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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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Bier oder zwei erbettelt, was?«
    Christopher sah den Mann schweigend an und fragte sich, warum er ihn angesprochen hatte. Daß er keine Antwort bekam, hätte den ungebetenen Tischgast ärgern müssen. Statt dessen schenkte er Christopher ein flüchtiges, entwaffnendes Lächeln.
    »Verzeihen Sie, Sir.« Er streckte freundschaftlich seine Hand aus. »Ich bin Allan Parker, der Sheriff von Mawbry, von Lord Talbot bestellt, um den Frieden hier zu sichern.«
    Christopher ergriff die dargebotene Hand und beobachtete den anderen scharf, als er seinen Namen nannte. Dieser ließ sich nicht anmerken, ob er den Namen schon einmal gehört hatte, doch Christopher konnte kaum glauben, daß die Geschichte von seinem Duell mit Farrell nicht zu des Sheriffs Ohren gedrungen war.
    »Ich glaube, es gehört zu meinen Pflichten, Fremde vor Ben zu warnen. Meistens spuken in seinem Kopf Geister, Dämonen und andere Höllenwesen –, es kommt darauf an, was er trinkt. Man sollte ihn nicht allzu ernst nehmen.«
    Christopher lächelte: »Gewiß nicht.«
    Der Sheriff betrachtete ihn nachdenklich. »Ich kann mich nicht erinnern, Sie jemals hier gesehen zu haben. Sind Sie hier aus der Gegend?«
    »Ich habe ein Stadthaus in London; aber eines meiner Schiffe liegt vor Wirkinton im Hafen, und so bin ich hierher gekommen.« Christopher zögerte nicht, dem Sheriff die Umstände seines Hierseins zu erklären. »Ich werde in Mawbry bleiben, bis ich meine Geschäfte hier abgewickelt habe.«
    »Was sind das für Geschäfte, wenn ich fragen darf?«
    »Ich bin hierher gekommen, um eine Schuld einzutreiben. Und da der Mann anscheinend keine Möglichkeit weiß, wie er das nötige Kleingeld auftreiben soll, bleibe ich vielleicht eine Weile hier, sozusagen als Ansporn für ihn, es zu finden. Ja, so wie es augenblicklich aussieht, muß ich mir wohl hier für eine gewisse Zeit eine Wohnung suchen.«
    Der Sheriff lehnte sich zurück und lachte. »Sie tun wahrscheinlich besser daran, anstelle von klingender Münze mit etwas anderem vorliebzunehmen.«
    Ein schiefes Grinsen huschte über Christophers Züge. »Das genau ist ja mein Wunsch; aber ich fürchte, der Mann widersteht so eigensinnig, mir das zu geben, was ich haben will.«
    »Nun, falls Sie sich ernsthaft mit dem Gedanken tragen, hier Wohnung zu nehmen, muß ich Sie darauf aufmerksam machen, daß es außer dem Wirtshaus keine Bleibe für Sie gibt.«
    »Ben sprach von einem Herrenhaus, das vor ein paar Jahren abgebrannt ist. Er sagte, der Herr des Hauses wurde umgebracht, und er wisse von keinen näheren Verwandten, die Anrecht auf das Land haben.«
    Der Mann fuhr mit unruhiger Hand durch sein dichtes schwarzes Haar, »ich selbst bin dorthin gefahren, sofort als ich hierher kam, und obwohl ich von dem Gerücht gehört hatte, daß ein Mann in den Flammen umgekommen sei, fand ich keine Spur einer Leiche. Vom Haus selbst steht noch der größte Teil. Nur der neuere Flügel brannte ab; er war als einziger aus Holz gebaut. Der Stein der alten Halle hielt den Flammen stand. Seit dem Feuer steht das Haus leer … bis auf, wie einige der Einheimischen behaupten, zwei Geister, die es unsicher machen: der alte Lord mit einem Schwert in der Brust und der andere entsetzlich verbrannt und entstellt.« Er runzelte die Stirn und schüttelte, wie in Verwirrung, leicht den Kopf. »Doch die Pächter gehen weiter ihrer Arbeit nach, als ob sie tatsächlich erwarten, daß einer der Saxtons zurückkehrt. Und als Lord Talbot sich für die Ländereien interessierte, wurde ihm mitgeteilt, daß die Familie zuerst den Besitz abtreten müsse und daß die Steuern immer noch gezahlt werden.«
    »Wer zieht denn die Mieten ein?«
    Für einen kurzen Augenblick starrte Allan ihn gedankenverloren an. »Wo, sagten Sie noch, kommen Sie her?«
    »Was hat das mit meiner Frage zu tun?« Christopher milderte die Worte mit einem Lächeln.
    »Ich war nur neugierig«, erwiderte Allan freundlich.
    »Ich bin von Boston herübergekommen, um Handelshäfen für meine Schiffe zu suchen.« Er zog eine Braue hoch und sah den Sheriff erwartungsvoll an.
    Allan zuckte mit den Schultern und nahm den Gesprächsfaden wieder auf. »Soweit ich weiß, holt Lord Talbot die Mieten ein. Das tut er mehr oder weniger der Familie zu Gefallen, bis die Eigentümerschaft der Ländereien geregelt wird.«
    »Dann ist es nicht Lord Talbot, der die Steuern entrichtet?«
    »Nicht, wenn er das Land haben möchte. Also, das wäre doch dumm von ihm.«
    »Dann ist dieser Lord Saxton

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