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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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pikiert, nachdem sie sich angehört hatte,
wie die amtierenden Krieger nach ihrer Tentatio versorgt worden waren.
Sie stützte ihr Kinn auf der Hand ab und schob die Lippen zu einer ungnädigen
Schnute zusammen, da sie keine weiteren Details brauchte, um sich die kleine
Orgie vorstellen zu können. Das war ziemlich ungerecht, hier alleine vor sich
hin leiden zu müssen, während die ollen Krieger ihren Spaß gehabt hatten!
    “Hör nicht
auf sie. Sie übertreibt maßlos.” Rys hatte sich direkt in das private
Schlafzimmer materialisiert, das er sich mit Romy teilte und bedachte die
kleine geschwätzige Nymphe mit einem finsteren Blick. Wenn sie bei drei nicht
aus seiner Atemluft verschwunden war, konnte sie sich auf einen Rauswurf
gefasst machen. Das Mädchen trollte sich kichernd. In ihrem Rücken hob der
Krieger die Hand, als wollte er ihr einen Nackenschlag verpassen. Natürlich
nicht ernsthaft, jedoch war auch ihm gegenüber durchaus etwas mehr Respekt
angebracht, selbst wenn seine Prüfung schon ein wenig zurücklag.
Kaum hatte die junge Immaculate das Zimmer aber verlassen, wandelte sich sein
Gesicht von Finsternis in Sonnenschein. Da sie nur wenig Zeit hatten und Romy
so einiges abbekommen hatte, beeilte er sich damit, sich Uniformjacke und Hemd
vom Leib zu reißen. Seine Sachen flogen schon unordentlicher in die Ecke als
Nathans. Er besaß schließlich keine ordnenden mentalen Fähigkeiten aber
Ersatzjacke und Hemd im Schrank.
    “Orgien
kennen keine Grenzen. Krieger schon.” Rys beugte sich zu Romy herunter, um sie
mit einem leidenschaftlichen und alles andere als begrenzten Kuss für ihren
Sieg zu belohnen. Seine linke Hand löste geschickt das Handtuch, das sie sich
um ihren üppig schönen Körper geschlungen hatte. Er wollte jeden noch so
kleinen Kratzer gesund lecken. Und ihr von seinem Blut geben, damit sie noch
schneller heilte und ihnen vielleicht noch Zeit für mehr als eine Transfusion
blieb.
    . . .
Wendy stand nackt vor dem großen Standspiegel in ihrem Schlafzimmer und beäugte
recht kritisch ihren mittlerweile wieder trockenen Rücken. Das einzige Stück
Stoff an ihrem Leib war der Handtuchturban auf ihrem Kopf. Auch sie hatte die
Bedienstete fortgeschickt. Wie Cat und Tiponi war sie es gewohnt, sich immer um
sich selbst zu kümmern. Nur bei ihrem Mann und ihrem Vater pflegte sie
Ausnahmen zu machen. Ein Teil des großen Tigertattoos hatte sie leider
eingebüßt. Die ätzende Säure in der Spucke der Hydra hatte die Haut in mehreren
Schichten zerstört und somit auch LeRois Kunstwerk. Nun ja, so würde sie mit
Ash zumindest wieder einen Vollmond, an dem sie fruchtbar war, relativ
ungefährlich verbringen können. Wobei ungefährlich immer so eine Sache
war. Wendys Augen flammten in Gedanken an den letzten Vollmond auf und sie
bleckte ihrem Spiegelbild die spitzen Fangzähne, um sich wieder auf das
Wesentliche zu konzentrieren. Das Drama mit Winston gehörte endgültig der
Vergangenheit an. Er hatte keinerlei Macht mehr über sie. Ihr Mann dagegen
schon. Der ließ zu ihrem Glück auf sich warten. Sie eilte rasch zurück ins Bad,
um sich die Haare anzuföhnen, um sie dann in einen Zopf flechten zu können. Da
sie gleich die Uniform der Krieger anlegen würde, konnte sie kaum eine
ungebändigte Mähne dazu zur Schau stellen.
Die Uniform.
Wendy fühlte wie das Gefühl des Stolzes auf sich und ihre Leistung wellenartig
in ihre Glieder zurückkehrte und sie mit Wärme erfüllte. Stolz auf sich und
ihre Freundinnen. Schwestern. Sie alle hatten es geschafft. Romy sogar
mit Auszeichnung für besonderen Verdienst. Das war unglaublich. Es kam ihr wie
ein Traum vor, zu solch einer Riege zu gehören. Schließlich war sie unlängst
noch vor ihrem Leben davon gelaufen. Nun hatten alle eine gemeinsame Richtung,
in die sie gehen konnten. Ungewiss und gefährlich zwar aber mit dem Ziel vor
Augen, etwas Gutes zu tun und die Unschuldigen und Schwachen ihrer Rasse zu
beschützen.
    Ash saß auf
ihrem Bett, als Wendy schließlich aus dem Bad kam. Nackt, wie Gott sie
geschaffen hatte. Auf seiner bisher so eisig beherrschten Miene lag ein
liebevoller Ausdruck, der seine Gesichtszüge erstaunlich weich erscheinen ließ.
Er streckte die Hand nach ihr aus und zog sie dann vorsichtig in eine Umarmung.
Es war die reinste Folter gewesen, Wendy einfach in diese Prüfung ziehen zu
lassen, die er selbst in all ihrer Grausamkeit erlebt hatte. Natürlich
zweifelte er keine Sekunde an ihren Fähigkeiten, sich als würdig zu

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