeln seines Gesichtes hart wie Metall. Der Mund war verschlossen und es gab keinen Trick auf den der Einsiedler reagierte. Aus seinen Augenhöhlen blickte nur noch das Weiß der Augen. Seine Lieder bewegte er nicht.
- Um Überleben zu können brauchte er sehr schnell Hilfe. -
Koperian bastelte eine Trage aus Holz und Fellen und legte Hoob darauf. Dann schulterte er das Gestell mit ihrem „Gefangenen“ und sie brachen auf.
3.) Setchal und Triminort
Hoob lag fest verschnürt in seiner Decke, wie eine Raupe in ihrem Kokon. Er zuckte, wie schon in der Nacht zuvor und hatte die Augen verdreht. Sein gesundheitlicher Zustand war nicht gut, da seine geringen Lebenszeichen von dem Dämon erhalten wurden. Hoob selber lag sicher aus den verschiedensten Gründen in tiefer Bewusstlosigkeit.
Der Trupp erreichte gegen Mittag das Boot, welches für vier elfengroße Wesen und deren Hab und Gut gebaut worden war. Allerdings war man davon ausgegangen, dass zwei der Lebewesen rudern, manövrieren und auf ihr Gleichgewicht achten konnten. An einen halbtoten Menschen hatte Koperian beim Bau des Bootes nicht gedacht. Das aus einem großen Baumstamm gefertigte und mit Leder überspannte Gefährt bewegte sich jetzt äußerst ungelenk im Wasser. Die erste Strecke war für den erschöpften Druiden mit wenig Mühe zu meistern, doch im letzten Abschnitt des Flusses gab es Stromschnellen, denen der Elf nur mit großer Mühe und mit Hilfe seiner Magie ausweichen konnte. Indo hatte sich vorne am Bug niedergelassen, wurde aber schon auf dem ersten Kilometer eines Besseren belehrt. In einer großen Welle, in der das Boot fast senkrecht zu stehen schien, flog der kleine Gambur in einem hohen Bogen nach hinten und Koperian konnte den Halbkobold gerade noch schimpfend vor dem „über Bord gehen“ auffangen. In der Abenddämmerung erreichten sie endlich die letzten Bäume des Dschungels. Vor ihnen erstreckte sich die Arbic-Ebene, welche von den Menschen die Triman-Ebene genannt wurde. Sie sahen kleine Weiden, auf denen ein paar Kühe und Schafe standen. Ein paar Obstplantagen spendeten den Tieren tagsüber Schatten und ungefähr eine halbe Stunde weiter südlich ragten die Umrisse von Lehm und Fachwerkhütten wie dunkle
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