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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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hier in der Nähe ein Landhaus zu kaufen.«
    Lord Talbot lachte vergnügt. »Dann wünsche ich Ihnen viel Glück, Sir. Es ist ein großes Unternehmen, Land und Pächter zu erhalten. Aber vorausgesetzt, Sie bringen die nötige Kraft auf, dann wird es sich auf die Dauer lohnen. Man muß jedoch sehr wohlhabend sein, um voranzukommen.«
    Christopher fing seinen bedächtigen Blick auf. »Ich dachte an Saxton Hall.«
    »Oh, das Haus werden Sie doch nicht haben wollen«, fiel Claudia mit süßer Stimme ein. »Es ist halb abgebrannt und voller Gespenster. Wirklich, jeder Mensch in dieser Gegend kann Ihnen berichten, daß es nur von Unheil heimgesucht wurde.«
    »Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, daß ein Fremder in Betracht zieht, die Ländereien oder das Haus zu erwerben!« Lord Talbot sah den Yankee prüfend an. »Haben Sie einen Beruf, oder sind Sie ein Mann der Muße?«
    »Ja, ich bin wohl ein bißchen von beidem.« Christophers Zähne blitzten weiß in einem schnellen Lächeln. »Ich besitze mehrere Schiffe, die in allen Häfen der Welt Handel treiben. Aber ich bin auch ein Mann des Müßiggangs, sehr sogar.«
    In Claudias dunklen Augen blitzte ein neuer Schimmer auf. »Sie müssen sehr reich sein.«
    Lässig hob Christopher die Schultern. »Ich habe es zu einigen materiellen Annehmlichkeiten gebracht.«
    »Saxton Hall mit seinen Ländereien wäre ein angemessener, würdiger Sitz; jedoch bedauerlicherweise steht es nicht zur Verfügung.« Lord Talbot lächelte ihn kurz an. »Denn wäre es so, hätte ich es schon vor einiger Zeit erworben.«
    »Papa, du würdest ganz England besitzen, wenn der König es dir gestattete«, neckte Claudia und tätschelte seinen Arm.
    Das Lächeln, mit dem seine Lordschaft sie ansah, war traurig. »Ich brauche es, um dir den Luxus zu erhalten, den du verlangst.«
    Claudia kicherte. »Dabei fällt mir ein, Papa, ich habe der Schneiderin versprochen, Stoff für ein neues Kleid auszusuchen. Da du Geschäfte mit dem Bürgermeister hast, muß ich mir einen anderen Begleiter suchen.« Ihre Mundwinkel hoben sich schelmisch, als sie Christophers Blick begegnete. »Darf ich so kühn sein, Sie um Ihre Begleitung zu bitten, Mr. Seton?«
    »Claudia!« Die Stimme ihres Vaters war voller entsetztem Vorwurf, »du hast den Mann eben erst kennen gelernt!«
    »Papa, alle annehmbaren, freien jungen Männer in unserer Umgebung haben Todesangst vor dir«, widersprach Claudia in einem Ton, als wäre das ein oft wiederholtes Hin und Her. »Wenn ich nicht die Initiative übernehme, werde ich als alte Jungfer sterben.«
    Christophers Lippen zuckten amüsiert, als er ihren Vater ansah. Der schien von der Bitterkeit seiner Tochter erschreckt. »Mit ihrer Erlaubnis, Sir.«
    Widerstrebend nickte Lord Talbot, und von Allan war ein Kichern zu hören, als Christopher gefällig seinen Arm bot.
    Mit selbstzufriedenem Nicken nahm Claudia ihn und schritt neben ihm dahin, den Kopf triumphierend erhoben. Mit diesem Mann als Begleiter würde sie sich wieder einmal des Neides jeder Frau in Mawbry erfreuen. Als sie hinter einem Fenster im Haus des Bürgermeisters eine einsame weibliche Figur stehen sah, packte sie eine Welle der Erregung, weil sie fühlte, daß jene ihr nachsah. Claudia waren die Vergleiche verhaßt, die man ständig zwischen ihnen anstellte und in denen sie, was Schönheit anging, den kürzeren zog. Freilich empfand sie köstliche Freude, wann immer irgend jemand von den jämmerlichen Bewerbern erzählte, die der Bürgermeister seiner Tochter vorstellte. Claudias innigster Wunsch war, das andere Mädchen durch das Band der Ehe an ein schreckliches Scheusal von Mann gefesselt zu sehen.
    »Sieht ganz so aus, als hätte Claudia einen anderen gefunden, der sie eine Zeitlang beschäftigt«, stellte Allan gut gelaunt fest.
    Lord Talbot stöhnte in gespieltem Schmerz. »Fast wünschte ich, daß ihre Mutter ein paar Jahre länger gelebt hätte. Denkt man an ihr ewiges Nörgeln, dann kennen Sie meine Verzweiflung.«
    Der Sheriff lachte und wies mit dem Kopf auf das Haus des Bürgermeisters. »Claudia sagte, Sie haben Geschäfte mit Avery. Soll ich Sie begleiten?«
    Lord Talbot lehnte das Angebot ab. »Nein. Es handelt sich um eine persönliche Angelegenheit.« Er deutete auf das sich entfernende Paar. »Aber etwas können Sie für mich tun. Halten Sie ein Auge auf diesen kecken Jungen. Der Gedanke, einen Yankee in meiner Familie zu haben, behagt mir nicht!«
    Allan lächelte. »Ich werde mein Bestes tun,

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