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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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die eben
aus ihrer Ohnmacht erwacht war, nachdem sie ihr eine Infusion mit Plasma gelegt
hatte. Sobald die junge Frau ihre Augen aufgeschlagen hatte, hatte sie jedoch
die Infusionsnadel aus ihrer Armbeuge gerissen und versucht, sich aus dem Bett
zu erheben.
    „ICH MUSS ZU
IHM! LASSEN SIE MICH LOS!“
Juno war jedoch viel zu schwach, um sich gegen Nico und Dovie zur Wehr zu
setzen, die auf der anderen Seite des Bettes saß und beherzt zugriff. Nico
tupfte der jungen Frau fürsorglich die Schweißperlen von der Stirn und tauschte
einen ratlosen Blick mit ihrer Helferin. Die Situation gefiel ihr ganz und gar
nicht und sie hätte Juno ihre Sorgen am liebsten abgenommen, aber genau das
durfte sie nicht tun. Ihr tat die Frau von Herzen leid, die sich dermaßen
quälte, dass sie wahrscheinlich bald unter dem Druck zusammenbrechen würde.
    „Beruhigen
Sie sich bitte, Juno! Sie sind viel zu geschwächt, um ans Aufstehen zu denken.
Lassen Sie mich Ihnen bitte weiteres Plasma verabreichen. Es wird besser
wirken, wenn sie es trinken… Die Infusion hat nur…“
    „NEIN!“
Juno wandte den Kopf ab, als Nico ihr das Plasma, das sie in ein Glas abgefüllt
hatte, weil Junos Fangzähne in ihrem Zustand bestimmt nicht wachsen würden.
Nico seufzte bekümmert und stellte das Glas zurück auf den Nachttisch.
Juno kämpfte mit den Tränen, der Schmerz in ihrem Inneren war kaum auszuhalten
und sie war umgeben von Menschen, die nur erreichen wollten, was Chadh
angestrebt hatte. Sie musste vor ihm sterben. Unbedingt . Er hatte sie
ausgetrickst, weil er keine Ahnung hatte, was er ihr damit antat. Bilder
blitzten vor ihrem inneren Augen auf, wie sie sich ihm hingegeben hatte… Eine
unerträgliche Sehnsucht nach seiner Nähe erfasste sie, die mit seinem Verlust
ein innerliches Absterben bewirken würde.
    Ein leises
Klopfen an der Tür veranlasste Nico, sich zur Tür umzudrehen, wo Devena Gwen
und Ash Hand in Hand auf der Schwelle standen.
„Ich bringe Linderung, Nico.“, sagte Ash’ Mutter leise, um Juno nicht aufzuschrecken,
die sich so sehr ihrem Schmerz hingegeben hatte, dass sie nur noch halb bei
Bewusstsein war.
Nico sah Ash mit großen Augen an, als der zu ihr trat und den Zeigefinger an
den Mund hob, um ihr zu bedeuten, kein Wort zu sagen.
„Sie wird die Kraft brauchen, Nico… Plasma allein wird nicht ausreichen und sie
will es ja auch nicht annehmen. Es ist zu ihrem Besten, auch wenn es gegen
ihren Willen geschieht.“ Gwen küsste ihren Sohn auf die Wange und übernahm dann
Dovies Platz auf der anderen Seite des Bettes.
    „Hier, Nico. Sieh
es einfach als Behandlung an.“, meinte Ash, der ihr einen scharfen Dolch
reichte, den sie nahm, um ihm quer über den Puls zu schneiden. Sie führte Ash’
Hand zu Junos Mund und benetzte ihn mit dem frischen Blut, das stark nach
minziger Meeresbrise roch und dem von Murchadh ähnlich genug war, um die
Halbohnmächtige lange genug zu täuschen.
Es dauerte Minuten, bis Juno die Augen weit aufriss, weil sie einen
Beigeschmack in dem Blut entdeckte, der ihr vollkommen fremd war. Sie ließ
sofort von dem Puls ab und schnappte mit blutverschmierten Lippen nach Luft,
wobei ihre Augen kurz rot aufleuchteten und anschließend ihre Wangen Feuer
fingen, weil sie einer sehr peinlichen Verwechslung erlegen war.
Ash zog sich sofort zurück an die Tür, um den Schnitt selbst zur Heilung zu
bringen. Wie seine Mutter ihm zuvor versichert hatte, hatte er nicht die
geringste Reaktion verspürt, die Nuntia zu speisen. Murchadh und er waren eben
nicht nur Cousins ersten Grades sondern zusätzlich auch noch Halbgeschwister,
deren Blut eine nahezu vollkommene Übereinstimmung aufwies.
    „Es geschah
auf meine Anweisung hin, mein Kind. Du möchtest sicher kräftig genug sein, wenn
Murchadh in der Arena auf Manasses trifft.“, erklärte Gwen mit ruhiger Stimme.
    Juno setzte
sich sofort auf und starrte die Patrona fassungslos an.
„Manasses…?! Oh… Oh… nein!“ Sie bedeckte ihren Mund mit beiden Händen und
schrie dann unterdrückt auf.
„Er muss wohl… Oh, Gott! Ich muss sofort mit ihm sprechen. Es ist nicht so,
dass Chadh… Ich meine…“, stammelte Juno, die gewisse Dinge einfach nicht
aussprechen konnte, wenn sie es mit Devena Gwen zu tun hatte.
    „Murchadh hat
die Herausforderung ausgesprochen. Er möchte deine Freiheit von Manasses
erkämpfen.“
    „Das ist doch
lächerlich.“, entfuhr es Juno ungläubig, weil es danach klang, als wäre sie die
Gefangene des Mannes, der sich seit Jahren um

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