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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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erweisen.
Das wäre ihm im Traum nicht eingefallen.
Sein Mund streifte versonnen ihre vollen Lippen und folgte dann dem Schwung
ihres Kiefers, während er sie enger an sich zog und sie schließlich um die
Schultern packte, um sich ihren Rücken zuzudrehen. Ein aufgebrachtes Grollen
entschlüpfte seiner Kehle, als er das von der Hydra zerstörte Kunstwerk
entdeckte. Seine eigenen Tätowierungen stammten erst aus der Zeit nach der
Berufung, so dass er sie niemals verloren hatte.
    „Miststück!“
Er fluchte sonst nicht in Anwesenheit seiner Soulmate, das tat er niemals in
Anwesenheit von Frauen, da seine Mutter in diesem Punkt sehr streng gewesen
war, auch wenn man es der liebreizenden Gwen kaum zutraute. Allerdings hatte
Ash es verstanden, als er älter geworden war. Für Gwen waren solche unbedachten
Äußerungen nur eine weitere Erinnerung an die Qualen des Lords.
„Entschuldige bitte.“, setzte er sofort hinzu und küsste Wendy auf die nackte
Schulter, während er den Schaden mit Kennermiene maß.
    „LeRoi kann
sich bald über eine weitere Champagnerlieferung freuen.“
Ash drehte seine Frau wieder zu sich herum und nestelte dann mit der linken
Hand an seinem steifen Kragen, den er löste, um seinen Hals frei zu legen.
Er hielt ihren Blick gefangen und zog sie mit der Hand in ihrem Kreuz eng an
sich.
„Ich bin unsagbar stolz auf dich, Awendela. Und noch stolzer, von einer
aufrechten und mutigen Kriegerin als ihr Gefährte erwählt worden zu sein. Nimm
mein Blut, marita , damit deine Wunden heilen können.“, bat er sie und
grollte leise, als sie ihre Fänge in seinen Hals jagte, ohne sich jegliche
Zurückhaltung aufzuerlegen, die zwischen ihnen niemals nötig sein würde. Sie
hatten alle Dämme und Mauern eingerissen, die zwischen ihnen gestanden hatten
und waren eine untrennbare Einheit geworden.
     
    ° ° °
Brock konnte das warme Bad kaum genießen, da die beiden Damen es ihm mit ihrem
nervenaufreibenden Geschnatter verleideten. Sein Kopf dröhnte und seine Laune
stand nicht zum Besten, nachdem er in seinen Augen erneut versagt hätte, Nico
zu beschützen, wie es seine Aufgabe war.
Hätte sie ihm auch noch ihr Blut angeboten, wäre das nur ein weiterer Schlag
für sein Ego gewesen, den er heute nicht mehr brauchen konnte. Es wäre auch zu
merkwürdig gewesen, da sie sich praktisch in den Flitterwochen befand und man
das an ihr riechen konnte. Jedenfalls kam es Brock so vor, als hätte sich die
süßliche Note, die eindeutig von Damon kam, an ihr verstärkt. Und das hätte ihm
den Appetit sowieso verleidet.
    “Schert euch
fort.” Concordia stemmte die Hände energisch in beide Seiten und bedachte die
zwei schnatternd gackernden Hühner, die sich um Brock Wolfe kümmern wollten,
obwohl er sich eher nach ein bisschen Ruhe und Frieden sehnte als nach der
unermüdlichen Wiedergabe seines Abenteuers mit dem Golem.
“Jetzt!” , fuhr die Florifer mit schneidend kalter Stimme fort, als das eine
Bademädchen den Schwamm tatsächlich noch einmal ins Wasser tauchen und
ungerührt damit fortfahren wollte, den strammen Wolf zu waschen, der mehr oder
weniger hilflos im Becken lag und sich dank der Verletzungen und Nachwehen der
Betäubung kaum rühren konnte, obwohl er jederzeit etwas anderes behauptet
hätte, um vor niemandem eine Schwäche eingestehen zu müssen. Er brauchte Blut.
Das sah sie ihm an der blassen Nasenspitze an. Wenn das hier geschafft war,
dann sollte er Plasma zu sich nehmen. Und das nicht zu knapp, sofern es
überhaupt ausreichte, seine Kräfte gezielt zu mobilisieren. Seine letzte
Speisung musste wahrscheinlich knapp nach seiner Umwandlung stattgefunden
haben, die nun auch wieder eine Weile her war.
Statt also herumzukaspern, sollten die Mädchen ihm lieber ihren Hals anbieten.
Damit hätten sie dann wirklich einmal gute Dienste geleistet. Wäre er ein
Krieger, hätte sich sicher die ein oder andere sofort dazu bereit erklärt. Nun
aber ließen beide hochmütig ihre Sachen fallen und kamen auf die Gärtnerin des
Orakels zu, die ihnen aber auch so gar nichts zu befehlen hatte. Es sei denn,
sie meldete hier Besitzanspruch an, was wohl kaum der Fall sein würde. Somit
war also Cordis großes Schauspieltalent gefragt, welches ihr eigentlich
vollkommen abging und eher Artemis Part war, die jetzt allerdings irgendwo in
den großen Hallen herumstreunte und erhoffte, Details der Prüfung von einem der
Gorgonen zu erfahren.
Wenigstens ihr Äußeres ließ darauf schließen, dass sie es ernst meinte.

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