Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
Vom Netzwerk:
Halm führte die Gäste schnurstracks tief in den Berg hinein. Das Ziel war der König der Zwerge, der in dem großen Thronsaal von Halbain seine sonderbaren Gäste empfangen wollte.
     

    Während die äußeren Bereiche und der Eingang der Binge eher mächtig und funktional gestaltet waren war das Zentrum und der Sitz des Königs wie eine überdimensionale Schatzkammer, bei welcher die Kammer aus dem Schatz selber erbaut zu sein schien. Alles, was die Zwerge aus dem Berg hervor brachten und kunstvoll bearbeiten konnten war hier in die Säulen und Wände eingemeißelt und eingelassen worden. Leuchtendes Moos und prächtige Laternen beleuchteten die über sechs Meter hohen Hallen des Königs, als wäre es Tag. Keiner von den Freunden konnte von sich behaupten, dass er nicht beeindruckt war.
    Horm Gilior Raumor II saß in einem sehr hoch gebauten Thron. Gwen gebot ehrfürchtig den Gästen sich nieder zu knien und tat dies ebenfalls mit seinen Zwergen. Valar, Borion und Koperian folgten.
    „ Ich bringe die angekündigten Gäste, Euer Gnaden“, erklärte der Anführer des Sicherheitstrupps.
    „ Sehr schön“, entgegnete der König, „willkommen in Halbain.“
    Nach einer kurzen und höflichen Begrüßung wurden Valar, der unsichtbare Indo und Koperian dann in ihre Gastquartiere gebracht, während Borion noch beim König zu bleiben hatte.
    Horm Gilior Raumor II zog sich mit seinem Untergebenen, einem Priester und einem der Zwergenältesten des Zwergenrates in ein kleines Besprechungszimmer zurück, um ungestört zu sein. Der König lies alle Förmlichkeiten fallen und sie setzten sich an einen runden Steintisch.
    „ Willkommen zu Hause, Sohn des Noro Algur Wurwur“, begrüßte ihn der Priester.
    „ Hallo Aganil“, entgegnete Borion.
    Der frisch angekommene Zwerg musste nun sein ganzes Leben erzählen seit er aus der Binge verschwunden war. Trotz seiner Müdigkeit machte es Borion Spaß von der Welt der Menschen und der Elfen und von Targun zu berichten.
    Der König und sein Gefolge hörten ruhig und aufmerksam zu. Dann kamen sie zur Sache und stellten gezielt Fragen nach den Elfen, von denen die Freunde kamen. Doch Borion, der ja nur durch den Wald gereist war und keinen Elfen zu Gesicht bekommen hatte konnte nicht viel über diese erzählen.
    Der König ließ sich seine Enttäuschung ansehen und die Miene des Priesters wurde dunkler.
    Mit grimmiger Miene stand dieser auf und schlenderte lässig aber erhaben den Heimkehrer herum.
    „ Soso, man sagt du wärst jetzt ein Drogelat“, sagte der Priester langsam und nachdenklich.
    „ Woher wollt ihr das wissen“, erwiderte Borion ruhig.
    „ Gerüchte… nur Gerüchte“, sagte Aganil kurz.
    „ Ja, mein Lehrmeister war ein Drogelat und so bin ich es jetzt“, gab der sich hier fremd fühlende Heimgereiste ungeduldig zurück.
    „ War Drogelat“, der Priester hatte dies langsam und nachdenklich ausgesprochen.
    „ Stimmt das Gerücht, dass ein Drogelat erst ein Drogelat ist, wenn er seinen Lehrmeister ermordet hat?“
    Borion antwortete nicht und sah den Zwergenpriester nur hasserfüllt an.
    „ Ihr wisst, was wir anderen Zwerge über Drogelaten denken“, gab der König zu bedenken,
    „ Und ihr wisst doch sicher auch, das Drogelaten ein Leben außerhalb von Bingen vorziehen.“
    „ Das ist mir bekannt. Es liegt an den Vorurteilen, die in den Bingen Zauberern begegnen, die nicht der Priesterkaste angehören.“
    Borion machte eine kurze Pause. Der Priester hatte unmerklich das Gesicht verzogen. Also hatte der Schlag gesessen. Borion lächelte in sich hinein und fuhr fort:
    „ Ich bin entschlossen, mich diesen Vorurteilen zu stellen“, erklärte Borion fest.
    „ Ich werde mich schon in Halbain behaupten.“
    „ Verboten ist es einem Drogelaten gewiss nicht in einer Binge zu leben. Ich wünsche euch dabei viel Glück, denn dass werdet ihr sicher brauchen. Es wird euch ganz sicher schwer gemacht werden, hier zu bleiben“, gab der Zwergenälteste nachdenklich in die Runde hinein.
    „ Ich bin mir dessen bewusst“, sagte Borion etwas verärgert.
    „ Euer Gnaden, ich bin von der Reise sehr müde“, wechselte Borion das Thema.
    „ Mir wäre es sehr lieb, wenn ich jetzt gehen könnte.“
    Der König winkte kurz und die Runde war beendet. Borion ging mit unbefriedigtem Gefühl aus diesem Gespräch.
    - So sah also das Wiedersehen aus -, dachte er bei sich,
    - Das Interesse an der Außenwelt war nicht besonders. Das Einzige was zählte waren Informationen über

Weitere Kostenlose Bücher