Eine Sacerda auf Abwegen
würde?
Concordia war
leicht pikiert, dass Brock ihre Berufung so schnöde darstellte. Sie wollte
etwas Schönes aus Schönem zu zaubern, das begeistern und glücklich machen
sollte. Es war ja nicht so, dass sie hier unter der Hand Viagra feil bot. Sie
hatte nur besondere Dinge anzubieten, doch nur ein einziges auszuwählen, an dem
die Sophora Gefallen finden würde und auch den extravaganten Geschmack ihres
Kriegers traf, erschien ihr immer noch sehr schwierig. Sie verschränkte die
Arme vor der Brust, stellte eine unentschlossene Miene zur Schau, mit der sie
ihre schönen Kreationen irgendwie abkanzelte. Zimt und süße Pflaumen… Zimt
und süße Pflaumen.
“Wenn Sie etwas Besonderes wollen, dann richten Sie doch die
Flitterwochen-Suite für das Pärchen ein. Für gewöhnlich bereiten die Lost Souls
im Auftrag des Orakels die Zimmer vor, doch wenn Sie mir erlauben, bei Salama
ein gutes Wort für Sie einzulegen, dann könnten Sie sich mit all Ihren Launen
austoben, Mr. Wolfe.”
Kein Wort darüber, dass es nun nicht mehr um ihn sondern um seine Herrin ging. Concordia tätigte ihre Geschäfte schließlich nicht erst seit gestern. Von
der bevorstehenden Verbindungszeremonie hatte sie natürlich schon gehört.
Jedoch keinen Anstoß daran genommen, da sie wie jedes Mal bei einer solchen
Feierlichkeit nur mit ihren üblichen Aufgaben daran beteiligt war. Sie lieferte
und arrangierte die Blumen, deren Gegenwart das Ambiente stimmig machten und
abrundeten. Was sonst?
“Sie haben
doch einen besonderen Draht zu Lord Aubrey. Wenn Sie sich nicht sicher sind,
was die Exklusivität angeht, dann fragen Sie ihn um Rat. Das wäre sicher etwas
ganz Besonderes. Etwas, das weder Pia Nicolasa noch Damon so schnell vergessen
werden.”
Sie sagte es mit einem leicht schiefen Lächeln, da die selbstüberzeugte und
ausschweifende Art des Kriegers nicht immer gut auf sie zu sprechen gewesen
war. Sie hielt ihn immer noch für einen arroganten Schnösel, der zu viel Glück
in seinem Schicksal gehabt hatte, als auf Dauer gut für ihn sein konnte. Er
brauchte unbedingt ein paar Dämpfer mehr, um wirklich zu schätzen zu wissen,
was er in Nico gefunden hatte. Und was wäre da nicht besser geeignet als der
Geschmack eines erfahrenen Mannes oder zwei, die sich ganz genau in Nicos
Vorlieben würden hineinversetzen und sie hinter dem Rücken ihres Zukünftigen
ebenfalls absolut glücklich machen konnten.
“Man könnte dann eine Auswahl an Produkten treffen, die sich überall in den
Räumlichkeiten aufstellen lassen können. Neulich hatte ich einen Immaculate
hier, der genau dies getan hat. Ich denke, es ist gut angekommen. Jedenfalls
erhielt ich bis heute keine Beschwerde. Es geht ja auch gar nicht in erster
Linie darum, künstlich die Stimmung aufzuheizen, sondern darum es dem Paar so
angenehm wie möglich zu machen. Etwas Nettes, das Auge und Sinne erfreut.”
Sie würde sich sogar bereit erklären lassen, einige ihrer marmorierten Blumen
der Nacht zu opfern, wenn es die Sophora begeistern würde. Den Krieger ganz
bestimmt. Damon hatte so oft um ihre Rosen gebettelt, dass sie schon überlegt
hatte, nur seinetwegen ein extra Feld anzulegen, in dem er wildern konnte, wie
er wollte. Letztendlich hatte er keine besonderen Rosen mehr bekommen, seit sie
wusste, dass er damit nie die Dame seines Herzens beglückte sondern nur eine
exotische Art der Ausreden und Entschuldigungen brauchte, um sich den Weg für
neue Abenteuer zu ebnen.
Ihm jetzt wieder ihre Gnade zukommen zu lassen, würde ihn bestimmt wurmen. Und
zwar so, dass er es sich nicht anmerken lassen durfte, ohne damit seine
Soulmate zu irritieren. Zugegebenermaßen gefiel ihr der Gedanke, den so
selbstüberzeugten Krieger zu ärgern, sehr gut.
Konkurrenz
belebt das Geschäft, oder wie?!
Mit Aubrey gemeinsame Sache zu machen, war eigentlich kein so dummer Gedanke.
Es würde ein lehrreiches Geschenk werden, auf das Damon sicherlich angefressen
reagieren würde. Dafür würde schon Nicos Reaktion sorgen, die sich immer
ungefiltert und über die Maßen freuen konnte. Sie würde damit unabsichtlich an
Damons Selbstwertgefühl kratzen und ihn damit wirklich zu Höchstleistungen
anspornen. Das Gute an Nico war, dass sie niemals Spielchen spielte, das machte
einen alten Schürzenjäger garantiert nervöser, als wenn sie mit ihm kokettieren
würde. Damon ging sicher davon aus, dass eines Tages ein Mann in Nicos Leben
treten könnte, mit dem er nicht mithalten würde können.
„Das klingt nach
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