Eine Reise beginnt
nach ihr und endlich konnte Eliáhl sich vom Anblick dieses Gebäudes losreißen und trat schüchtern die Stufen zum Tempel hinaus und in diesen ein.
Verwirrt von den vielen Lichtspielen blieb das Mädchen stehen. Lihn stand auf einem kleinen Platz vor einem schwebenden Buch. Freundlich gebot sie der Halbelfe näher zu treten und diese folgte der Aufforderung.
Lihn wollte ihr etwas mitteilen. Die ernste aber festliche Stimmung irritierte Eliáhl etwas aber die ihr so vertraute Freundin gab ihr Sicherheit. Langsam schritt das Mädchen nach vorne zu dem Buch und plötzlich wusste sie, dass sie noch eine ganze Weile mit den Fahn zusammen bleiben würde.
10.) Die Geschichte der Fahn
Lange hatte der Elf bei der Auswahl seines ersten Pergamentes gebraucht, doch nun hatte er sich entschieden. Sahelan hatte ihm den Tipp gegeben zuerst die ältesten Schriften zu ergründen. Sie würden Koperian sofort zeigen, wie alles begonnen hatte.
So las der Druide nun die ersten Aufzeichnungen der Fahn über ihre Geschichte:
Kavromir ist mein Name, und ich bin der Schreiber...
(
So fing jedes Pergament an, welches Koperian noch heraus ziehen würde).
Mir bleibt leider nur noch der Rest meines so kurzen Lebens Zeit, um das festzuhalten, was uns so sehr betrifft.
Ich bin der Letzte meiner Art, der letzte männliche Fahn.
Es braucht viel Zeit den Frauen das Schreiben zu lehren und ich bin sehr müde geworden.
Doch ich bin leider derjenige, der schreiben muss. Keine der Fahnfrauen steht über dem Fluch. Keine der Frauen kann das alleine schon denken, was ich festhalten werde. Ich muss es einfach schaffen; ich muss!
Ich muss vermerken, welchen Fehler wir begangen haben! Ich muss schreiben über unser Schicksal! Ich muss.
Alles begann damit, dass wir in dieses wunderschöne Tal kamen. Vertrieben von einem Haufen Vagabunde, fanden wir auf dem Hügel von Kanriem eine neue Heimat. Bald begannen wir uns wohl zu fühlen, bauten das erste Dorf auf dem Hügel und erkundeten die Gegend.
Unsere Selbstsicherheit wurde jedoch sehr bald wieder gestört. Immer häufiger fanden wir Fahnkrieger tot im Wald und immer häufiger kamen unsere Brüder von der Jagd nicht wieder. Bald gab es das Gerücht, dass der Wald verflucht sei.
Wir beschlossen eine Gruppe unserer erfahrensten Krieger zusammen zu stellen und nach den Ursachen für den Tot unserer Brüder zu suchen. Diese Männer blieben mehr als einen Mondzyklus weg um dann ohne Neuigkeiten heim zukehren. Sie hatten die ganze Gegend bis zu den Ausläufern der Berge abgesucht und waren dabei nur kurz auf das Gebiet der Elfen geraten. Die Elfen hatten unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass sie keine Fremden duldeten.
Inzwischen hatten Jäger von uns abends wunderschöne, isabellfarbene und sehr zierliche Pferde entdeckt, die friedlich im Wald grasten. Die Männer waren ganz von der Schönheit dieser Tiere verzaubert und beschlossen ihnen heimlich zu folgen. Sie hofften dabei eine größere Herde zu entdecken, denn es war unnatürlich für diese Tiere im Wald zu leben. Früher oder später würden sie das Dickicht wieder verlassen. Wahrscheinlich hatten sie sich nur verlaufen.
Die Jäger verfolgten also diese Pferde und waren nicht schlecht erstaunt, als diese den Wald nicht verließen, sondern in einem Tunnel, der ganz mit Spiegeln ausgekleidet war verschwanden. Unsere Männer bekamen Angst.
Was war, wenn diese Wesen für den Tod der Freunde verantwortlich gewesen waren?
Sie markierten den Weg bis zu diesem Tunnel, kamen zurück nach Kanriem und warteten auf unseren Heldentrupp. Als die Jäger den anderen Männern jedoch den Hügel mit dem Eingang zeigen wollten, gab es weder einen Hügel noch einen Tunnel an dieser Stelle zu finden.
Nun stand für alle Fahnmänner fest, dass nur diese magischen Pferde für die Toten verantwortlich sein konnten.
Wir wollten uns rächen, also blieb ein großer Trupp Männer, darunter ich selber, an der markierten Stelle und warteten. Beim nächsten Vollmond erhob sich plötzlich die Erde und wölbte sich nach oben. Wie tausend kleine Tautropfen, in denen sich die Sonne spiegelt öffnete sich ein Schlund und formte ein hell beleuchtetes Tor.
Es dauerte auch nicht lange, da kamen die Pferde heraus und ohne zu zögern griffen wir an.
Zu unserem großen Erstaunen erfuhren wir, wie wehrlos diese Wesen waren und wie schnell wir sie dahin gemetzelt hatten.
Koperian sah auf und schluckte.
- Ohne Vorwarnung zugeschlagen! Und
Weitere Kostenlose Bücher