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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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versorgen.
Nico legte sich in feinstes Leinentuch gehüllt quer über das große Bett und
ließ die junge Frau ihre Arbeit machen, da sie sich selbst schlecht den
aufgeschrammten Rücken einreiben konnte. Einige der Aufschürfungen waren so
tief gewesen, dass sie immer noch offen waren und heilten. Sie gab ein
unterdrücktes Stöhnen von sich, weil die Prellung gerade das Stadium der
absoluten Druckempfindlichkeit erreicht hatten, um dann die Augen zu schließen
und sich den wohltuenden Berührungen vollkommen hinzugeben.
    „Hmmmm…“,
murmelte sie und erreichte sehr schnell einen Grad der Entspannung, der sie
beinahe hätte einschlafen lassen, obwohl sie die letzten paar Tage ja
eigentlich fast durchgehend im Bett verbracht hatte.
Ihre Lider flatterten leicht und sie überkam mit einem Mal ein unglaublicher
Appetit. Vielleicht sollte sie um etwas Plasma bitten, falls die Prüfungen für
sie noch nicht beendet waren?
    Lautlos und
ohne ein Wort zu sprechen, tauschte Damon den Platz mit der Nymphe, die Nicos
Wunden versorgte. Sie war für heute entlassen. Er fuhr damit fort, ihren Rücken
zu behandeln, rieb zärtlich und nicht zu fest die verletzten Stellen mit Öl
ein, um dann dabei zuzusehen, wie sie sich langsam aber sicher verschlossen und
heilten. Er war so stolz auf sie. Seine kleine Frau. Eine Sophora, die schon
jetzt mehr Schneid hatte als er in den letzten zweihundert Jahren als Krieger.
Golem hatte ihr seinen tiefsten Respekt bekundet, indem er ihre Hand küsste.
Diese Geste eines fremden Mannes hatte Damon diesmal nicht vor Eifersucht
platzen sondern tiefe Genugtuung verspüren lassen. Nico hatte garantiert hart gekämpft,
um Brock zu befreien. Ob es genauso schlimm gewesen war wie die Vernichtung des
Alburas und seiner Bestien?
Damon rieb sich die öligen Hände an einem bereitliegenden Handtuch trocken,
beugte sich dann über Nico, die ziemlich schläfrig auf dem Bett lag und so
entspannt wirkte, dass sie ihn wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen hatte und
ihn für eine Ausgeburt ihrer beginnenden Träume hielt. Er hauchte einen Kuss in
ihren Nacken. Sofort hüllte ihn ihr Duft, in dem seine eigene Note bereits fest
verankert war, ein.
Damon lächelte zufrieden und küsste die Stelle erneut. Diesmal konnte er ihren
Hunger fühlen. Sein Lächeln wurde nachsichtig, während er mit den Fingerspitzen
langsam die Linie ihrer Rückenwirbel nachfuhr. Schon während der vergangenen
Tage in ihren Flitterwochen hatte sich Nico beinahe unersättlich
gezeigt. Sie brauchte so viel Blut, dass es ihm manchmal schon unheimlich
wurde. Doch krank konnte sie eigentlich nicht sein. Das hätte er gespürt und
sie wäre wohl kaum zur Prüfung berufen worden, wenn dem so wäre. Wieder schob
Damon diesen Zustand auf ihre neuen Fähigkeiten. Seine Hand lag nun
bewegungslos und warm auf ihrem Kreuz. Viel Zeit blieb ihnen nicht und sie
musste noch die Uniform anlegen, nachdem die Regeneration außen erfolgt war.
    “Nico?”,
flüsterte er sanft, um sie zum Öffnen ihrer Augen zu bewegen. “Ich bin hier,
wenn du mich brauchst.”
    "Damon…",
flüsterte sie gehaucht und drehte sich träge auf den Rücken, die Arme nach ihm
ausstreckend, um ihn eng an sich zu ziehen und seine Lippen mit einem
zärtlichen Kuss zu verschließen.
"Ich liebe dich.", wisperte sie und labte sich dann hungrig an dem
Quell, den er ihr für den Rest ihres Lebens bieten würde.
    . . .
Nebenan verscheuchte Cat das Mädchen sehr schnell, das ihr beim Verarzten der
Brandwunden helfen wollte. Das teuflische Biest hatte einen ziemlich heißen
Atem gehabt, der die Haut wie Wasserdampf abkochen konnte, wenn es (oder
vielmehr er) nicht Feuer gespuckt hatte. Unter der Dusche schälte sich ihre
Haut teilweise und gab frische Haut frei, die noch mit einer leichten Röte
überzogen war. Sie hätte sich gern umgewandelt, um den Heilungsprozess zu
beschleunigen, doch dazu müsste sie zuerst einen Happen nehmen, da sie zwar
keine Miene verzog und auch in diesem Zustand in eine zweite Runde gegangen
wäre, aber sie musste sich ja nun eigentlich nicht mehr unnötig quälen, wenn es
nicht sein musste.
    „Schon gut,
ich komme allein zurecht!“, wehrte Cat den erneuten Hilfeversuch ab und ließ
sich auf ihr Bett fallen, um ihren Körper nach Blessuren zu inspizieren, die
einer kurzfristigen Behandlung bedurften. Sie brauchte keine Krankenschwester,
sie hatte das jahrelang gut allein hinbekommen. Zudem musste sie vor einer
erneuten Runde wieder runter kommen, da sie

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