Eine Sacerda auf Abwegen
regelrecht auf einer Welle
Adrenalin davon geschwommen war.
Das kommt eben davon, wenn man sich an meinem Bruder vergreift! , dachte
sie mit einem grimmigen Lächeln. Der Drache konnte ja nicht wissen, dass sie
dann zur Mordmaschine mutierte. Es ging eben um ihren kleinen Schatz, auch wenn
sie das Vulcan oder V, wie er lieber gerufen wurde, niemals so formuliert auf
die Nase binden würde.
“Wirklich?
Dann kann ich ja gleich wieder gehen und mit Manasses auf deinen Sieg
anstoßen.” Nathan hatte die Jacke seiner Uniform bereits geöffnet und warf sie
geschickt auf einen Stuhl in der Ecke ihres Schlafzimmers. Das junge Mädchen,
das man zu Cat befohlen hatte, huschte an ihm vorbei, ohne den großen Krieger
auch nur einmal anzusehen. Sie traute sich nicht. Seine Stärke und Größe jagten
ihr mehr Angst ein als der ungehaltene Rauswurf von Cat.
“Du hast dich
gut geschlagen. Du warst schneller zurück als Theron damals.” Nathan knöpfte
auch die obersten Verschlüsse seines Hemdes auf, damit Cat gleich an seinen
Hals kommen konnte, wenn sie nach seinem Blut verlangte. In dieser Stimmung
reizte man sie besser nicht weiter. Jedoch konnte er sich die kleine Spitze
nicht verkneifen, denn in Zukunft würden auf sie als Anführerin der neuen Riege
noch ganz andere Dinge zukommen.
“Lass mich
mal sehen.” Nathan setzte sich zu Cat aufs Bett, umfasste mit beiden Händen
ihre für ihn immer noch recht schmalen Schultern und untersuchte die Blessuren
auf ihrem Rücken, die bereits ausheilten. Er hatte sie beim letzten Vollmond
und die Tage danach wohlwissend gut genährt. Dass die Prüfung der Quadruga zu
Samhain stattfand, hatten sich die alten Krieger eigentlich denken können. Nun
nachdem sich alle neuen Sieben eingefunden hatten.
“Nicht weiter
tragisch. - Du hast schon Schlimmeres abgekriegt.” Nathan küsste einen gesunden
Flecken Haut auf ihrer linken Schulter und gab sie frei.
“Nun ist es also offiziell, Devena Catalina.”, sagte er ernst und schaffte es
tatsächlich, noch aufrechter als sonst da zu sitzen. “Die neue Quadruga hat
ihre Prüfung bestanden. Du wirst sie hervorragend anführen und leiten. -Ich bin
wirklich stolz auf dich. “ Auf seine Tochter natürlich auch, aber das würde er
Awendela später persönlich sagen.
Cat grinste
schief, weil sie natürlich wusste, dass Nathans schlimmste Sorge seiner Tochter
gegolten hatte. Das war gut, weil es ihn von ihr ablenkte.
"Dann auf in die nächste Runde!", murmelte sie von dem Anblick
abgelenkt, den ihr Nathans frei gelegter Hals bot. Falls noch weitere Prüfungen
anstanden, brauchte sie jetzt eine kleine Stärkung und Nathans ungeteilte
Zuwendung. Voller Vorfreude leckte sich Cat über die Lippen und schnellte dann
nach vorne, um ihre Fänge in seinen duftenden Hals zu jagen und gierig zu
trinken.
. . .
Romy war immer noch etwas benommen von dem blutigen Kampf und der
anschließenden sehr überraschenden Verleihung des Preises. Ihr fiel kein
anderes Wort dafür ein. Das Medaillon lag schwer auf ihrer Brust, es war aus
massivem Gold und trug das Wappen der Gorgonen, die vier Geschwister in ihren
umgewandelten Formen.
Sie wusste nicht, ob man ihr Handeln unbedingt ihrem Intellekt zuschreiben
konnte, weil alles so schnell gegangen war, dass kaum Zeit zum Nachdenken
blieb. Für sie war die Tatsache, unter Beschuss einen kühlen Kopf zu bewahren,
eine solche Selbstverständlichkeit geworden, dass es ihr einfach nicht mehr
auffiel, wenn sie so handelte.
Rys war vorhin tatsächlich von seinem Platz aufgesprungen, als sie an Kings
Seite die Camera wieder betreten hatte. Der Gedanke veranlasste Romy
tatsächlich zu einem beinahe verträumten Lächeln. Sie waren beide nicht
unbedingt romantisch veranlagt, aber manchmal taten solch kleine sprechende
Gesten einfach gut. Das hatte sie die Schmerzen in der Schulter fast vergessen
lassen.
Unter dem heißen Wasserstrahl der Dusche, die Romy einem Bad vorzog, weil sie
bei dem Gedanken erschauerte, die tiefen Kratzer auf Rücken und Oberschenkel
allzu lange mit Wasser in Kontakt zu bringen, testete sie die Beweglichkeit
ihres Armes, mit dem sie gerade kein Schwert mehr schwingen würde können.
Romy hüllte sich ein bereitliegendes großes Badetuch und betrat ihr
Schlafzimmer, wo sie ihre eifrige Helferin schon erwartete, der sie ein paar
neugierige Fragen stellte, nachdem sie sich auf dem Bett lang gemacht hatte,
damit ihre Verletzungen behandelt werden konnten.
„Ach,
wirklich…?!“, echote Romy sichtlich
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