Eine Sacerda auf Abwegen
gegen dich um
Junos Freiheit.”
Er hatte Juno schließlich schon einmal versprochen, Manasses zu töten, sofern
er herausfand, dass er Schuld an ihrem Leiden trug, welches er mit dem Schritt,
sie zurück nach Europa zu bringen, zweifellos zufügen würde, weil Sidonie nicht
mitkommen würde.
Manasses'
Gesicht entgleiste kurz. Der Junge musste von Sinnen sein.
Auch Theron musterte den Gefangenen ziemlich konsterniert. Nun wollte er auch
noch um die Freiheit der Nuntia kämpfen, die sich zuvor für das Leben
entschieden haben wollte?
Juno Felix’ Todessehnsucht stand ihr praktisch auf die Stirn geschrieben und
niemand würde Murchadh glauben, dass sie es sich plötzlich anders überlegt
hatte. Das passte einfach nicht zu ihr und Ron hegte den Verdacht stärker denn
je, dass ihr kleiner Ausbruch bezüglich der Erwählung dieses Wichts doch ein
Körnchen Wahrheit enthalten musste. Vor allen Dingen wenn man bedachte, mit
welchen Düften der Raum angefüllt war.
Hier war nichts gegen den Willen der jungen Frau geschehen, obwohl… Theron
musterte den Jungen misstrauisch und begann in Gedanken, zwei und zwei
zusammenzuzählen. Er wollte gerade den Mund aufmachen, um Manasses’ kalte Wut
etwas einzudämmen, da erschien das Orakel mitten im Zimmer.
„Kein Wort,
Theron!“, verlangte die ältere Dame mit einem unnachgiebigen Ausdruck in den
Augen.
Er neigte gehorsam den Kopf und trat zur Seite, um den Blick auf den vor lauter
Wut beinahe schon schnaubenden Murchadh freizugeben. Ein Verhalten, das ihn nun
weit weniger überraschte als noch zwei Minuten zuvor. Ein Vampir und
Formwandler, der diese Fähigkeit noch nicht beherrschte, und die Eifersucht.
Das war eine äußerst explosive Mischung.
Manasses knurrte ungehalten und ging zwei Schritte auf den tobenden Jüngling
zu, der es wagte, ihn zu beleidigen und das vor dem heiligen Orakel, das sich
ihm allerdings in den Weg stellte, so dass er stehen bleiben musste.
„DU!“, begann
der Anführer der europäischen Krieger und deutete mit dem ausgestreckten
Zeigefinger auf ihn. „Es wird mir ein Vergnügen sein, dich in der Arena zu
treffen!“
Das Orakel
schürzte die Lippen und bedachte die Kontrahenten mit einem überlegenden Blick.
„Ihr habt vernommen, dass Manasses Faelis Aequatio von Murchadh Fontanus
eingefordert hat… Da ein Todesurteil über ihm anhängig ist, werden wir keine
Zeit verstreichen lassen, somit treffen die beiden Provocatoren * heute
zum höchsten Stand der Sonne in der Arena aufeinander.“, verkündete die weise
Frau und klatschte dann in die Hände, so dass eine kleine Heerschar von
Bediensteten den Raum betrat, um ihn wieder herzurichten. (*Herausforderer)
Cat, die den
Umhang vor ihrer Brust zusammenhielt, wollte gerade den Mund öffnen, um gegen
die Ankündigung zu protestieren.
„Catalina, du solltest dich lieber zurückziehen und etwas anlegen, sonst versäumst
du noch den Kampf.“, forderte das Orakel von ihr, bevor sie auch nur ein Wort
äußern konnte.
„Aber…“,
wandte Cat ein, die jedoch gleich unter dem spöttischen Blick der alten Dame
verstummte.
- Das letzte Mal warst du doch so überaus erpicht darauf, dass Nathan deinen
Vater filetiert. Hat sich daran denn nun etwas geändert? -
Cat schmollte daraufhin und warf ihre lange Mähne mit einem leisen Knurren über
ihre Schulter, bevor sie sich in ihre Gemächer materialisierte, um sich umzuziehen.
Sie wusste selbst nicht, warum sie sich plötzlich um den kalten Fisch sorgen
machte. An Chadhs Stelle wäre sie wahrscheinlich in seiner Anwesenheit genauso
ausgerastet.
Moment… Ich bin ausgerastet, als ich zum ersten Mal das Vergnügen
hatte.
„Theron wärest
du so freundlich sein und Murchadh in die Waffenkammer begleiten und für etwas
Angemessenes zum Anziehen sorgen?“
Das durfte sich auch nur das Orakel erlauben, einen Krieger zum Laufburschen
für einen zum Tode Verurteilten zu degradieren, aber es musste eben jemand
sein, der dessen ungestümes Temperament zumindest ansatzweise bändigen konnte.
„Hier entlang, Manasses, ich hätte gern noch ein paar Worte unter vier Augen
mit dir gewechselt.“, sprach das Orakel wie beiläufig und wies mit der Hand zur
Tür. Eines der Mädchen, die das Zimmer aufräumten, trat an sie heran und
drückte ihr etwas in die Hand, nachdem sie schüchtern geknickst hatte. Salama
lächelte gütig und folgte dann einer Königin gleich dem Warrior nach draußen.
. . .
In ihrem Zimmer kämpfte Nico gerade um die Gesundheit von Juno Felix,
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