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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
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und gut aufgehoben.
     

    Koperian hatte Mühe die alten und vergilbten Schriftzeichen der Fahn zu entziffern. Diese menschenähnlichen Frauen hatten vor langer Zeit die Schriftzeichen der Elfen übernommen. Doch es war ihnen wohl nie geglückt sie exakt nachzuahmen.
    Fasziniert von der Größe des Archivs der Fahn war der Druide Sahelan durch unendliche Gänge und Räume gefolgt. In diesen Kammern, die mindestens doppelt so hoch waren, wie die über der Erde, roch es nach Papier, Tinte, Staub und uralter, abgestandener Luft. Dem kleinen Elfen hatte es schon in dem seltsamen Tempel mit seinen ganzen Lichtspielen die Stimme verschlagen, doch als die Oberste der Fahn dann ein großes geschmiedetes Eisenportal öffnete und sie unendlich viele Treppen in die Tiefe gestiegen waren war Koperian noch kleiner geworden, als er sich eh schon vorkam.
    In den ersten Räumen waren Frauen am Malen und Schreiben neuer und am renovieren alter Pergamente. Die hohen Räume waren über und über mit Regalen versehen, die entweder in den Stein des Berges geschlagen worden oder aus Holz genau eingepasst und kunstvoll mit Schnitzereien verziert waren. Koperian musste unweigerlich an die sagenumwobene Arbeit von Zwergen denken. Die Schnitzereien zeigten auch ein paar von ihnen bei der Arbeit an dieser Bibliothek und so folgerte Koperian, dass sich hier die Erbauer dieser Räume verewigt hatten.
    Überall an den Regalen waren kleine grünlich leuchtende Kristalle in zierlichen Metallfassungen angebracht. Diese Kristalle erleuchteten Alles, selbst die kleinsten Nebenräume.
    Sahelan hatte den sprachlosen Elfen mit einem Lächeln weit in den Berg geführt und blieb dann vor einer verschlossenen Kammer stehen.
    „ So, Koperian. Hier stehen wir nun vor unserem traurigsten Teil in der Geschichte“, sagte sie leise, „du bist der erste Fremde, der diese Tür durchschreiten darf. Selbst von den Fahn sind es nur drei Frauen, die in diesem Zimmer ein und aus gehen dürfen.“
    „ Vielen Dank, doch wie komme ich zu dieser hohen Ehre“, fragte der Elf verdutzt nach.
    „ Wie? Das Tabuk gebot uns, dich hierher zu führen“, gab Sahelan zurück.
    „ Doch bevor du diese Schwelle überschreiten darfst, musst du den magischen Eid ablegen, dass du nichts von dem was du hier ließt und siehst weitergeben wirst.“
    „ Hm, ein magischer Eid? Wie..“
    „ Wie die Aggrimorgul der Kobold“, unterbrach die Fahn den Elfen und nickte.
    „ So was ähnliches. Keiner kennt die Magie der Kobolde und von daher kann ich den Koboldschwur nicht mit dem unseren Vergleichen. Wir können Indo daher auch leider nicht helfen.“
    Koperian war erstaunt, denn das wäre seine nächste Frage gewesen.
    „ Bist du bereit für diesen Eid“, fragte Sahelan und Koperian nickte.
    „ Berühre die Tür mit mir zusammen“, wies sie den Elfen an, „wenn du wirklich gewillt bist den Sayh, den Schwur der Fahn zu leisten, dann wird sie sich für dich öffnen.“
    - Und wenn nicht...., gut dass mir das keiner erklären muss, was dann passieren würde -,
    dachte Koperian bei sich und fasste zeitgleich mit Sahelan an die Tür.
    Koperian wurde es furchtbar heiß und er zitterte. Alles sah plötzlich blau und neblig um ihn herum aus. Die blaue und neblige Luft fing sich an zu Wirbeln und drehen und ein fürchterliches Rauschen setzte ein. Der Elf verlor den Boden unter den Füßen und wurde im Strom des Nebels mitgerissen. Der Druide befand sich alleine in diesem Wirbel, der stärker und immer stärker wurde und an ihm zu reißen begann. Koperian wollte schreien, doch weder sein Mund noch seine Zunge bewegten sich. Er war wie gelähmt und das Blau fing an ihn zu hypnotisieren. Der Elf schloss die Augen.
    Plötzlich war alles wieder still. Koperian lag auf einem kalten Steinboden und sog alte abgestandene Luft in seine Nase ein. Als er die Augen öffnete sah er, wie sich die Oberste Fahn gerade schwer vom Boden erhob. Es war ein kleiner Raum, beleuchtet von den Zwergkristallen und voller Pergamente, Papierrollen und gebundenen Büchern.
     

    Eliáhl war eine Weile durch den Palast, in dem sie wohnten geirrt. Sie hatte sich den Fahn gegenüber nicht verständigen können und wusste nicht, wo sie die Großmeisterin finden sollte. Plötzlich hörte sie jemanden sehr vertrautes:
    - Lihn! -
    Eliáhl ließ sich von den Gedanken ihrer Freundin leiten. Nach endlosen Gängen und Treppen trat die Halbelfe ins Freie und stand fasziniert vor dem Tempel der Fahn. Immer und immer wieder rief Lihn

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